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„Man wird ein bisschen zum Nerd“

Mithilfe der Gründerschmiede der Uni Siegen haben zwei Studenten ihr eigenes Unternehmen gegründet: Einen Online-Marktplatz für Tierzubehör.

Durchgearbeitete Nächte, 600 handgeschriebene Postkarten, Termine beim Anwalt und bei der Bank – für Fabian Dittrich und Johannes Offergeld ist das mittlerweile Alltag geworden. Der Grund: Die beiden Studenten der Uni Siegen haben ihr eigenes Unternehmen gegründet, Cadopi, einen Online-Marktplatz für Tierzubehör. Am 3. November ist die Plattform online gegangen. Weil zur Unternehmensgründung mehr gehört, als viele am Anfang denken, hat die Gründerschmiede der Uni die beiden Jungunternehmer unterstützt.

Als Johannes Offergeld und Fabian Dittrich vor einem Jahr zur Gründerschmiede kamen, wurden sie oft gefragt: Warum gerade Tierzubehör? Für die Gründer gab es nichts Naheliegenderes. Johannes Offergelds Mutter ist Tierärztin. In ihrer Praxis quoll das schwarze Brett fast über. Also fragte Offergeld die Anbieter und Suchenden: Warum verkauft ihr euren Pferdesattel oder euer Katzenspielzeug nicht im Internet? Die Antworten überraschten ihn: „Die meisten assoziierten Plattformen wie Ebay nicht mit Tierzubehör. Viele sind schlicht nicht auf die Idee gekommen, dort etwas anzubieten oder wollten es nicht, weil Kosten für sie anfielen“, erklärt der 22-Jährige.

Die Idee für den Online-Marktplatz speziell für Tierzubehör war geboren. Die beiden Gründer wollten es anders machen als Ebay. Die Kosten sollten nicht für die Verkäufer, sondern ausschließlich für die Käufer anfallen. Die Studenten waren strikt dagegen, lebende Tiere zu versteigern. Außerdem sollte die Plattform persönlicher und weniger anonym sein. „Für Tierbesitzer ist das Tier oft wie ein eigenes Kind. Viele bieten liebevoll, selbstgemachtes Zubehör an. Diesen Händlern wollen wir eine Plattform bieten“, so Dittrich.

Und so reisten sie durch ganz Deutschland, um potentielle Händler zum Beispiel auf Messen persönlich kennenzulernen. „Wir hätten am Anfang gar nicht gedacht, dass Kontakte so wichtig sind“, sagt Dittrich. Selbst wenn eine private Händlerin den beiden einen Kaffee ausgab, notierten sie ihren Namen und Kontaktdaten. Zum Start der Homepage verschickten sie dann Flyer mit handgeschriebenen Postkarten an genau diese Kontakte und bedankten sich zum Beispiel für den Kaffee. „Wir wollen die Leute wertschätzen und ihnen zeigen, dass es bei uns persönlich zugeht, so wie in einer großen Familie“, sagt Dittrich. Die Postkarten gehen zum Beispiel an Tierheime und Reiterhöfe.

Weil sie keine Investments in Millionenhöhe hatten und mit ihrem Eigenkapital auskommen mussten, waren sie darauf angewiesen, ihre Kosten gering zu halten. Ihr Vorteil: Durch ihr Studium „Deutsches und Europäisches Wirtschaftsrecht“ an der Uni Siegen konnten sie direkt einschätzen, welche Gesellschaftsform sie benötigen und wie bestimmte Sachverhalte einzuordnen sind. „Das Wissen aus dem Studium hat uns Selbstbewusstsein gegeben, zum Beispiel im Kontakt mit Investoren“, meint Dittrich. Softwareentwickler Christopher Ebert ist einer, den sie mit ihrer Idee überzeugt haben. Er entwickelte die Homepage und erhielt dafür Anteile am Unternehmen.

Die Gründerschmiede der Uni stellte ihnen ein Büro und unterstützte sie beratend. Dazu kamen oft monatelange Lektüre und Recherche zu speziellen Themen. Alleine einen Monat benötigten die Gründer für ihren Businessplan, um Investoren ihre Idee vorzustellen. „Bevor wir jemanden kostenpflichtig um Rat gefragt haben, haben wir uns lieber selbst in die Themen eingelesen. Wir haben vieles auf eigene Faust gemacht“, erzählt Offergeld.

Egal ob Vertrieb, Finanzen, Buchhaltung, Marketing, IT oder Versicherungen – mittlerweile kennen sich die beiden Studenten gut aus. Und sie geben zu: „Man wird schon ein bisschen zum Nerd“. „Wir gründen gerade zum ersten Mal und da dauert alles etwas länger“, sagt Dittrich. „Wenn wir mit dem Wissen von heute nochmal gründen, dann ginge alles sehr viel schneller. Und das haben wir definitiv vor. Das wird nicht unser letztes Unternehmen bleiben.“

Ansprechpartner:

Fabian Dittrich
Handy: 01515 752 5428
E-Mail: fabian.dittrich@cadopi.de

Von Nora Frei

 
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