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Mathematik aus dem 3D-Drucker

Die Universität Siegen kooperiert mit der Sekundarschule Olpe, um digitale Werkzeuge im Mathe-Unterricht einzusetzen. Jetzt wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen.

Ein 3D-Drucker im Matheunterricht? Das gibt es, und zwar in der Sekundarschule Olpe. Wenn Wahrscheinlichkeitsrechnung auf dem Plan steht, pauken die SchülerInnen nichts auswendig. Sie probieren aus, entwickeln individuell manipulierte Würfel mit dem 3D-Drucker und diskutieren dann, mit welchem Würfel sich am besten ein Spiel gewinnen lässt. WissenschaftlerInnen und Studierende der Uni Siegen haben die neue Technik und die neuen Methoden mitgebracht. „Die Lehrer sind die Experten in der Praxis, wir Wissenschaftler die Experten in der Theorie“, sagt Prof. Dr. Ingo Witzke vom Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik. „Wir bringen unsere Expertisen zusammen, damit wir den Schülerinnen und Schülern einen Mehrwert im Unterricht bieten können.“ Seit einem Jahr kooperiert die Sekundarschule Olpe bereits mit der Uni Siegen. Jetzt wird die Kooperation offiziell. Beide Seiten haben am Donnerstag (13.09.18) einen Vertrag unterzeichnet, der die Zusammenarbeit über die nächsten drei Jahre sichert.

„Es ist ein Mehrwert für beide Kooperationspartner, in Sachen Forschung und Pädagogik voneinander zu profitieren“, sagt Schulleiterin Claudia Limper-Stracke. „Die MINT-Bildung ist uns sehr wichtig und wir stellen uns gerne dieser besonderen Verantwortung. Wir sind uns sicher, dass die Kooperation dazu beiträgt, dass unsere Schülerinnen und Schüler in einer offenen und innovativen Lernumgebung ihre Potenziale noch besser entdecken und Berührungsängste abbauen.“ Für Prof. Dr. Thomas Seeger, der in seiner Funktion als Prodekan für Qualität und Internationales zu diesem Anlass ein Grußwort für die Universität an das Publikum richtete, führte aus, „dass die Lehramtsausbildung eine sehr wichtige Aufgabe der Universität darstellt“ und „in Zeiten von Fachkräftemangel und Lehrermangel solche Kooperationen, die Forschung und Lehre gewinnbringend miteinander verbinden, die richtigen Signale setzen können.“

Eins der Ziele der Kooperation ist es, Mathematik zum Anfassen zu gestalten. „Wir möchten den Schülerinnen und Schülern im Unterricht den Sinn von Mathe verdeutlichen“, erklärt Doktorandin Felicitas Pielsticker von der Uni Siegen. Sie hat für ihre Doktorarbeit eine achte Klasse ein ganzes Jahr lang begleitet und getestet, unter welchen Bedingungen SchülerInnen erfolgreich digitale Kompetenzen im Matheunterricht erwerben. „Digitalisierung in der Schule ist in aller Munde. Wir füllen das mit Leben“, sagt Pielsticker. Unter anderem das Würfel-Experiment zeige, dass SchülerInnen Inhalte besser verarbeiten können, wenn sie selbstständig arbeiten und zu ExpertInnen ihrer Ideen werden. Das habe größeren Erfolg, als den SchülerInnen plump Rechenwege vorzugeben. „Vergleichsarbeiten zeigen, dass unsere Schülerinnen und Schüler, die auf diese Weise lernen, sehr gut abschneiden“, erzählt Pielsticker. „Das bestätigt uns, dass diese Art der Wissensvermittlung sehr sinnvoll ist.“

Die Studierenden profitieren von der Kooperation ebenso wie die SchülerInnen. Sie begleiten den Unterricht, beobachten, planen gemeinsam mit den LehrerInnen die Inhalte und dürfen ganze Stunden selbst halten. „Dadurch ist die Motivation der Studierenden enorm hoch und sie verankern ihr Wissen aus dem Studium“, sagt Witzke. „Wenn sie dann ins Referendariat starten, ist das kein Kulturschock. Sie sind dann bestens auf viele Situationen vorbereitet.“ Studierende können außerdem in Kooperation mit der Schule Abschlussarbeiten schreiben. Gemeinsam mit den Lehrkräften werden sie auch universitäre Lehrveranstaltungen umsetzen. Zudem wird es für die LehrerInnen Fortbildungsangebote zu digitalen Medien geben.

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Ingo Witzke   
Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik, Universität Siegen
0271 740-3579   
witzke@mathematik.uni-siegen.de

 
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