..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus

Omdena

Köln, Mexiko, Japan und gerade- zum Zeitpunkt unseres Interviews - in Portugal. Michael Burkhardt, Co-Founder von Omdena, eine Teambuildingplattform für KI-Lösungen, kann von jedem Ort der Welt aus arbeiten. Das Unternehmen Omdena wurde von Anfang an „on remote“ gegründet, Büroräume gibt es keine, sagt der Co-Founder.

Seinen Mitgründer Rudradeb Mitra hat Michael Burkhardt vor gut drei Jahren auf einer Reise in Japan kennengelernt, damals befand er sich noch in seinem Masterstudiengang Management of Innovation, den er im Anschluss an sein Bachelorstudium in Siegen an der Erasmus University in Rotterdam absolvierte. „Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und beschlossen zusammen zu gründen“, erklärt Michael Burkhardt.

Dies geschah dann im Mai 2019. Offizieller Sitz von Omdena sind die USA. Durch einen Inkubator in Mexiko bekam das Unternehmen dort ein Investment. Auf der Plattform findet man derzeit circa 3600 Developer oder auch Data Scientists aus 100 Ländern, die als Freelancer an verschiedenen Projekten in mehr als 50 Ländern arbeiten.

Wie seid ihr auf die Idee zu „Omdena“ gekommen?

Es gibt sehr viele Plattformen und Geschäftsmodelle, die auf Konkurrenzdenken basieren. Sogenannte KI-Hackathons oder Competitions wären solch ein Beispiel, bei dem kleine Teams gegen- oder nebeneinander arbeiten, um eine Lösung für ein Problem zu finden. Wir finden, das setzt falsche Anreize. Die meisten Probleme in der Welt, vor allem die größeren, die auch über nationale Grenzen hinweg gehen, müssen in Zusammenarbeit gelöst werden. So kam es, dass durch ein Projekt in Indien, welches Rudradeb leitete, eine Community aus 50 Leuten eine KI-Lösung baute, um Solarzellen auf Dächern zu platzieren. Das Feedback zum Projekt war so gut, dass wir uns entschlossen, eine Plattform ins Leben zu rufen, die diese Art von Kollaboration ermöglicht.

Wie funktioniert „Omdena“ genau?

Sagen wir, ein Unternehmen hat ein akutes Problem zu lösen, zum Beispiel Waldbrände bei sich in der Nähe. Dann kann dieses Unternehmen mit diesem Problem und eventuell schon vorhandene Daten auf die Plattform und stößt damit ein Projekt an. Die Data Scientists – so nennen wir unsere Experten - bewerben sich auf das Projekt und wir selektieren die Leute, die an dem Projekt arbeiten und zusammen das Problem lösen. Teilweise kommen dabei sehr große Teams mit rund 50 Data Scientists aus durchschnittlich 20 verschiedenen Ländern zusammen. Es gibt sowohl bezahlte als auch unbezahlte Projekte. Als Teil unserer Community können die Kollaboratoren auf verschiedenen Wegen ihre Karriere aufbauen.

Was war die größte Herausforderung bei der Gründung?

Ich würde sagen am schwierigsten war es für mich die Mentalität des „Einfach-mal-ausprobierens“ anzunehmen. Durch meine Bildung war ich sehr daran gewöhnt, erst einmal genaue Pläne zu machen. Bei einer Gründung muss man aber auch experimentieren, Feedback einholen und sich daraufhin vielleicht wieder neu ausrichten in eine Richtung die vielversprechender ist. Dabei musste ich viele Ängste überwinden, lernen Kritik nicht „persönlich“ zu nehmen und meinen Geist öffnen. Am Ende ist alles halb so wild und wenn man sich selbst weniger im Weg steht, bewegt man sich nicht nur schneller, sondern es macht auch viel mehr Spaß.

Was treibt dich an? Was ist dein Leitspruch?

Meine Motivation war die Freiheit. Mir war alles zu erzwungen und zu rigide bei meinen vorherigen Jobs. Außerdem wollte ich immer etwas machen, das einen Mehrwert für die Gesellschaft generiert. Also mein Leitspruch könnte sein: Freiheit haben und Freiheit geben. Mit der Gründung von Omdena sind diese beiden Aspekte miteinander verflossen. Bei Omdena kommen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Religion zusammen. Aber egal wie verschieden wir im ersten Moment erscheinen, so entdeckt man im Kern doch immer wieder, dass wir alle gleich sind und das inspiriert und motiviert mich.

Was hast du aus deinem Studium an der Uni Siegen mitgenommen?

Aus meinem BWL-Studium an der Uni Siegen konnte ich vor allem eine gute Work-ethic mitnehmen. Ich habe gelernt, mich zu strukturieren, vorzubereiten und Dinge abzuschließen. Jeden Tag muss ich überlegen, was ist das wichtigste, was ich zu tun habe. Es geht nicht darum das dringlichste zu erledigen, sondern das, was mein Unternehmen jetzt nach vorne bringt. So habe ich gelernt Aufgaben zu priorisieren.

Welcher Tätigkeit gehst du in deinem Unternehmen nach? Wofür bist du bei Omdena verantwortlich?

Am Anfang war ich im Bereich Community und Marketing zuständig, und jetzt mache ich Marketing und Business Development. Das heißt ich kümmere mich um die Kundenakquise, die Webseite, den Blog, Online Events und so weiter.

Welche Rolle spielen deine Auslandsaufenthalte und dein Auslandsstudium in den Niederlanden für dich und die Gründung?

Durch mein Auslandssemester in New York und mein Masterstudium in Rotterdam ist in erster Linie ein gewisser Lebensstil, die Welt zu erforschen in mich eingesunken. Omdena ist im Prinzip ein Ausdruck von diesem Verlangen nach Freiheit. Sich neuen Situationen zu öffnen und zu schauen, was das Leben einem zu zeigen hat.


Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Michael Burkhardt im Juni 2021 und wurde von Janice Gust verfasst.

 

Hier zur Homepage des Start-ups.

 
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche