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Buch des Monats Juli 2015

John Corey Whaley: Das zweite Leben des Travis Coates.

Aus dem Englischen von Andreas Jandl. Hanser 2015. 304 Seiten. 15,90€. Ab 14 Jahre. ISBN 978-3-446-24741-3.

juni
Das zweite Leben des Travis Coates ist der zweite Roman des US-amerikanischen Autors John Corey Whaley, der nicht nur sprachlich, sondern auch thematisch überzeugt. Im Mittelpunkt steht Travis Coates, 17 Jahre alt. Er ist an Krebs erkrankt und weiß, dass er sterben wird. Doch dann bekommt er die Chance, seinen Kopf einfrieren zu lassen. Irgendwann, so die Ärzte, ist die Forschung so weit, seinem Kopf einen neuen Körper und damit ein neues Leben zu geben. Travis entscheidet sich dafür, verabschiedet sich von seinen Eltern und Freunden, ohne zu wissen, ob er sie jemals wiedersehen wird. Doch bereits 5 Jahre später ist Travis wieder da:


Ihr toter Sohn lag im Bett vor ihnen, zwar sprach er noch nicht, aber sein Herz schlug wieder. Mary Shelleys Albtraum war Wirklichkeit geworden, genau hier, in einem Krankenhaus in Denver. (S. 9)


Travis war 5 Jahre weg, er ist immer noch 17 und möchte sein Leben leben. Doch seine Freunde sind älter geworden, haben die Highschool abgeschlossen und sind neue Beziehungen sowie Freundschaften eingegangen. Travis dagegen muss wieder in die Schule und sich mit Dingen auseinandersetzen, die er eigentlich nicht mehr will. Er kehrt mit seinen Eltern nach Hause zurück, sucht Kontakt zu seinem besten Freund und vor allem zu seiner Freundin Cate. Doch diese kommt nicht zu ihm, lehnt ein Wiedersehen ab und Cullen erfährt schließlich, dass sie verlobt ist. Er gibt aber nicht auf und möchte sie trotz des Altersunterschieds heiraten.


Der Roman ist spannend und ebenso vielschichtig wie Hier könnte das Ende der Welt sein (dt. 2014) von John Corey Whaley , der ebenfalls im Hanser Verlag erschienen ist, denn mit Travis hat Whaley eine Figur entworfen, die nicht nur sympathische Züge trägt. Travis ist egoistisch, kann die Entscheidungen seiner Freunde nicht akzeptieren und möchte sie fast schon zwingen, ihr neues Leben aufzugeben. Er ahnt nicht, wie schwer seine Entscheidung damals ihr Leben beeinflusst hat. Sie konnten weder hoffen noch warten, sondern mussten sich wieder ein Leben aufbauen. Nach und nach bröckelt auch die Fassade im Elternhaus und Travis muss sich der Frage stellen, was er will ...


Die Fragen nach Identität und Veränderungen werden hier sensibel aufgenommen und in eine spannende Geschichte verpackt. Denn Travis hat zwar seinen Kopf, seine Erinnerungen, aber einen anderen Körper. Er findet schließlich einen Freund auf der Schule und doch fällt es ihm schwer, Dinge zu akzeptieren.