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Erinnerung an „Bienenstichsonntage“

Der Lyriker und Autor Jan Koneffke war zu Gast bei Poetry@Rubens im Apollo-Theater

Herkunft, Heimat, Ortswechsel sind große Themen des Autors und Lyrikers Jan Koneffke. In Siegen war der 58-Jährige im Rahmen von Poetry@Rubens zu Gast im Apollo-Theater. Vorgestellt wurde er von Prof. Dr. Dieter Schönecker. Der Gast, der im Hessischen aufwuchs, heute in Wien lebt und eine Zweitheimat in Bukarest - der Heimat seiner zweiten Frau - besitzt, las aus seinem Gedichtband „Als sei es dein“. Das erste Kapitel trägt den Titel „Heimatkunde“, zu Koneffkes Schulzeit gab es ein Unterrichtsfach gleichen Namens. Koneffke nimmt in seinen Werken Rückgriff auf Erlebtes. Der Vater war mit 17 in den Krieg gezogen und musste bedingt durch den 2. Weltkrieg seine angestammte Heimat Hinterpommern verlassen, war „entwurzelt“ wie viele Menschen in der Nachkriegszeit. Der Heimatfilm boomte in den 60ern. Die Deutschen begannen zu reisen. Koneffke: „Mir kam es vor, als sei unsere vierköpfige Familie in die Berge geflohen.“ In diesem Kontext entstand das Gedicht „Kaprun“.

„Man muss nicht alles aufgeben“, so Koneffke über seine Lyrik. Inspiriert von Mascha Kaléko, deren Gedichte zum Teil zu Chansons vertont wurden, nimmt Koneffke Rückgriff auf den Reim. Einige seiner Gedichte sind liedhaft: „Ich möchte verteidigen, dass das Gedicht aus der Musik kommt.“ Den Reim sieht der Autor als Möglichkeit des Gleichklangs des Verschiedenen. Die 60er/70er Jahre erstehen bildlich im Gedicht „Sonntage in der Schlafkastensiedlung zu Zeiten Uwe Seelers“. Wer diese Zeit erlebt hat, kann mit Begriffen wie „Bienenstichsonntage“ und „Isetta-Volkswagen-Sonntage“ Erinnerung verbinden.

„Ich habe manchmal ein wenig Heimweh nach Heimat“, räumte der Gast aus Wien ein. Das liege wohl daran, dass er keine Heimat habe: aufgewachsen auf einer „Rodungsinsel“ in Gravenbruch (Neu-Isenburg), in einer „geschichtslosen Zeit“, Studienzeit in Berlin, Wohnorte Wien und Bukarest, Sehnsuchtsort Rom, wo er zwischen 1995 und 2003 als Villa-Massimo-Stipendiat lebte. Koneffke las zudem aus dem Gedichtband „Gelbes Dienstrad wie es hoch durch die Luft schoss“ sowie aus „Trippeltrappeltreppe“, Gedichte für Kinder.