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„Alles blinkt, alles piept“

Die Digitalisierung ist das Thema des Förderprogramms Regionale 2025 in Südwestfalen. Die Region will die Digitalisierung vorantreiben, aber mit dem Menschen im Mittelpunkt.

„Das ist die größte Strukturförderung, die eine Region erhalten kann und deshalb erst mal ein Segen“, sagt Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves mit Blick auf die Regionale 2025 in Südwestfalen. Das zentrale Thema wird die Digitalisierung sein – und diese will die Region mit viel Mut vorantreiben. „Die Digitalisierung ist nichts, was im Silicon Valley erfunden wird, sondern das, was wir daraus machen“, erklärte der Direktor des Forschungskollegs Siegen (FokoS) der Universität Siegen im Rahmen der FoKoS-Woche (23. bis 27. Oktober).

Schon jetzt hat die Digitalisierung vieles verändert. Mit Smartphones ist die Möglichkeit gegeben, orts- und zeitunabhängig zu arbeiten, ein Zugewinn an Freiheit und Autonomie. Doch die Digitalisierung hat weiter Fahrt aufgenommen. „Alles blinkt, alles piept und irgendwie ist alles intelligent“, sagte Prof. Niehaves und betonte: „Digitalisierung ist gestaltbar – und gestaltungsbedürftig.“ Darüber diskutierte er mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik sowie dem Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH, Hubertus Winterberg.

Winterberg erklärte, dass gerade junge Menschen einbezogen werden, um die Zukunft Südwestfalens zu gestalten, und dass vor allem eines auffällt: „Es gibt keine Idee der Jugendlichen, die keine digitale Komponente hat.“ Ziel der Regionale 2025 sei es deshalb, mit digitalen Instrumenten eine Strategie für die Zukunft junger Menschen umzusetzen, damit diese in der Region bleiben oder hierhin zurückkehren.

Regionale_web2Dazu gehörten viele verschiedene Bereiche, so Winterberg: unter anderem Mobilität, Stadtentwicklung, Gesundheit und Bildung. Südwestfalen hatte bereits die Regionale 2013 erfolgreich durchgeführt, zum Beispiel mit „Siegen zu neuen Ufern“. „Die meisten Projekte der Regionale 2013 hatten eher mit Städtebau zu tun“, resümierte der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller: „Das wird diesmal nicht mehr reichen. Der Anspruch ist jetzt ein anderer.“

Beate Schmies, Studioleiterin des WDR Siegen, moderierte die Diskussion und machte deutlich, dass die meisten Deutschen eher Vorteile durch die Digitalisierung sähen (laut Infratest dimap-Umfrage 75 Prozent) und der Meinung seien, Deutschland solle eine Spitzenposition einnehmen. Frank Strothkamp, Geschäftsführer der Büroorganisation Strothkamp in Soest, machte aber auch auf Gefahren für die Wirtschaft und ihre Mitarbeiter aufmerksam: „Mit der Digitalisierung kommt etwas auf uns zu, das wir nicht unterschätzen sollten. Es gibt immer noch Menschen, die in der analogen Welt leben. Die dürfen wir nicht abhängen.“

Dass der Wille zur Digitalisierung gegeben sein muss, darüber waren sich die Gesprächspartner einig. Bernd Fuhrmann, Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg, sagte: „In zehn Jahren wird vieles gestaltet sein. Jetzt haben wir die Chance, mitzugestalten – und es menschlich zu gestalten.“ Andreas Müller wies darauf hin, dass es gerade auch in den Verwaltungen noch Nachholbedarf gebe: „Andere planen, 2030 auf den Mars zu fliegen. Wir wollen 2030 die E-Akte einführen.“

Drei Voraussetzungen für eine gelingende Regionale 2025 und damit auch eine gelingende Digitalisierung in Südwestfalen wurden in der Gesprächsrunde immer wieder deutlich: Zusammenarbeit auch über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus, gleichzeitig aber individuelle Lösungen für jeden Ort, weil auch die Voraussetzungen individuell sind. Und die wohl wichtigste Komponente: „Der Mensch steht im Mittelpunkt“, so Andreas Müller. „Wir müssen uns fragen: Wie kann die Digitalisierung dem Menschen dienen?“

Erste Antworten darauf gibt es in Elsoff, einem Bad Berleburger Ortsteil, rund 50 Kilometer von jeder Autobahn entfernt. „Dort haben wir im Dorfgemeinschaftshaus zusammen mit der Uni Siegen einen SensFloor verlegt“, erzählt Bernd Fuhrmann. Der SensFloor zeichnet Daten, zum Beispiel über Körperhaltung und Schrittsicherheit auf, und soll dabei helfen, Stürze älterer Menschen zu verhindern. „Eine solche Zusammenarbeit eines Dorfs mit der Universität wäre früher gar nicht denkbar gewesen“, so Fuhrmann. Mittlerweile gibt es eine engere Zusammenarbeit, zwischen den Kommunen in Südwestfalen, mit der Universität Siegen. Zudem ist Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves Vorsitzender des Fachbeirats der Regionale 2025.

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