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Bedeutung von Musik erfassen und erklären
Forum Siegen findet am 19. April in der Martinikirche statt / Thema ist die Musik als Sprache der Theologie
„Nachgenießen“ dürfen Besucherinnen und Besucher von „Forum Siegen“ am 19. April. Im Wintersemester musste die Veranstaltung „Musik – Sprache der Kirche“ mit Kirchenmusikdirektor Ulrich Stötzel und dem Bach-Chor ausfallen, nun wird sie Donnerstag um 20 Uhr in der Siegener Martinikirche nachgeholt.
Beim gemeinsamen Konzert wird das Thema „Musik als Sprache der Theologie“ im Mittelpunkt stehen. Das Collegium vocale wird mit Peter Scholl an der Orgel (Leitung: Ulrich Stötzel) exemplarische Werke ganz unterschiedlicher Stilepochen zur Aufführung bringen. Anhand von Klangbeispielen erläutert der Kirchenmusikdirektor Kompositionen von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn und John Rutter hinsichtlich ihrer rhetorischen Besonderheit und Kunst. Stötzel: „In der Musik geht es seit der bedeutenden Entwicklung im 16. Jahrhundert darum, Bilder in Musik umzusetzen, und dabei die emotionalen Seelenzustände bis in ihre Extreme hinein nicht zu vernachlässigen.“ Musik bilde permanent ab. Mühsames werde langsam vertont, Leichtes zeige zügiges Tempo. Bewegung nach oben mute hinaufgehend an und werde affektiv dahingehend umgedeutet, neue Kraft, neuen Mut zu erhalten.
Die Basis der „Musik-Sprache“ wurde in der Renaissance mit ihrer Rückbesinnung auf Kunst und Wissenschaft der Antike gelegt. Das Zusammenfinden von Renaissance und Reformation wurde zum Glücksfall der Geschichte. Bei Martin Luther fand die Ausgestaltung der Musik-Rhetorik - ganz orientiert an der klassischen Sprach-Rhetorik - ihren ersten Höhepunkt. Die Musica Sacra wurde in ihrer Bedeutung der Predigt gleichgesetzt. So wurde die Musik zu einer ganz zentralen Sprache der Kirche.
Den Kontakt zu Forum Siegen, der öffentlichen Vortragsreihe der Universität Siegen, vermittelte Prof. Dr. Gregor Nickel, der Mitglied des Bach-Chors ist. Stötzel: „Er kennt meine Liebe, die Bedeutung von Musik zu erfassen und anschaulich zu erklären“. Erprobt ist diese Art der Wissensvermittlung in den Kantatengottesdiensten in der Martinikirche. Die Anzahl der Besucher, die bereits an der Einführung teilnimmt, wächst stetig.