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Architekten des Schienenverkehrs der Zukunft

Weltkonzern Bombardier eröffnet Drehgestell-Technikzentrum in Dreis-Tiefenbach. Uni Siegen ist wichtiger Kooperationspartner.

Das neue Drehgestell-Technikzentrum von Bombardier in Dreis-Tiefenbach ist offiziell eröffnet. Rund 100 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nahmen an der Feier im neuen, modern-funktionalen Gebäude an der Siegstraße teil. Rund 10 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Bau des sogenannten BTC (Bogie Technical Center). Mit ausschlaggebend für die Standortwahl Dreis-Tiefenbach war und ist die gute Kooperation mit der Universität Siegen sowie der RWTH Aachen. Hohen Stellenwert haben dabei sieben an der Universität Siegen vorhandene und hochkarätig besetzte Professuren in den Bereichen Werkstofftechnik, Sensorik, Leichtbau und Produktionstechnik. Bislang gab es mehrere kleinere Kooperationen zwischen Bombardier und der Universität Siegen. Nunmehr wird die Kooperation längerfristig und auf überregional sichtbare Basis gestellt. Nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für die Studierenden ergeben sich interessante und zukunftsrelevante neue Anwendungsfelder. Immerhin bietet die Europäische Eisenbahnindustrie mit ihren Zulieferern mehr als 400.000 Arbeitsplätze. Sie steht für einen Weltmarkt mit mehr als 136 Milliarden Euro. Das übertrifft den gesamten Luftfahrtsektor. Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart: „Ich freue mich sehr über die internationale Vernetzung, die diese Kooperation für die Region und die Universität Siegen mit sich bringt.“


Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolίvar, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Siegen, zitierte den 1895 geborenen Richard Buckminister Fuller: „Wir sind dazu berufen, Architekten der Zukunft zu sein, nicht deren Opfer“. Der Prorektor weiter: „Entsprechend dieses Grundsatzes sehe ich das Bogie Technical Center als Symbol unserer Bereitschaft, Architekten der Zukunft des Schienenverkehrs zu sein. Wir sind sehr stolz darauf eingeladen zu sein, zusammen mit unseren Partnern in Aachen, Partner im Wettstreit um wirkungsvolle und intelligente Lösungen auf diesem Gebiet zu werden.“ Drei große Innovationsziele, so Haring Bolίvar, gebe es im Bereich des Schienenverkehrs: Die Leistungsfähigkeit des Europäischen Bahnsystems zu verdoppeln, die Beständigkeit und Wartungsqualität um 50 Prozent zu verbessern und die Lebenszykluskosten zu halbieren.

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Foto: Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolίvar (l.) und Prof. Dr.-Ing. Torsten Dellmann.

Der Standort Siegen in Dreis-Tiefenbach stellt für Bombardier eine einzigartige Produktions- und Innovationszentrale dar. Es soll zukünftig den Drehgestellhauptsitz von Bombardier, das neue Technikzentrum für Drehgestelle, den bereits bestehenden Endmontagebereich, das Radsatzzentrum sowie das Reparatur- und Instandsetzungszentrum umfassen. Dave Barry (Standortleiter Bombardier Deutschland) merkte in seiner Eröffnungsrede an, dass alle Bombardier-Drehgestelle einmal in Dreis-Tiefenbach angepasst worden seien. Barry: „Das neue Center steht sinnbildlich für unser Markenversprechen ,evolution of mobility‘.“ Auf der Agenda stehe die Entwicklung einer neuen Generation der „Flexx-Drehgestelle“. Damit wolle Bombardier die führende Position in diesem Bereich weiter ausbauen. Das BTC biete dafür ideale Voraussetzungen: „Das BTC ermöglicht es uns weiter zu wachsen und die Zukunft der Drehgestelle zu gestalten. Es ist ein wahrhaftiger Eckpfeiler unserer Innovationsstrategie.“
Bart Vantorre, Leiter des Geschäftsbereichs Drehgestelle, ließ die Genese des BTC von der ersten Idee 2010 bis zur Eröffnung 2014 Revue passieren. Um den Herausforderungen moderner Verkehrsmittel zu entsprechen, sei die Entwicklung neuer Technologien und Materialien unabdingbar. Das neue Drehgestell-Technikzentrum biete alle Voraussetzungen, damit Ingenieure und Wissenschaftler gedeihlich arbeiten könnten. Entstehen solle ein Netzwerk aus Experten des Unternehmens, der Universitäten Siegen und Aachen sowie anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.


Minister Guntram Schneider verlieh bei der Eröffnungsfeier seiner Überzeugung Ausdruck, NRW und ganz besonders Südwestfalen erhalte mit dem BTC eine „neue technologische Perle“.  Das BTC ist „ein weiteres positives Beispiel, wie man Industrien voranbringen kann“. Unter ökologischen Gesichtspunkten, so der Gast aus Düsseldorf, gebe es kein besseres Verkehrsmittel als die Schiene.

Zu Wort kam auch Prof. Dr.-Ing. Torsten Dellmann, Leiter des Instituts für Schienenfahrzeuge der RWTH Aachen. Dellmann unterstrich, dass der Schienenverkehr Lösungspotenziale für verkehrliche Herausforderungen unserer Zeit biete. Die E-Mobility sei schon längst bei der Bahn angekommen, ebenso der 0,3-Liter-Verbrauch. Dennoch müsse es weitere Entwicklungsanstrengungen geben, um künftigen Anforderungen zu entsprechen. Die Universitäten Siegen und Aachen wollen ihre Vorlesungsinhalte in diesem Bereich aufeinander abstimmen.

 
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