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Dr. Maja Göpel

Eine Passion für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit

Dr. Maja Göpel setzt sich seit vielen Jahren für die Abschaffung von Ungerechtigkeit und Armut sowie für Umweltschutz ein

Dr. Maja Göpel beschäftigte sich bereits im Rahmen ihres Diplomstudiums der Medien-Planung,- Entwicklung und Beratung sowie ihrem Zusatzstudium mit den Themen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Mit ihrer Promotion 2007 startete dann ihre Karriere, die bisher über unterschiedliche Stationen führte: Angefangen als Campaignerin, wechselte sie nach mehrjähriger Erfahrung in diesem Bereich in die Wissenschaft, wo sie als Leiterin des Berliner Büros des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie gGmbH tätig war. Ihre Laufbahn zeigt, dass sich die Siegener Alumna nicht vor beruflichen Herausforderungen scheut. Ein nicht geringerer Beweis dafür ist ihr neues Amt als Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU).

Der erste Schritt in die richtige Richtung

Dr. Maja Göpel entschied sich 1996 aus zwei Gründen für das Studium an der Universität Siegen: „Ich fand die Praxisorientierung total gut“, sagt die Alumna. Außerdem sei es die einzige Universität in Deutschland gewesen, die das Medienthema als Diplomabschluss und nicht nur Master-Fach anbot. Auch heute noch weiß die Alumna das Siegener Studium sehr zu schätzen. Sie erfuhr dort, dass zu erfolgreicher Kommunikation weit mehr gehört als nur „die Informationen besser zu verbreiten, und dann werden die Menschen schon nachhaltig handeln“.

Nach ihrem Diplomabschluss 2001 fasste Maja Göpel aus ihrem Anliegen für mehr Nachhaltigkeit einen Entschluss: „Ich wollte herausfinden, warum die Welt so ist wie sie ist; warum wir sie nicht nachhaltiger machen“, erklärt sie. Allerdings stand sie vor der Entscheidung, ob sie eine Promotion oder einen Master machen sollte. Bei dieser Entscheidung half ihr Prof. Dr. Jürgen Bellers, inzwischen emeritierter Professor für Politikwissenschaften an der Universität Siegen. Er betreute Maja Göpels Abschlussarbeit über „integrierte Markenkommunikation für europäische Umweltpolitik“ und motivierte sie damals zum Doktor – und hatte dabei Erfolg. Sie promovierte an den Universitäten Hamburg, Kassel und York in Kanada auf dem Gebiet „Globale Politische Ökonomie“, weil sie verstehen wollte, wie Wirtschaft funktioniert. Ausschlaggebend dafür war wiederum ihr zusätzlich erworbenes Europa-Zertifikat an der Universität Siegen, im Rahmen dessen sie Veranstaltungen aus u.a. der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft besuchte.

Von der Campaignerin zur Geschäftsführerin

Während ihrer Promotion engagierte sich die Alumna ehrenamtlich als Campaignerin im Arbeitskreis Internationales des Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin. Als Handelsexpertin und Veranstaltungsmanagerin nutzte sie die Gelegenheit, in Verhandlungen von z.B. Klimakonferenzen oder der Welthandelsorganisation zu gehen. Dadurch konnte sie ein ganz anderes Verständnis von der Theorie ihrer Promotion bekommen, wie sie erzählt. 2007 schloss sie ihre Promotion ab und begann schon im Herbst 2006 beim World Future Council (WCF) in Hamburg ihre Tätigkeit als Kampagnenmanagerin für den Arbeitsbereich „Klima und Energie“. Zwei Jahre später wurde sie Direktorin des Bereichs „Zukunftsgerechtigkeit“ und zog 2010 nach Brüssel. Die gemeinnützige Stiftung WFC identifiziert und verbreitet zukunftsweisende Politik, die zu einer nachhaltigen globalen Entwicklung beiträgt.

Nach der 1-jährigen Elternzeit hat Maja die ständigen Auslandsreisen gegen vermehrte Schreibtischarbeit und erneutes Nachdenken eingetauscht. Seit Februar 2013 leitete sie das Berliner Büro des Wuppertal Instituts. Seine Mission besteht darin, „Leitbilder, Strategien und Instrumente für Übergänge zu einer nachhaltigen Entwicklung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene“ zu erforschen und zu entwickeln, wie es im Mission Statement heißt. Der Schwerpunkt liegt auf Ressourcen-, Klima- und Energieherausforderungen, die das wissenschaftliche Personal der insgesamt ca. 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts in ihren Wechselwirkungen mit Wirtschaft und Gesellschaft untersucht. Als Büroleiterin wirbt sie ihre Projekte selbst ein und kann damit auch strategische Akzente setzen. „Zusätzlich habe ich Freiräume für Vernetzungsarbeit“, erzählt sie. Diese braucht sie, um an den zahlreichen Konferenzen teilzunehmen und Vorträge halten zu können. Auch das ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Neben weiteren Aspekten kann sie sich so ein Bild darüber machen, „was in den anderen Forschungskontexten läuft und die Sichtbarkeit für die eigenen Arbeiten dadurch auch erhöhen“, so die Alumna.

Neben ihrem Beruf engagiert sich Maja Göpel in namhaften Stiftungen, gemeinnützigen Organisationen und Instituten. Ihre Mitgliedschaft im „Club of Rome“ ist nur eine davon. Daraus holt sie sich frische Ideen und tauscht sich aus. Nicht zu vergessen sind ihre diversen Gutachtertätigkeiten sowie ihre Lehrtätigkeit an verschiedenen deutschen Universitäten.

Highlights und Erfolge in ihrer Karriere

Insbesondere in der Zeit als Direktorin beim World Future Council erlebte Maja Göpel viele Highlights und Erfolge ihrer bisherigen Karriere, die ihr immer noch in starker Erinnerung sind. Eines davon ist die Kampagne für Ombudspersonen bzw. einen High Commissioner für zukünftige Generationen, der oder die im Kontext der kurzfristigen politischen und ökonomischen Kalküle immer wieder für die langfristigen Auswirkungen spricht. Im Kontext des UN Gipfels für Nachhaltige Entwicklung 2012 wurde dieser Vorschlag von der deutschen Regierung und Europäischen Union mitgetragen und erst im letzten Moment von Ländern, die keine solche Kontrolle wollten, wieder aus der Deklaration gestrichen. Überhaupt einen neuen Vorschlag so weit zu bringen ist allerdings sehr ungewöhnlich. Das Team Zukunftsgerechtigkeit hat zweieinhalb Jahre darauf hingearbeitet – und darauf ist Maja stolz.

Erfolge feierte Maja Göpel nicht nur gemeinsam im Team, sondern auch alleine. 2016 veröffentlichte sie ihr Buch „The Great Mindshift: How a New Economic Paradigm and Sustainability Transformations Go Hand in Hand”. Darin fordert sie einen Wandel der Denkmuster, um nachhaltige Transformationen zu schaffen. Als Inspiration für das Buch dienten ihr die vielfältigen Praxiserfahrungen sowie ihr Interesse an Nachhaltigkeit. „Das ist ein bisschen Glück und viel Initiative, an den Sachen dran zu bleiben, die einen interessieren“, so die Alumna. Die Arbeit an dem Buch war mit viel wissenschaftlichem Reflektieren verbunden. Dies brachte ihr nach Jahren des Aktivismus wertvolle neue Erkenntnisse. Da diese transdisziplinäre Arbeitsweise zwischen Wissenschaft und Praxis in der Nachhaltigkeitsforschung gerade einen Auftrieb erfährt, ist auch eine für den akademischen Bereich nicht typische Laufbahn auf einmal interessant: „Ich bin jetzt immer die, die vorgestellt wird als ,hey, die hat das tatsächlich auch mal selber gemacht?. Allerdings ist die Forschungscommunity um Nachhaltigkeitstransformationen in ihrem Wissenschaftsverständnis auch nicht so traditionell akademisch. Da wird es salonfähig, dass die Leute eben auch mal in der Praxis gewesen sind und dann in die Wissenschaft zurückkehren“. Dass „die Wertschätzung für das Verlassen der Elfenbeintürme im wissenschaftlichen Bereich so langsam steigt“, wie sie sagt, findet sie spannend und weiß es sehr zu schätzen.

Neue Herausforderung: Das Amt als Generalsekretärin

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Global Goals Curriculum Kongress im Mai 2016 in Berlin

Warum die Stelle beim Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) die Alumna begeistert, kann sie genau begründen: „Das ist schon eine sehr spannende Institution, weil sie direkt die Regierung berät und auch in der Konstellation des Beirats sehr spannende Leute zusammendenken und wirklich interdisziplinär zusammenarbeiten“. „Da wird es nochmal mehr um Wissenschaftskommunikation gehen“ ergänzt Maja mit Blick auf ihren neuen Job. Somit kommen ihr hier wieder die im Studium erworbenen Kenntnisse zugute.

Auch ist es sehr anstrengend, immer mehrere Projekte und Akquisen parallel zu managen, immer wieder in anderen Konstellationen zusammenzuarbeiten und dabei auch noch nachzudenken. „Ich freue mich sehr, wenn ich ein kontinuierliches Team habe“, erläutert die Alumna. Außerdem gehört Vernetzungsarbeit zu einem ihrer künftigen Schwerpunkte. Die macht sie leidenschaftlich gerne.

Vereinbarkeit von Job und Familie

Dass Maja Göpel Spaß an ihrem Job hat, spürt man deutlich. Für ihre Zukunft wünscht sie sich folgendes: „dass ich weiter in dem Bereich arbeiten kann, in dem ich auch eine Passion habe, für die ich brenne – sowohl die Abschaffung von Ungerechtigkeit, als auch Armut sowie Umweltschutz sind schon immer ein ganz zentrales Anliegen für mich gewesen“.

Neben ihrem erfüllenden Job spielen auch ihre Kinder eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Als Ausgleich zu ihrer Arbeit freut sie sich auf ihre Familie, mit der sie am Wochenende gerne zum Entspannen an den See fährt. Hier findet sie Erholung beim Camping. Maja Göpel genießt die Natur, wofür sie sich beruflich so engagiert einsetzt, und freut sich, fernab von Berlin einfach mal Kühe und Enten zu beobachten.

Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Dr. Maja Göpel und wurde von Bettina Stephan verfasst.

 
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