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    1. Kybele und Attis: Prudentius über das Taurobolium (Peristephanon X 1011-1048)

    1. Kybele und Attis: Prudentius über das Taurobolium (Peristephanon X 1011-1048)

    Der zu weihende Oberpriester wird tatsächlich in eine tief ausgehobene Grube hinabgelassen, mit einem Stirnband wunderbar geschmückt, die festlichen Schläfen mit Binden umwunden, das Haar unter einem goldenen Kranze zurückgekämmt und in eine seidene Toga mit gabinischer Gürtung gekleidet.

     Darüber errichte einige aus einem Brettergefüge eine durchlässige hölzerne Bühne; gleich darauf zerteilen oder durchbohren sie die Fläche und durchlöchern das Holz vielfach mit einem Dorn, so daß es voller kleiner Öffnungen erscheint.

     Darauf wird ein gewaltiger Stier von finsterem, zottigem Aussehen geführt, die Flanken mit Blumenkränzen umschlungen oder die Hörner umwickelt, die Stirn des Opfers funkelt sogar von Gold, und metallischer Glanz färbt sein Fell.

     Dann muß das Untier, wie festgesetzt, geschlachtet werden, sie spalten mit einem heiligen Speer seine Brust; die klaffende Wunde speit eine Welle von kochendem Blut heraus, und der dampfende Strom fließt in das darunter befindliche Holzgefüge und flutet weit dahin.

     Da spendet der durch die zahlreichen Rinnen der tausend Ritzen herabfallende Regen einen fauligen Tau, den der darin begrabene Priester auffängt, indem er sein schändliches Haupt unter all die Tropfen hält, am Gewand und am ganzen Körper besudelt. Ja, er beugt sogar seine Kopf nach hinten, hält seine Wange entgegen, bietet Ohren, Lippen und Nase dar und wäscht selbst die Augen in der Flüssigkeit, seine Kehle verschont er gleich gar nicht, vielmehr benetzt er seine Zunge, bis er das schwarze Blut gänzlich schlürft.

     Danach ziehen die Flamen den Kadaver, steif infolge Blutleere, von dem Bretterboden hinweg; der Priester steigt, abstoßend von Erscheinung; darunter hervor, zeigt sein feuchtes Haupt, seinen (von Blut) schweren Bart, seine triefenden Stirnbinden und seine durchtränkten Kleider.

     Diesen, von solchen Berührungen verunreinigten und von der Jauche des frischen Opfers besudelten Mann begrüßen alle und beten ihn von ferne an.

    Quelle: J. Leipoldt, W. Grundmann (Hrsg.), Umwelt des Christentums, Bd. 2, Berlin 1967, 90f.

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