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DFG-Graduiertenkolleg „Locating Media“ eröffnet

Das DFG-Graduiertenkolleg GRK 1769 „Locating Media“ an der Universität Siegen wurde am 22. Oktober im Artur-Woll-Haus der Universität Siegen offiziell eröffnet. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler widmen sich der Erforschung orts- und situationsbezogener Medienprozesse durch orts- und situationsbezogene Methoden.

Sogenannte „Geomedien“ wie Google Earth gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dabei handelt es sich um Medien, die unseren Umgang mit Raum und Ort reorganisieren, und deren Inhalte und Nutzung sich je nach dem konkreten physischen Ort verändern. Beispiele sind auch multimediale Stadtpläne oder Routenplaner, mit deren Hilfe man sich überall auf der Welt orientieren kann. Im Zuge der globalen digitalen Vernetzung und einer Ausbreitung neuer mobiler Endgeräte wird diese Entwicklung immer wichtiger. In Siegen werden im Rahmen des interdisziplinären Graduiertenkollegs zehn Doktoranden- und eine Postdoktorandenstelle gefördert. Die Forscherinnen und Forscher verknüpfen dabei internationale Entwicklungen der Medienforschung mit einer aktuellen Verlagerung medialer Innovationen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Projekt läuft zunächst viereinhalb Jahre lang.

Bei der Eröffnungsveranstaltung begrüßte Prof. Dr. Erhard Schüttpelz, Sprecher des Graduiertenkollegs und Professor für Medientheorie an der Universität Siegen, die Gäste. Die Prorektorin für Industrie, Technologie- und Wissenstransfer,  Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein betonte, dass mit diesem Projekt an die herausragende medienwissenschaftliche Forschungstradition angeknüpft werde: „Der Erfolg stärkt nicht nur das medienwissenschaftliche Forschungsprofil, sondern die Forschung in Siegen insgesamt“. Prof. Dr. Angela Schwarz, Prodekanin für Forschung in der Philosophischen Fakultät, zeigte sich ebenfalls begeistert von dem Vorhaben des Graduiertenkollegs und sagte, sie sei stolz, dass dieses Programm bewilligt worden sei. Den KollegiatInnen gab sie den Rat, immer offen für die Fragen von Menschen zu sein, die das eigene Thema aus einer anderen Perspektive sähen.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war der Festvortrag „Das Synthetische und das Skopische“ der Wissenschaftssoziologin und Expertin für die Soziologie transnationaler Finanzmärkte Prof. Dr. Karin Knorr Cetina (University of Chicago). Sie untersuchte die Praktiken von Händlerinnen und Händlern am globalen Devisenmarkt. Dabei betonte sie, dass dieser Markt eigenen Rhythmen folge. Die Arbeitsumgebung der Händlerinnen und Händlern zeichnet sich dabei durch eine Kommunikationsinfrastruktur aus, die maßgeblich durch Bildschirme geprägt ist. Knorr Cetina versteht sie als sogenannte ‚skopische Medien', durch die eine ständige Beobachtung und Projektion des Marktgeschehens möglich ist. Durch skopische Medien würden soziale Situationen in synthetische Situationen transformiert – Face-to-Face-Beziehungen durch Face-to-Screen-Beziehungen ersetzt. Laut der Vortragendenden ist es so zu einer vollständigen Mediatisierung des Währungsmarktes gekommen. Zur Diskussion führte ihre Ansicht, dass die Netzwerkkoordination durch die skopisch-reflexiven Koordination abgelöst werde; in der vollmediatisierten Umgebung des Währungsmarktes also die 'klassischen' sozialen Netzwerke keine entscheidende Rolle mehr spielten. Zum Schluss riet sie den NachwuchswissenschaftlerInnen des Graduiertenkollegs: „Verlieren Sie nicht den Blick für die soziologische Praxis.“

Kontakt und weitere Informationen:
Dr. Gabriele Schabacher
Wissenschaftliche Koordinatorin des DFG-Graduiertenkollegs „Locating Media“
Philosophische Fakultät - Medienwissenschaft
Tel.: 0271 740-3065
E-Mail: gabriele.schabacher@uni-siegen.de

 
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