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Kenntnisse um heimische Tierarten weitergeben

Die Universität Siegen hat die naturwissenschaftliche Sammlung des Wilgersdorfers Artur Franz als Dauerleihgabe erhalten. Die präparierten Tiere sollen in der Ausbildung angehender Biologielehrerinnen und -lehrer zum Einsatz kommen.

„Ich habe schon lange genadelte Insekten und ausgestopfte Tiere gesucht.“ Prof. Dr. Klaudia Witte ist von Haus aus Zoologin und Professorin für Biologie an der Universität Siegen. Nach präparierten Tieren aus der heimischen Region hielt sie Ausschau, um sie für die Ausbildung angehender Biologielehrerinnen und -lehrer auf dem Haardter Berg nutzen zu können. „Einer unserer Schwerpunkte ist die organismische Biologie. Damit kann man junge Leute fürs Fach begeistern.“ Und dafür sind nicht zuletzt genadelte Insekten hilfreich, die von den Studierenden bestimmt werden können.

Die Suche der Hochschullehrerin hat nun ein Ende gefunden. Denn: Die Universität Siegen hat eine Dauerleihgabe erhalten. Und die ist in der Region nicht ganz unbekannt. Sie stammt nämlich vom Wilgersdorfer Naturforscher Artur Franz. Über viele Jahre hinweg sammelte der Autodidakt, der 2003 verstorben ist, Vogeleier, Insekten und präparierte Tiere vor allem aus der heimischen Region. Im Laufe der Zeit trug er eine Vielzahl von Exponaten zusammen. Hunderte Insekten sind säuberlich in Reih und Glied genadelt und werden sorgsam in Schaukästen mit Glasdeckeln, die exakt in dafür vorgesehene Schränke passen, verwahrt. Segelfalter, Apollofalter und Schwalbenschwanz verharren im Tode einträchtig nebeneinander.  Ausgeblasene Vogeleier liegen in mit Watte ausgekleideten Setzkästen. Sie stammen von über 60 unterschiedlichen Vogelarten. Teils sind sie nahezu 100 Jahre alt. Das bringt Prof. Witte auf eine Idee: „Man könnte die Eier vermessen und mit heutigen vergleichen.“ In einem Punkt ist sich die Expertin sicher: „Damals gab es mehr Vogelarten.“ Ob sich Eiergröße, Farbe, oder Hülle im Verlauf der zurückliegenden Jahrzehnte verändert haben, können Studierende nun herausfinden. „Diese finden die Sammlung toll“, weiß Klaudia Witte zu berichten. Viele Fingerabdrücke an den Vitrinenscheiben seien ein eindeutiges Zeichen.

Von den ausgestopften Tieren der Sammlung hat Artur Franz keines geschossen oder gefangen. Auf seinen vielen Spaziergängen hat er die verendeten  Körper gefunden oder Bekannte brachten Funde vorbei. Viele Vögel wurden von ihm selbst präpariert. Die Sammlung weist wirkliche Raritäten auf. Zu finden sind beispielsweise Wasseramsel, Kreuzschnabel und Eisvogel. Eine Gelegesammlung zeigt eine Futterstelle zur Winterzeit. Zu sehen sind Gimpel, Star, Distelfink, Rotkehlchen, Fichtenkreuzschnabel, Seidenschwanz und mehr. Greifvögel können ebenso in den Vitrinen bewundert werden wie Hühnervögel, Eulenvögel oder Spechte und Meisen. Unter den zusammengetragenen Laufkäfern haben etliche nichts an ihrer schillernden Farbpracht eingebüßt.

Artur Franz wollte mit seiner Tätigkeit die Tier- und Pflanzenwelt des Siegerlandes abbilden. Seine Sammlung trägt nun dazu bei, angehenden Lehrerinnen und Lehrern und durch diese wiederum unzähligen Schülerinnen und Schülern das Wissen um heimische Tierarten weiterzugeben. „So werden die Exponate gesehen und genutzt. Das ist aus unserer Sicht die optimale Lösung“, war von Sascha Stettner, dem Enkel von Artur Franz, zu erfahren. Auch die Federsammlung, die noch in Wilgersdorf verblieben ist, soll an die Universität Siegen umziehen.

 
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