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Siegen liest „Alle für Anuka“

Knapp 400 Siegener Schülerinnen und Schüler sind zum Auftakt von „Eine Stadt liest ein Buch“ ins Apollo-Theater gekommen. In diesem Jahr dreht sich die gemeinsame Vorlese-Reihe von Stadt, Jugendtreff Fischbacherberg und Uni Siegen um den Kinderroman „Alle für Anuka“ von Annette Pehnt.

„Vor so vielen Kindern habe ich noch nie gelesen“, sagt Annette Pehnt, nachdem sie sich auf der Bühne des Apollo-Theaters an den Tisch gesetzt hat. Vor ihr sitzen 370 Siegener Schülerinnen und Schüler, die Ränge sind voll besetzt. Hinter der Autorin erstrahlt als Bühnenbild ein funkelnder Sternenhimmel. „Der gehört eigentlich zu einem unserer Kindertheaterstücke“, erklärt Jan Vering vom Apollo-Theater. „Aber er passt auch für diese Lesung, denn Annette Pehnt ist ein echter Literatur-Star, sie hat für ihre Bücher schon richtig viele Preise bekommen.“ Pehnts aktueller Kinderroman heißt „Alle für Anuka“. Er steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Aktion „Eine Stadt liest ein Buch“.

Zum achten Mal in Folge haben die Stadt Siegen, der Jugendtreff Fischbacherberg und die Universität Siegen das besondere Stadt-Lese-Projekt gemeinsam auf die Beine gestellt. An zehn Siegener Schulen wird dabei parallel ein ausgewählter Roman gelesen. Außerdem lesen bekannte SiegenerInnen den Kindern und Jugendlichen daraus vor – an ungewöhnlichen Orten wie dem Tresorraum der Sparkasse, einem Gerichtssaal des Amtsgerichts oder der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache in Weidenau. „Wir möchten die Kinder mit der Aktion einfach fürs Lesen begeistern“, so Siegens Bürgermeister Steffen Mues. Als Schirmherr von „Eine Stadt liest ein Buch“ eröffnete er die Vorlese-Reihe im Apollo-Theater – und verfolgte anschließend zusammen mit den SchülerInnen die Lesung von Annette Pehnt.

Sie erzählt in „Alle für Anuka“ von einem Thema, das in der Kinder- und Jugendliteratur sonst kaum auftaucht: Kinderarbeit in Urlaubsländern. In dem Roman geht es um Philip, der mit seinen Eltern im „Palmen-Club“ All-Inclusive-Urlaub macht – und um die elfjährige Anuka, die in dem Club arbeitet, um Familien wie Philip und seinen Eltern ihren Aufenthalt so angenehm, wie möglich zu machen. Bis ihr kleiner Bruder krank wird und Anuka neben ihren Verpflichtungen im Urlaubshotel auch für ihn sorgen muss.

„Wir haben mit ‚Alle für Anuka‘ bewusst ein politisches Buch ausgewählt“, sagt Dr. Jana Mikota von der Uni Siegen. „Es zeigt, dass es anderswo auf der Welt ganz andere Kindheiten gibt, als wir sie kennen. Es handelt aber auch von Freundschaft und Solidarität, denn am Ende stehen die Kinder füreinander ein und können so tatsächlich etwas bewirken.“ Als „stilles Buch“ beschreibt Autorin Annette Pehnt ihr Werk: „,Alle für Anuka‘ hat kein Rosa und kein Glitzer. Die Kinder müssen an das Thema erst herangeführt werden. Deshalb tut es dem Buch sehr gut, dass es hier in Siegen in diesem besonderen Rahmen gelesen wird.“

Alle Schülerinnen und Schüler aller an dem Projekt beteiligten Schulen – darunter mehrere Grund- und Förderschulen und je eine Real-, bzw. Hauptschule – bekommen kostenlos ein persönliches Exemplar des Buches. Möglich werde das durch städtische Mittel und die Unterstützung der Sparkasse Siegen und der Siegener Bürgerstiftung, so Dr. Jana Mikota: „Uns ist sehr wichtig, dass wirklich jedes Kind das Buch zu Hause hat. Denn viele wachsen heute in Haushalten auf, in denen es gar keine Bücher mehr gibt.“

Zur Auftakt-Lesung im Apollo-Theater haben dann auch fast alle Schülerinnen und Schüler „ihre“ Ausgabe von „Alle für Anuka“ mitgebracht. Aus gutem Grund: Denn Autorin Annette Pehnt nimmt sich am Ende der Veranstaltung viel Zeit, die Bücher persönlich zu signieren. „Das Signieren war schon in den Vorjahren ein Riesen-Thema“, sagt Jan Vering vom Apollo-Theater. „Wir räumen dafür jedes Mal extra den Kassenbereich im Foyer. Die Kinder sind enorm stolz, wenn sie mit dem signierten Roman das Theater verlassen.“

Pehnt_web

 
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