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Weltkulturerbe in Syrien ein Blickpunkt

Die Mittwochsakademie der Universität Siegen wird am 25. Oktober feierlich eröffnet / Vertrautes und Neues reichen sich die Hand / Ringvorlesung der Biowissenschaften

Der Herbst hat in unseren Breiten Einzug gehalten – ein untrügliches Zeichen dafür, dass an der Universität Siegen das Wintersemester beginnt. Auch die Planungen für die Mittwochsakademie in Siegen und in Olpe sind abgeschlossen. Insgesamt 20 Veranstaltungen für Jedermann bietet diese im Wintersemester 2017/2018 an! Dabei geht Bewährtes Hand in Hand mit Neuem; zu vertrauten Veranstaltungsorten kommt mit der Martinikirche in Siegens Oberstadt ein zusätzli-cher hinzu. Erstmals wird auf Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Olpe eine Veran-staltung an einem Donnerstagvormittag angeboten (vollständiges Programm siehe www.uni-siegen.de/wissensstadt). „Auch in diesem Semester“, so Prof. Dr. Stephan Habscheid, „bringt die Mittwochsakademie wieder Bürgerinnen und Bürger mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einen direkten, unkomplizierten und interaktiven Kontakt. Nicht das oberflächliche Spektakel, sondern verständliche Information aus erster Hand, philosophische Anleitung zu selbstständigem Nachdenken, anregende Diskussionen in Augenhöhe und eine zunehmende Möglichkeit aktiver Mitwirkung an Forschung bleiben unsere Ziele.“

Die feierliche Eröffnung der Mittwochsakademie findet am 25. Oktober wie gewohnt ab 10 Uhr in der Aula des Lÿz an der St.-Johann-Straße in Siegen statt. Der Theologe und Alttestamentler Prof. Dr. Thomas Naumann nimmt sich eines sehr aktuellen Themas an: „Palmyra – Weltkultur-erbe in Syrien. Was es einmal war.“ Der nachfolgende Vortrag von Prof.in Dr. Monika Jarosch lautet „Digital Cultural Heritage – ein Paradigmenwechsel? Zur Rolle von Vermessungswesen und Geoinformation im Bemühen um den Erhalt des kulturellen Erbes“. Die Referentin diskutiert in ihrem Vortrag die Bedeutung der Digitalisierung für den Erhalt des Weltkulturerbes: Wie er-zeuge, verwende und teile ich Information? Anhand praktischer Ansätze wird vermittelt, wie unter dem Einfluss neuer Technologien Vermessung und Geoinformation zum Erhalt des kulturellen Erbes beitragen.

Die Veranstaltungen der Mittwochsakademie starten am 8. November. Die Themenpalette ist noch etwas vielfältiger als gewohnt. Prof. Naumann knüpft an seinen Eröffnungsvortrag an. Sein Thema zur Kulturgeschichte lautet „Palmyra, Aleppo, Damaskus – Weltkulturerbe in Syrien - Streifzüge in einer der faszinierendsten Kulturlandschaften der Erde“ (8.45 Uhr bis 10.15 Uhr, Lÿz Siegen). Zum Hintergrund: Syrien als Kriegs- und Krisenort ist nahezu täglich in den Medien präsent. Die bewusste Zerstörung Palmyras und anderer Städte durch den sogenannten Islami-schen Staat erschüttert viele Menschen weltweit. Vielen wird erst heute bewusst, dass Syrien eine einzigartige Kulturlandschaft bietet, in der eindrucksvolle Hinterlassenschaften einer jahrtausendealten Menschheitskultur zu finden sind. Religiös, ethnisch und kulturell ist Syrien durch die Jahrhunderte hinweg ein unvergleichliches Forum. Davon einen Eindruck zu vermitteln, ist Ziel der Veranstaltung. Diese bietet mit Texten, Bildern und Tönen eine virtuelle Reise durch eine der faszinierendsten Kulturlandschaften der Welt – in Solidarität mit diesem durch Krieg und Terror verwüsteten und geschundenen Land und seinen Bewohnern.

Neu im Programm ist eine Ringvorlesung zu aktuellen Themen der Biowissenschaften in einer modernen Gesellschaft (18 bis 19.30 Uhr, Martinikirche Siegen). Die Biologie mit ihren diversen Teildisziplinen wie der Botanik, Zoologie, Ökologie, Humanbiologie, Genetik, Biochemie, die nicht selten interagieren, ist insgesamt von großer gesellschaftspolitischer Relevanz. Prof.in Dr. Klaudia Witte: „Wir sind offen für verschiedene Formate, um biowissenschaftliche Inhalte in eine breite Öffentlichkeit zu transferieren.“ Prof. Dr. Hans-Michael Merzendorfer: „Wir hoffen auf eine rege Diskussion über die unterschiedlichen Themen. Gewiss ist, dass es keine einfachen Lösungen gibt.“ Ein kleiner Vorgeschmack: Am 8. November geht es um „Artenvielfalt in Gefahr – betrifft uns das?“. Aktuell leben wir im 6. großen Zeitalter des Artensterbens. Witte: „Dieses ist immenser als die fünf vorherigen. Weil wir in diesem Zeitalter leben, bemerken wir das aber kaum.“ Die Vielfalt bei Vögeln und Insekten schwindet. Das liegt beispielsweise an intensiver Landwirtschaft, dem Einsatz von Pestiziden, der Rodung großer Waldflächen, dem Vordringen neuer Tierarten oder dem Klimawandel. Früher häufig am Feldrand vorkommende Vögel wie Goldammer oder Feldlerche sind rar geworden, Die Biomasse der Insekten ist bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Des Weiteren geht es in den Veranstaltungen um gentechnisch veränderte Pflanzen, den Klimawandel, den „gläsernen Menschen“, um das Gedächtnis, die Bionik, die Immunbiologie und last but not least um ein weiteres brandaktuelles Thema – die Gentherapie und die Stammzellforschung sowie möglichen Konsequenzen. Stammzellen sind noch nicht differen-ziert und können daher umprogrammiert werden. Der menschliche Körper könnte zum eigenen Ersatzteilelager werden. Merzendorfer: „Das könnte ein großer Zukunftsmarkt werden, aber auch gefährlich, weil man damit viel Geld verdienen kann.“ Nachwachsende Organe oder die Veränderung des menschlichen Genoms durch CRISPR/CAS 9 (Clustered Regularly Inter-spaced Palindromic Repeats), das gezielte Schneiden der DNA, um Gene einzufügen, zu entfernen oder zu verändern, haben das Potenzial Leben zu verlängern und zu heilen. Merzendorfer: „Das könnte möglicherweise zu einer weiteren gesellschaftlichen Revolution führen.“

In eine zweite Runde geht das geschichts- und bürgerwissenschaftliche Projektseminar „ZEIT.RAUM Siegen“: Regionale Geschichte und Erinnerungsorte mit Bürgerinnen und Bürgern erforschen (16 bis 17.30 Uhr Martinikirche, http://zeitraum-siegen.de). Dr. Jens Aspelmeier und Matthias Opitz wollen in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern regionale Geschichte thematisieren, dabei vor allem Erinnerungsorte in und um Siegen identifizieren und auf ihre Bedeutung für die Menschen hin untersuchen. Wichtig ist, dass es nicht darum geht, „von oben“ fertige Ergebnisse und Erkenntnisse über die Geschichte vorzugeben, sondern vielmehr darum, Geschichte und ihre (durchaus auch subjektive und zuweilen kritische) Bedeutung gemeinsam besser zu verstehen. Thematisch bietet das Seminar einen Überblick zu ausgewählten Kapiteln der Stadtgeschichte von der Gründung bis zur Gegenwart. Das Seminar bietet zudem ein Forum, um über Geschichte, Gegenwart und Zukunft Siegens zu diskutieren.

Ein Novum gibt es auch in Olpe. Neben vier Veranstaltungen am Mittwoch bietet die Mittwochsakademie erstmals eine Veranstaltung am Donnerstag an. Luisa Fischer, die als Linguistin mit der wissenschaftlichen Begleitung der Mittwochsakademie betraut ist, beschäftigt sich mit dem Thema „Sprache in der Politik“ (9 bis 10.30 Uhr). Auch hier können die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Klärung aktueller wissenschaftlicher Fragen mitwirken, etwa im Blick darauf, was „Populismus“ in der politischen Kommunikation ist und an welchen Merkmalen er sich festmachen lässt. Zum Hintergrund: Sprache ist das wichtigste Mittel der politischen Auseinandersetzung. Mit ihr werden Debatten geführt, Gesetze erstritten und politische Entscheidungen legitimiert. Die Medien spielen dabei eine entscheidende Rolle, weil Politik in der Demokratie primär durch Medien vermittelt wird. Beleuchtet werden aktuelle öffentliche Debatten sowohl thematisch als auch stilistisch und strukturell. Dabei wird auf Erkenntnisse der Politolinguistik zurückgegriffen, die innerhalb der germanistischen Sprachwissenschaft relativ jung ist, obwohl die Beschäftigung mit politischer Sprache eine lange Tradition hat, die bis in die Antike reicht.

In Olpe wieder dabei ist Dr. Axel Diller (Mittwoch, 16 bis 17.30 Uhr). Sein Thema aus dem Bereich der Literatur- und Musikwissenschaft lautet „…alles nur geklaut“? – Die Verwendung fremder Geisteserzeugnisse in Literatur und Musik zwischen den Polen ,Plagiat‘ und ,Würdigung‘. Seitdem es Kunst gibt, gibt es auch das Phänomen, dass Künstler immer wieder Ideen aus den Werken anderer – vom kurzen Zitat bis hin zur Übernahme ganzer Konzeptionen – in ihren eigenen Erzeugnissen verwendet haben. Die Bewertung derartiger Übernahmen fremden Gedan-kenguts ist in der Kulturgeschichte unterschiedlich bewertet worden: teils als moralisch verwerflicher oder gar juristisch verfolgter Ideenraub, teils aber auch als legitime Form der Würdigung des Erfinders. In der Veranstaltung wird das Phänomen in erster Linie anhand ausgewählter Werke der Literatur- und Musikgeschichte beleuchtet.

Neben diesen und vielen weiteren originären Angeboten der Mittwochsakademie stehen auch ausgesuchte Lehrveranstaltungen der Universität Siegen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Mittwochsakademie offen. Zu beachten ist, dass bei einer möglichen Überbelegung die Studie-renden der Universität Siegen Vorrang erhalten müssen. Die Teilnahmegebühr der Mittwochsakademie Siegen beträgt aktuell 80 Euro pro Semester. Als Ansprechpartnerin fungiert die Stabsstelle Wissenschaft in der Stadt der Universität Siegen, Katja Knoche, Tel. (0271) 7402513, und Silke Falkenheiner (nachmittags), Tel. (0271) 7402689.