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Großes Interesse an Digitalisierung

Mit einer Eröffnungsveranstaltung ist das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum der Universität Siegen offiziell an den Start gegangen. Über 200 Interessierte kamen dazu in die Industrie- und Handelskammer Siegen.

Das Thema „Digitalisierung“ ist in Südwestfalen angekommen. Das zeigte die Eröffnungsveranstaltung zum neuen Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum der Uni Siegen in den Räumen der IHK. „So voll war es hier noch nie“, staunte IHK-Präsident Felix G. Hensel bei der offiziellen Begrüßung. Über 200 Interessierte hatten sich angemeldet, darunter zahlreiche Vertreter mittelständischer Unternehmen. Sie erwartete neben Vorträgen auch ein umfangreicher „Marktplatz der Möglichkeiten“, der demonstrierte, wie Digitalisierung in Betrieben konkret funktionieren kann. Ein Beispiel: Eine Augmented Reality-Brille, die die Schulung von MitarbeiterInnen in der Produktion unterstützt. Wer die Brille aufsetzt, kann durch eine virtuelle Überlagerung der Realität nachvollziehen, wie ein erfahrener Umrüster eine Maschine neu einrichtet – eine Art erlebbare Bedienungsanleitung.

Komp_web2„Wie kann Wissen im Betrieb weitergegeben werden? Das ist eine der Fragen, die viele Mittelständler beschäftigen und bei denen digitale Technologien helfen können“, sagte Dr. Thomas Ludwig, Geschäftsführer des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen im Rahmen der Eröffnung. Ihm und seinen KollegInnen ist es besonders wichtig, die MitarbeiterInnen in den Unternehmen bei anstehenden Digitalisierungsprozessen mitzunehmen. „Die qualifizierte Facharbeit ist eine wesentliche Stärke des Mittelstandes. Wir müssen unsere Technologien transparent machen, damit die Facharbeiter sie verstehen und damit arbeiten können“, erklärte Prof. Dr. Volker Wulf, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht der Uni Siegen. Digitalisierung soll am Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen als kreativer Prozess gedacht werden. Das Ziel: qualifizierte Arbeit sinnvoll unterstützen.

Ein Ansatz, den auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ausdrücklich unterstützt. „Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft, deshalb muss die Digitalisierung bei jedem Mittelständler ankommen“, erklärte Staatssekretär Dirk Wiese in seinem Eröffnungsvortrag. Die Digitalisierung sieht er als wichtigsten Innovationstreiber unserer Zeit. Wer sich darauf nicht einlasse, müsse befürchten, schon bald aus dem Markt verdrängt zu werden, mahnte Wiese: „Es ist deshalb sehr gut, dass wir mit dem Standort Siegen nun ein zweites Kompetenzzentrum in NRW haben. Wir möchten Mittelständlern damit die richtigen Hilfen auf dem Weg in die Digitalisierung anbieten.“ Ein Angebot, das in der Region offenbar auf Interesse stößt: 35 Unternehmensanfragen zu konkreten Fragestellungen seien in den vergangenen vier Monaten bereits beim Team des Kompetenzzentrums eingegangen, berichtete Geschäftsführer Ludwig.

Auf die Ängste, die mit dem Thema Digitalisierung verbunden sind, ging IHK-Präsident Hensel ein – etwa aktuelle Meldungen, Komp_web3denen zufolge die Digitalisierung in Deutschland 3,4 Millionen Jobs bedroht: „Für uns ist diese Zahl nicht nachvollziehbar. Hier in der Region haben wir es mit individueller Fertigung zu tun, in vielen Bereichen wurden längst digitale Prozesse aufgesetzt.“ Entwarnung kam auch von Arndt Kirchhoff, Präsident der NRW-Metallarbeitgeber: „In der digitalisierten Produktion werden vielleicht nicht mehr so viele Mitarbeiter an den Maschinen gebraucht – dafür aber umso mehr Menschen, die die Prozesse steuern.“ Die Digitalisierung koste insofern keine Arbeitsplätze, sondern verändere sie, erklärte Kirchhoff und appellierte, eben keine Angst zu haben: „Es geht nicht darum, alles Alte zu ersetzen. In den kommenden Jahren werden Unternehmer das Beste aus zwei Welten verbinden – der physikalischen und der virtuellen. Dabei müssen die Menschen im Mittelpunkt stehen, denn sie bringen die Leistung.“

NRW IG Metall-Chef Knut Giesler ist vor allem die frühzeitige Qualifizierung von MitarbeiterInnen wichtig: „Wir müssen in die Betriebe gehen, uns jeden einzelnen Arbeitsplatz anschauen, mit den MitarbeiterInnen sprechen und rechtzeitig anzufangen, sie weiterzubilden.“ Auch aus Sicht von Willi Brase ist die (Weiter-)Bildung ein zentraler Aspekt des Digitalisierungsprozesses. Brase war bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und hatte sich stark für das Siegener Kompetenzzentrum eingesetzt. Dr. Christian Stoffers, Vorstand des ZDW Südwestfalen, zeigte ebenfalls Wege auf, die heimische Wirtschaft bei Digitalisierungs-Prozessen zu unterstützen. Siegen-Wittgensteins Landrat Andreas Müller freute sich über die Möglichkeiten, die das neue Kompetenzzentrum der Region bietet: „Bedenkenträger gibt es bei großen Veränderungen immer. Aber sie müssen am Ende nicht recht behalten, wenn wir die Chance nutzen, die Prozesse selbst zu gestalten.“

Hintergrund:
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen gehört zu Mittelstand-Digital (www.mittelstand-digital.de). Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Digitalisierung in KMU und informiert über mögliche Chancen und Herausforderungen. Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen wird von der Universität Siegen geleitet. Weitere Partner des Projektes sind die Fachhochschule Südwestfalen, die Ruhr-Universität Bochum, sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT).

Ansprechpartner:
Dr. Thomas Ludwig (Geschäftsführer)
Mail: info@kompetenzzentrum-siegen.digital
Tel.: 0271-740 4736

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