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Die Arbeit mit und am Computer verbindet

Prof. Dr. Volker Wulf vom Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Universität Siegen und sein Team initiierten den ersten „come_IN“-Computerclub im palästinensischen Flüchtlingslager Jalazone.

Die Türen im Computerclub „come_IN“ sollen offen stehen – Kindern und Erwachsenen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft. Die Arbeit mit dem Computer soll verbinden, dazu anregen, gemeinsam zu lernen, Projekte zu verwirklichen und auch Kontakte zu knüpfen. Die Idee stammt aus den USA. Dort wurden 1993 die ersten Computerclubs gegründet, um Jugendlichen in schwieriger Umgebung die Möglichkeit zu eröffnen, praxisbezogen und in ihrem sozialen Umfeld zu lernen. Dieses Konzept brachte Prof. Dr. Volker Wulf mit nach Deutschland und an seinen Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Universität Siegen. Erweitert wurde das Konzept um den Inter-Generationen-Aspekt. So entstand im Jahr 2004 in der Bonner Marienschule der erste interkulturelle Computerclub „come_IN“ für das gemeinsame, integrative Lernen verschiedener Kulturen und Generationen. Mittlerweile erstreckt sich das Netzwerk der Computerclubs auf sieben Schulen und Einrichtungen in Bonn, Siegen, Dortmund und Kreuztal.

Die Siegener wagten zudem den Schritt über die Landesgrenze. Im Flüchtlingslager „Jalazone“, etwa sieben Kilometer nördlich von Ramallah im palästinensischen Autonomiegebiet des Westjordanlands, öffnete ein Computerclub „come_IN“ seine Pforten. Mary-Ann Springer (wissenschaftliche Mitarbeiterin): „Das Online-Netzwerk ist perfekt, um zu schauen, ob der Club im Flüchtlingslager funktioniert.“ Das Lager Jalazone entstand nach dem ersten Arabisch-Israelischen Krieg 1948/49 zur Aufnahme palästinensischer Flüchtlinge. Es beherbergt heute rund 12.000 Menschen. Errichtet wurde der Computerclub speziell für Kinder, Jugendliche und deren Eltern. Ziel ist eine Verbesserung der Lernsituation der Teilnehmer und damit des Zugangs zu Bildung und Information. Mit dem Erwerb dieser technischen Fähigkeiten verbessern sich auch die schulischen und persönlichen Perspektiven der Computerclub-Besucher. Freizeitgestaltung und Bildung reichen sich die Hand. Zunächst stehen 15 Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung. Der Computerclub in Jalazone soll Auftakt eines Netzwerks von interkulturellen Computerclubs in den palästinensischen Flüchtlingslagern sein. Betreut wird das Projekt vor Ort von Konstantin Aal vom Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Universität Siegen. Initiator ist Prof. Wulf. Der Zuspruch ist groß. Mittlerweile nehmen mehr als 40 Jungen und Mädchen zusammen mit ihren Eltern an Projekten teil. Die Gruppe musste geteilt werden, um sinnvolles Arbeiten zu ermöglichen. In diesem Sommer wird ein weiterer Schritt getan. Konstantin Aal: „Wir würden gerne umliegende Orte mit dem Flüchtlingslager verbinden.“ Aus Jifna liegt bereits eine Zusage vor. Die Kinder von Jalazone und aus Jifna werden in einem Sommercamp in einem gemeinsamen Projekt ihre Orte vorstellen.

Projektpartner der Universität Siegen ist das Najjad Zeenni Information Technology Center of Excellence (NZITCE) der palästinensischen Universität von Birzeit. Das Zentrum wurde 2008 gegründet, um Forschung und Entwicklung sowie Trainings- und Beratungsangebote im Bereich der Informationstechnologie zu unterstützen. Der Computerclub „come_IN“ wird mit Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert. Christian Jetzlsperger, stellv. Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in den palästinensischen Autonomiegebieten, hat ihn gemeinsam mit Dr. Sabri Saitam, Berater für Informationstechnologie von Präsident Mahmud Abbas, im Mai 2012 eröffnet.

 
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