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Prof. Dr. Klaus Schmidt verstorben

Verlust eines der bedeutendsten Prähistoriker Deutschlands und wichtigen Forschungspartner der Universität Siegen.

Klaus Schmidt, einer der bedeutendsten Prähistoriker Deutschlands, ist beim Schwimmen in der Ostsee am 20. Juli 2014 verstorben. Prof. Schmidt hatte 1994 im Südosten der Türkei die Tempelanlage Göbekli Tepe entdeckt, sie war vor 12.000 Jahren, 8000 Jahre vor den Pyramiden, errichtet worden und gilt als die älteste Tempelanlage der Welt. Die Weltsensation seiner Entdeckung bestand darin, dass bisher die wissenschaftliche Meinung vorherrschte, dass erst der sesshafte Menschen Tempel baute. Hier aber organisierte sich über Hunderte von Kilometern eine Gesellschaft steinzeitlicher Jäger im „fruchtbaren Halbmond“ mit 300 – 400 Steinmetzen, um gemeinsam Tempel zu bauen. Klaus Schmidt leitete nach der Entdeckung des GT dort seit 20 Jahren die Ausgrabungen für das Deutsche Archäologische Institut (DAI) in Dahlem, Berlin.
Am Institut für Geotechnik des Department Bauingenieurwesen der Universität Siegen herrscht tiefe Betroffenheit über den plötzlichen Tod von Klaus Schmidt. Prof. Herrmann, Leiter des Instituts an der Universität Siegen und Prof. Schmidt hatten in den vergangenen Jahren umfangreiche gemeinsame Feldforschungen betrieben. Das Institut für Geotechnik betreute insbesondere die Sicherheit der Geländebereiche und der freigelegten Tempel, Mauern und Strukturen. Insbesondere sind hier die Untersuchungen an den ältesten Tempeln der Menschheit in Göbekli Tepe in der Türkei und die Feldforschung an chalkolithisch-frühbronzezeitlichen Tells in der Region Aqaba in Jordanien zu benennen.
Aus dieser gemeinsamen Forschung sind wissenschaftliche Veröffentlichungen hervorgegangen. Hervorzuheben sind hier  die Untersuchungen zur ältesten bekannten Gewinnung und Nutzung von Wasser im Bereich des steinzeitlichen Bergheiligtums, die in gemeinschaftlicher Feldforschung erstmalig – durch Prof. Herrmann und Prof. Schmidt – nachgewiesen werden konnte. Auch für die Zukunft sind Projekte geplant u.a. zu der Überdachung der Ausgrabungsstätten mit Membran-dächern die aus EU-Mitteln gefördert werden.
Prof. Herrmann, der im Herbst diesen Jahres die nächste Feldkampagne mit Prof. Schmidt in der Türkei plante, erklärt es handelt sich um einen nicht ersetzbaren Verlust und um die Beantwortung von Fragen, in welcher Weise die Menschen der Steinzeit schon „Bauingenieure und Geotechniker“ waren, die vielleicht nie mehr beantwortet werden können.

 

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Foto: Prof. Dr. Klaus Schmidt (l.) zusammen mit Prof. Dr. Richard A. Herrmann.

 
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