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Sport trifft Inklusion

Wie sich Sportvereine für Menschen mit Behinderung öffnen können, diskutierten Fachleute und Sport-Interessierte in der Siegerlandhalle.

Sport macht Spaß, Sport schafft Gemeinschaft, Sport fördert Beziehungen. Im Sport wird Inklusion ganz selbstverständlich praktiziert. Im Projektforum zum Thema „Sport ist Viel(falt)! – Inklusion im und durch Sport“ diskutierten Fachleute und Sport-Interessierte in der Siegerlandhalle entscheidende Fragen. Wie lässt sich der Mehrwert von Beispielen gelungener Inklusion im nutzen? Wie können Vereine praktisches Knowhow und vorhandene Erfahrungswerte untereinander weitergeben? Und wie lassen sich gemeinsam Lösungsstrategien für bestehende Herausforderungen entwickeln?

Das „Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste“ (ZPE) der Universität Siegen und das nordrheinwestfälische Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales hatten zu dem öffentlichen Forum eingeladen. Es war Teil ihres gemeinsamen Projektes „Inklusionskataster NRW“. Die Internetplattform zeigt, wo Inklusion in Nordrhein-Westfalen schon funktioniert und stellt Praxis-Beispiele aus den unterschiedlichsten Bereichen vor. Das Thema „Inklusion im und durch Sport“ stieß dabei auf großes Interesse: Mehr als 100 Teilnehmer meldeten sich zu der Veranstaltung an.

Zunächst erläuterten Mitarbeiter*innen des Inklusionskatasters Kriterien für gelungene, inklusive Sportprojekte. Im Anschluss berichtete Referent Dieter Keuther vom Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e.V. aus der Praxis: Er stellte ein Kooperations-Projekt mit dem Landessportbund NRW zum Thema „Sport und Inklusion im Verein“ vor und gab sein Knowhow zur Entwicklung inklusiver Sportvereine weiter.

Im Vordergrund der ganztägigen Veranstaltung stand aber der gegenseitige Austausch der Teilnehmer*innen. Dazu gab es am Nachmittag praxisnahe Workshops mit viel Raum zur Diskussion. Außerdem lud ein „Markt der Möglichkeiten“ dazu ein, weitere Beispiele für Inklusion im Sport kennenzulernen – vom Bogenschießen bis zur Leichtathletikgruppe. Dabei präsentierten sich auch Verbände und Vereine aus der Region, unter anderem das DAV Kletterzentrum Siegen, :anlauf Siegen, der Kreuztaler Verein Invema e.V. und die Lauftreffs des VFL Wehbach und des TuS Deuz.

Die zahlreichen Beispiele zeigten, dass Inklusion in vielen Vereinen längst umgesetzt wird, ohne großes Aufsehen und ganz selbstverständlich. Das gilt sowohl für Sportarten speziell für Menschen mit Behinderungen, wie zum Beispiel Rollstuhl-Basketball, als auch für allgemein ausgerichtete Angebote wie Fußball. Diskutiert wurde unter anderem die Frage, ob Mitarbeiter in den Vereinen geschult werden sollten, um Menschen mit Behinderungen erfolgreich einzubeziehen. Besonders ehrenamtliche Übungsleiter*innen bräuchten kompetente Ansprechpartner, um auftretende Schwierigkeiten zu besprechen, hieß es. Weitaus wichtiger sei aber eine offene Haltung: „Es kommt auf eine Willkommenskultur an“, brachte es Referent Dieter Keuther auf den Punkt.

Hintergrund: Artikel 30 der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet die Vertragsstaaten dazu, geeignete Maßnahmen zu treffen „mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilnahme an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermöglichen“ und diese „zu ermutigen, so umfassend wie möglich an breitensportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen teilzunehmen, und ihre Teilnahme zu fördern.“ Betrachtet man die Möglichkeiten sportlicher Aktivitäten von Menschen mit Handicap, ist festzustellen, dass dieser Forderung noch nicht hinreichend nachgekommen wird. Nach wie vor werden sie häufig an Behindertensportgruppen verwiesen oder sehen sich in regulären Vereinen mit zahlreichen Hindernissen oder Widerständen konfrontiert.

Doch ist es gerade der (Breiten-)Sport, der viele Anknüpfungspunkte für die Umsetzung von Inklusion und Vielfalt, einem Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung bietet. Bestehende Angebote und inklusive Sportprojekte konnten sich gut gegenseitig „befeuern“ und Lernprozesse in Gang setzen.

Weitere Informationen finden Sie auf: http://www.inklusive-gemeinwesen.nrw.de/veranstaltungen/sport-ist-vielfalt/informationen-zur-veranstaltung/

 
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