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Thema11

Medien als Dilemma - das Denken übersetzen

von Simone Bernet (Berlin)

Ausgehend der modernen Philosophie kann das Verhältnis von Denken und Medien kaum possessiv bestimmt werden, die Medien verfügten über Denken. Das heißt, sofern das Denken unter die neuzeitliche Kategorie der Vernunft und ihres Anspruchs fällt und eben nicht einfach eine verstandesmäßige Operation ist. Es kennzeichnet als solches ein ausschließlich menschliches Schicksal, ein Geschick, in das es eingebunden bleibt. Das philosophische Denken bzw. das Denken des Philosophischen ist von der Art und Weise einer Praxis oder eines Weges, einer ‚Selbst-Einsetzung’, welche die Existenz betrifft und angeht. Es handelt sich nicht nur um einen Gegenstand, dessen Architektur beschrieben und dessen Prozesse simuliert werden könnten. Gleichwohl trifft zu, dass nicht ich oder es denkt. Vermögen und Zugehörigkeit des Denkens erweisen sich vielmehr als problematisch. Die Wissenschaft denkt nicht, der Mensch denkt nicht. Kant spricht dem Einzelindividuum rigoros jede natürliche Neigung zur Vernunft ab und Heidegger vom Bedenklichsten der Zeit, dass der Mensch noch nicht eigentlich denkt. In beiden Fällen handelt es sich um krisenhafte Bestimmungen, um einen zeitlichen oder wesenhaften Entzug. Das Denken im Sinne des freien Gebrauchs, des Interesses (Kant) oder des Zuspruchs und Vernehmens (Heidegger) entwirft sich indes medial und erlangt hierüber einen ereignishaften Charakter. Somit stellt sich die Frage, wie nun aber von medialen Möglichkeitsbedingungen ausgehen, wenn „Kommendes“ und „Sprung“ weniger etwas Mögliches denn etwas Unmögliches artikulieren? Das so philosophische Denken inszeniert sich in Abgrenzung zur Wissenschaft, auf das diese wiederum angewiesen sein soll. Warum und inwiefern? Welche Konsequenzen wären heute daraus zu ziehen?

 
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