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Von Rubens zum Verteilten Rechnen

Peter Paul Rubens (1577-1640) ist zweifelsohne der berühmteste Sohn der Stadt Siegen. In seinem Antwerpener Maleratelier entwickelte er eine Technik, die es ihm ermöglichte, eine große Zahl qualitativ hochwertiger Gemälde in kurzer Zeit zu produzieren. Dazu fertigte der Meister auf einer großen Leinwand zunächst ein grobe Skizze des Gemäldes an und delegierte dann die Detailarbeiten an eine Schar von Assistenten. Diese waren oft noch spezialisiert auf Landschaften, Gesichter und Stillleben. Zum Schluss übernahm Rubens die malerische Gestaltung der wichtigsten Bildausschnitte, die sorgfältige Retusche und das Finishing des Gemäldes.

Diese Vorgehensweise verbindet Rubens mit dem wissenschaftlichen Rechnen, denn sie wird angewandt, um äußerst rechenaufwendige Simulationen und Optimierungen auf einem Rechnernetzwerk durchzuführen. Dabei übernimmt ein zentraler Rechner die Koordination aller Aufgaben. Er teilt zunächst das zu lösende Problem in viele Teilaufgaben ein, die er dann an die anderen Rechner des Netzwerks delegiert. Diese arbeiten ihre Teilaufgaben ab und senden ihre Ergebnisse zurück an den Masterrechner, der die Ergebnisse wiederum zusammenfasst und das Endergebnis ermittelt. Die tägliche Wetterkarte wird beispielsweise auf einem Rechnernetzwerk berechnet, von denen jeder einzelne Rechner einen kleinen geographischen Abschnitt Deutschlands durchrechnet. Im Siegener Rubens-Cluster sind 256 Opteron-Prozessoren zusammengeschaltet. Damit kann in Siegen Hochstleistungsrechnen auf modernstem Stand der Technik betrieben werden.