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Corinna Petri, University of Siegen

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Abstract:
Perspektivklärung und Übergangsgestaltung in der Bereitschaftspflege

Die Bereitschaftspflege ist eine besondere Form der Vollzeitpflege von zumeist jungen Kindern, die in einer akuten Notlage kurzfristig und für eine begrenzte Zeit in einer anderen Familie betreut werden müssen. In seltenen Fällen ist die Unterbringung von Beginn an zeitlich definiert und mit dem klaren Ziel der Rückkehr in die Herkunftsfamilie verbunden. Im Praxis-Modellprojekt, auf das sich dieser Beitrag bezieht, stehen vielmehr Kinder im Vordergrund, deren Lebensperspektive aufgrund vorangegangener Gefährdungssituationen dauerhaft geklärt werden muss. Dabei geht es um die Bedürfnisse des Kindes und um die Frage, wie und ob die Lebensbedingungen in der Herkunftsfamilie in dem Maße verbessert werden können, dass ein Zusammenleben perspektivisch möglich wird. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass die Verweildauern in der eigentlich nur als Übergangslösung konzipierten Krisenhilfe häufig als zu lang und unter dem Aspekt von Bindungsentwicklungen sehr kritisch zu beurteilen sind. Je später und radikaler dann eine Trennung erfolgt, entweder aufgrund der Rückkehr in die Herkunftsfamilie oder, was nach langen Verweildauern häufiger der Fall ist, aufgrund einer Weitervermittlung in eine andere auf Dauer angelegte Pflegefamilie oder Einrichtung, desto stärker können die Belastungen durch den Abbruch neu entstandener Beziehungen sein. Die Chancen und Risiken der Bereitschaftspflege werden im Beitrag näher beleuchtet und Ansätze aus der Praxis vorgestellt, mit denen die Entwicklungschancen von jungen Kindern in der Bereitschaftspflege durch eine zügigere und zielgerichtetere Perspektivklärung verbessert werden sollen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Koproduktionsprozessen der Fachkräfte aus den Sozialen Diensten sowie den Erlebensperspektiven der Bereitschaftspflegeeltern.

Keywords: lange Verweildauern, Zusammenarbeit mehrerer Fachkräfte, schonender Umgang mit Beziehungen