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Deutscher Kinder- und Jugendhilfepreis für Siegener Forscherin

Dr. Daniela Reimer von der Universität Siegen erhält den Hermine-Albers-Preis für ihre Forschung über ehemalige Pflegekinder.

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ in Berlin hat den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis – Hermine-Albers-Preis – verliehen. Prämiert wurden drei innovative und herausragende Arbeiten der politischen Bildung, der Medien und der Wissenschaft. Dr. Daniela Reimer von der Universität Siegen wurde für ihre Arbeit „Normalitätskonstruktionen in Biografien ehemaliger Pflegekinder“ mit dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2018 in der Kategorie Theorie- und Wissenschaftspreis ausgezeichnet. „Für die Zukunftsfähigkeit einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft ist es wichtig, dass sich Menschen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien engagieren – ihnen eine Stimme geben, sie beteiligen und Innovationen voranbringen,“ sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Prof. Dr. Karin Böllert, auf der Preisverleihung. Ermittelt wurden die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus 135 eingereichten Bewerbungen von einer elfköpfigen Jury. Stifter des Preises sind die Obersten Jugend- und Familienbehörden der Länder.

In Biografien ehemaliger Pflegekinder gibt es Erfahrungen, die sie von Menschen, die keine Pflegekinder sind oder waren, unterscheiden und die sie in ihren eigenen Augen und denen anderer als unnormal erscheinen lassen. Mit biografischen Interviews untersucht Daniela Reimer, welche konkreten Erfahrungen und Erlebnisse es sind, die Pflegekinder mit mangelnder oder fragiler Normalität machen. Aus den Erfahrungen werden Konstruktionen von Normalität, die die jeweiligen Biografieträger vornehmen, rekonstruiert; biografische Hintergründe sowie Strategien der Normalitätsbalance werden analysiert.   

Die Jury des Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreises hat sich einstimmig für die Dissertation und Buchveröffentlichung „Normalitätskonstruktionen in Biografien ehemaliger Pflegekinder“ und damit für Dr. Daniela Reimer als Preisträgerin in der Kategorie Theorie- und Wissenschaftspreis entschieden: „Die Arbeit liefert wichtige empirische Einsichten sowohl für die Fach-, als auch die öffentliche Diskussion um das Pflegekinderwesen speziell zu der Frage, wie Pflegekinder ihre Biografie deuten und verarbeiten. Mit Hilfe von aufwändigen Detailanalysen der geführten Interviews werden Perspektiven und Einsichten eröffnet, die den bisherigen Debatten wichtige Differenzierungen aus der Sicht der ehemaligen Pflegekinder hinzufügen. Gerade weil die aus der Sicht der Betroffenen geschilderten Fälle sich in weiten Teilen den üblichen Klischees von Pflegekinderkonstellationen widersetzen und es zudem gelingt, die Mühen der Auseinandersetzung mit diesen Zuschreibungen empirisch sichtbar zu machen, gehört das Buch in jede Ausbildung von Pflegefamilien und ins Zentrum der entsprechenden Fachdiskussion.“

Der Preis wurde vom Vorsitzenden der Jugend- und Familienministerkonferenz, Minister Dr. Heiner Garg, der AGJ-Vorsitzenden Prof. Dr. Karin Böllert und dem Juryvorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Schröer in einem feierlichen Rahmen übergeben.

Kontakt:
Dr. Daniela Reimer
0271 740-4167
daniela.reimer@uni-siegen.de

 
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