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Entwicklungshilfe in der Diskussion

Expertenabend an der Universität Siegen zu Außen- und Entwicklungspolitik.

Wie muss sich die deutsche und europäische Außen- und Entwicklungspolitik angesichts neuer Krisenherde und zunehmender Flüchtlingsströmen aufstellen? Diese und weitere Fragen haben nun Experten der Außen- und Entwicklungspolitik an der Universität Siegen diskutiert. Zu Gast war auch Volkmar Klein, Bundestagsabgeordneter für Siegen-Wittgenstein und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, der einen Vortrag zur Diskussion beisteuerte.

Laut Volkmar Klein habe die europäische Vormachtstellung in der Welt seit 1948 erheblich abgenommen. Die Ursachen lägen unter anderem in der demografischen Entwicklung. So habe 1948 der Anteil der Europäer an der Weltbevölkerung bei 25 Prozent gelegen, heute seien es nur noch sieben Prozent. Ein weiterer Grund der Machtverschiebung sei der wirtschaftliche und technologische Aufschwung der (ehemaligen) Schwellenländer. In diesem Kontext, aber auch aufgrund starker kultureller Unterschiede zwischen Europa und beispielsweise Ostasien, stünden manche Errungenschaften der europäischen Zivilisation wie die Universalität der Menschenrechte zur Diskussion. Um in der Welt politisch und ökonomisch an der Spitze zu bleiben, müsse Europa seine Werte als erstrebenswert präsentieren und weiterhin versuchen, innovativ zu sein, sich an seine Prinzipien halten und gute Kontakte zu anderen Ländern pflegen. Deswegen sei es wichtig, die Souveränität anderer Staaten zu achten und sich nicht in deren interne Angelegenheiten einzumischen.

Der Bundestagsabgeordnete forderte in seinem Vortrag, die Entwicklungshilfe nicht als Instrument westlicher Politik zu betrachten, die den Industriestaaten helfe, andere Länder zu beeinflussen. Das primäre Ziel der Entwicklungshilfe sei vielmehr, benachteiligte Regionen ökonomisch und sozial so zu unterstützen, damit die dort lebende Bevölkerung aus der Armut herauskomme. Anschließend könnten diese Menschen dann politisch aktiv werden und die Geschicke ihres Landes selbst in die Hand nehmen. Als erfolgreiches Beispiel dafür verwies Klein auf Südkorea, das sich aus einer Militärdiktatur in eine prosperierende Volkswirtschaft und Demokratie entwickelt habe.

kleinentwicklung_web

Foto: Diskussion mit Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein (dritter von links) an der Uni Siegen.

Text: Paul Loboda

 
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