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    DFG-Projekt: Formen des Krieges, politische Herrschaft und die Entgrenzung der Gewalt. Zur Soziologie des Kolonialkrieges am Beispiel der Kriege in Deutsch-Südwestafrika, 1904-1908

    stellv. Projektleiter / Durchführung der Feldforschung:

    Dr. Matthias Häußler

    Stud. Mitarbeiterin:

    Oliver Hohenschue
    Anna Luise Meyer zu Schwabedissen, B.A.

    Förderer:

    Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Kurzbeschreibung:

    Das Forschungsprojekt soll am Beispiel einer Untersuchung der Kolonialkriege im einstigen Deutsch-Südwestafrika, erstens, einen Beitrag zu einer Typologie des Krieges und zu der des ‚Kleinen Krieges’ im besonderen leisten.
    Ausgangspunkt für den Beitrag zu einer solchen Typologie der Kleinen Kriege ist, daß die Kriege in Deutsch-Südwestafrika der Jahre 1904-1908 ‚Pazifizierungskriege’ waren, die aus peripherieorientierter Sicht als Interaktionen zwischen kolonialstaatsbildenden Eroberern und indigenen Akteuren, die eigene Strategien entwickeln, mit den konkurrierenden Ansprüchen umzugehen, zu untersuchen sind. Die hier behandelten Beispiele bestanden, zum einen, aus Kriegen der Herero und Nama gegen die deutschen Eroberer und, zum anderen, aus dem Genozid an Herero und Nama.
    Zweitens soll das Forschungsprojekt die Zusammenhänge zwischen Kriegstypen und politischer Herrschaft herausarbeiten, indem es die Kriegführung von Herero, Nama und Deutschen im Kontext ihrer politischen Ordnung und Kriegskulturen (Viehhalter-Häuptlingsgesellschaft, nichttraditionale charismatische Gemeinschaften, ‚koloniale Gesellschaft’ und ‚Mutterland’) betrachtet. Analytischer Brennpunkt der Kriegskulturen ist der ‚kriegerische Horizont’ einer Gesellschaft, wie wir in Abwandlung eines Begriffs von H. H. Turney-High (1971) sagen wollen.
    Im Anschluß an die sozialwissenschaftliche Gewaltforschung sollen insbesondere die Auswirkungen der kriegerischen Auseinandersetzungen für den Fortgang der Kriege und auf die kriegführenden Parteien, die unterschiedlichen politischen und soziokulturellen Ordnungen mit unterschiedlichen kriegerischen Horizonten angehören, untersucht werden.
    Schließlich soll das Projekt den Entgrenzungsprozeß der Gewalt untersuchen, der im Genozid an Herero und Nama endet. Entscheidend für die Rekonstruktion dieser Entgrenzung der Gewalt sind die spezifischen Bedingungen dieses Typs von Pazifizierungskriegen, welche anhand des ‚kriegerischen Horizontes’ thematisch werden.

    Projektbeginn:

    15. November 2009

     
     
     
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