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EU fördert Forschung zu Inklusion und schrumpfenden Kleinstädten

Ein internationales Forschungskonsortium unter Beteiligung der Universität Siegen untersucht im Projekt „Welcoming Spaces in Europe“ die Wechselbeziehung zwischen klein- und mittelstädtischer Entwicklung, Zuwanderung und sozialen Diensten.

Ein Forschungsteam der Universität Siegen unter der Leitung von Juniorprofessorin Dr. Dipl.-Ing. Sabine Meier hat gemeinsam mit vier europäischen Universitäten und anderen praxisbezogenen Partnern EU-Fördergelder in einer Gesamthöhe von rund drei Millionen Euro eingeworben, knapp 620.000 Euro davon gehen nach Siegen. Das vergleichende Forschungsprojekt „Welcoming Spaces in Europe“ untersucht Prozesse der sozialräumlichen und ökonomischen Inklusion von Neuzugewanderten aus nicht-europäischen Ländern in schrumpfenden Klein- und Mittelstädten.

Ziel ist es, partizipative und innovative Formen der Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Neuzugewanderten, wohlfahrtstaatlichen Trägern, zivilgesellschaftlichen AkteurInnen und privaten Unternehmen zu analysieren, die sowohl die Inklusion von Neuzugewanderten und Alteingesessenen gleichermaßen fördern als auch zur nachhaltigen Entwicklung dieser Städte beitragen. „Auf der einen Seite sind es meist junge Menschen, die von kleineren Städten in die Metropolen ziehen. Dadurch kommt es mancherorts zum Rückgang der Nachfrage nach Bildungsangeboten, sozialen Diensten oder Nahversorgung“, sagt Jun.-Prof. Meier. Es entstünden Leerstände in ehemaligen Geschäftsstraßen oder Dorfmitten. Auf der anderen Seite seien diesen kleinen Städten seit 2014 vermehrt Zuwanderer zugewiesen worden. „Sobald kleinere Städte es schaffen – oder eben längst geschafft haben – insbesondere mit Zuwanderern Initiativen und Perspektiven zu entwickeln, steigt nicht nur die Chance, dass Zuwanderer freiwillig dort bleiben wollen. Auch steigt die Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner in diesen Orten“, so die Wissenschaftlerin. 

Mit diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, wie Kooperationen in Klein- und Mittelstädten zustande gekommen sind und warum sie weiterverfolgt werden (können). Wie und wo arbeiten die involvierten AkteurInnen zusammen und welche Ressourcen können sie entwickeln? Wie agieren wohlfahrtsstaatliche Organisationen? Welche Wechselwirkungen entstehen zwischen Akteursgruppen und kleinstädtischen Räumen? Vergleichende Forschung findet in mehreren Kommunen vor Ort in den Niederlanden, Italien, Spanien, Polen und Deutschland statt. Für die empirische Datenerhebung in Deutschland arbeitet das Siegener Team um Jun.-Prof. Meier, Prof. Dr. Johannes Schädler, Laura Foelske, Prof. Dr. Thomas Coelen und Prof. Dr. Alexandra Nonnenmacher ¬– das am Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) verortet ist – mit den Landesministerien Rheinland-Pfalz und Thüringen sowie Partnern aus der Region Südwestfalen zusammen. 

„Im Idealfall entsteht durch unsere Forschung, die wir gemeinsam mit den Akteuren und Akteurinnen vor Ort durchführen, die Erkenntnis, wie Kooperationen in Klein- und Mittelstädten kontinuierlich verbessert werden können, um Zuwanderung nicht nur als die vielbesprochene ‚Chance‘, sondern als Normalität zu sehen! Das heißt, dass kommunale, wohlfahrtstaatliche, zivilgesellschaftliche und privatwirtschaftliche Strukturen auf Diversität und Erneuerung ausgerichtet sind, anstatt auf einseitigen Anpassungsdruck auf Zuwanderer“, hofft Sabine Meier. „Nota bene ist dies schon in vielen europäischen Klein- und Mittelstädten der Fall, besonders in der Region Südwestfalen. Ziel ist es, Wissenstransfer und Austausch mit anderen Klein- und Mittelstädten zu realisieren, die mit Zuwanderung noch wenig Erfahrung haben.“ 

Hintergrund

Das im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020 mit rund drei Millionen Euro geförderte Projekt „Welcoming Spaces in Europe“ ist am 1. Februar 2020 gestartet und läuft vier Jahre lang. Das Kick-off-Event fand Anfang März in Utrecht statt. Die dort ansässige Universität koordiniert das Projekt. Das Konsortium besteht weiterhin aus den akademischen und praxisbezogenen Partnern Universität Coruňa (Spanien), Universität Bologna (Italien), Warschauer School of Economics (Polen), CEPAIM Stiftung (Spanien), FIERI Stiftung (Italien), Ocalenie Foundation (Polen) und dem Nationalen Verein für niederländische kleine Gemeinden.

 
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