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Pixelschleifer

„Wir verkaufen im Prinzip Vorstellungskraft“, so beschreiben die beiden Gründer des Start-ups Pixelschleifer Peter Kubior und Jiannis Giatagantzidis die Tätigkeit in und mit ihrem Unternehmen.

Das 2015 gegründete Unternehmen Pixelschleifer steht für 3D-Visualisierungen verschiedenster Art, ob als Bild, in der Animation oder als Modell aus dem 3D-Drucker. Ziel ist es dabei immer, den Betrachtern eine anschauliche, erklärende und emotionale Vorstellung von Objekten zu bieten.

Ein Auftrag kommt meist von Architekturbüros oder Immobilienmarklern, die wiederum diese Visualisierungen meist für ihre (End)Kunden benötigen. Das können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sein.

Jiannis ist in Krefeld aufgewachsen und kam zunächst über Umwege an die Uni Siegen. Eine hohe Affinität zu Computern und Medien führten seine weiteren Überlegungen – und schließlich auch ihn - an die Uni Siegen, wo er 2002 den Studiengang Medienplanung, -Entwicklung und -Beratung für sich entdeckte. Peter Kubior kommt aus Siegen und hat hier zunächst eine Ausbildung als Energieelektroniker absolviert. Erst später entschied er sich für ein Architekturstudium an der Universität Siegen. Die beiden Gründer haben sich dann im Rahmen ihrer Tätigkeiten an der Universität kennengelernt.

Da sich beide Gründer eine gewisse Sicherheit wünschen, haben sie im Laufe ihrer Gründung beschlossen, neben der Selbstständigkeit auch weiterhin jeweils ein zweites Standbein aufzubauen. So sind Peter und Jiannis heute neben Pixelschleifer auch als Mitarbeiter an der Universität Siegen sowie an der Universität Heidelberg tätig.

Ihre Arbeit bei Pixelschleifer findet meist on remote statt. Nur noch gelegentlich treffen sich die Gründer gemeinsam an einem Tisch. Während Peter die kreative Arbeitet leitet und konstruiert, arbeitet Jiannis medientechnisch unterstützend zu und verwaltet das Büro.

Wie seid ihr auf die Idee zu Pixelschleifer und damit verbunden auf die Idee der 3-D-Modellierung gekommen?

Jiannis: Programme, die 2011/12 vorhanden waren, waren damals alle noch sehr kompliziert, sodass sich eigentlich kaum einer an die 3D Animation und Visualisierung herangewagt hat. Dann habe ich aber mit einem Kollegen ein Programm kennengelernt, das viel leichter anzuwenden war und wir dachten uns, diese Technologie sollte man doch nutzen. Animationen waren auch damals schon sehr gefragt und die Mitbewerber in diesem Bereich sehr träge neue Programme zu nutzen. Da haben wir dann das Potenzial dieses Mediums entdeckt. Ich habe damals die Idee mit meinem Kollegen weiterverfolgt und wir haben sogar gemeinsam gegründet. Die Zusammenarbeit funktionierte auf verschiedenen Ebenen aber nicht so gut, daher haben wir das Unternehmen wieder aufgelöst.

Peter: Jiannis und ich haben uns während der Arbeit im Modellbaulabor des Fachbereichs Architektur an der Universität Siegen kennengelernt und 2015 seine frühere Gründungsidee von 2011/12 zusammen mit anderen Kollegen wieder aufgegriffen. Später haben wir uns allerdings umstrukturiert und Pixelschleifer zu zweit weiterverfolgt. In der Architektur hat man das Problem, dass oft mit 2-dimensionalen Plänen über 3-dimensionale Gebäude, die gleich mehrere Stockwerke hoch sind, gesprochen wird und dass das Gegenüber sich die Entwicklungen nicht vorstellen kann. Wir haben daraufhin festgestellt, dass die Architekturbüros die 3D-Modellierungen gerne nutzen möchten und dies zu unserer Aufgabe gemacht. Heute fokussieren wir uns im Kerngeschäft aber eher auf statische 3-dimensionale Bilder im Gegensatz zu den bewegten Bildern. (Animationen sind sehr aufwendig und teuer.) Manche Kunden von uns benötigen auch ein 3-dimensionales Arbeitsmodell, welches sie in die Hand nehmen können und wir dann mit Hilfe des 3D-Druckers bauen.

Was hat euch daran gereizt, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Peter: Für mich war es der Vorteil, etwas Eigenes aufzubauen. Man kann „dem Kind“ beim Wachsen zusehen und irgendwann läuft es von ganz allein. Da ist man dann sehr stolz auf das, was man geschafft hat.

Jiannis: Ergänzend dazu reizen mich die Autonomie und die Freiheit, die man in der Selbstständigkeit hat. Die schönste Bestätigung ist es dann, wenn man einen Kunden gewonnen hat, der auch öfter wiederkommt.

Wann habt ihr den Entschluss gefasst, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Peter: Das lief sukzessive. Wir saßen ein paar Mal zusammen am Tisch und haben uns über die das weitere Vorgehen ausgetauscht und die Rahmenbedingungen zur Gründung abgeklärt und haben dann gegründet.

Jiannis: Ich für meinen Teil war durch meine vorherigen Erfahrungen mit meiner ersten Gründung zunächst etwas vorsichtig und musste mir wirklich überlegen, ob ich noch einmal gründen möchte. Letztendlich hat mich dann einfach das Team überzeugt.

Was ist/war das Innovative an eurem Unternehmen?

Jiannis: Damals war das Potenzial einfach dadurch gegeben, dass genug Architekturbüros vorhanden waren, die diese Modellierung nutzen wollten, aber an ihren eigenen Strukturen nichts ändern wollten und uns daher als Dienstleister für sich beauftragt haben.

Peter: Mittlerweile verändert es sich. Bei den jungen Büros (wo die ältere Generation schon abgelöst wurde) haben sich die Strukturen dahingehend verändert, dass diese solche 3D-Modellierungen teilweise selbst in Angriff nehmen, in dem sie eigenes Personal dafür einstellen.

Was war die größte Herausforderung, der ihr bei Pixelschleifer gegenüberstandet?

Peter: Ich glaube die größte Herausforderung einer Selbstständigkeit sind immer die Kunden. Sie zu überzeugen und ihnen gerecht zu werden, aber auch das, was man macht, zu verteidigen.

Jiannis: Bezogen auf das ständige „sich-selbst-verteidigen“, fällt besonders die Preisgestaltung schwer. Man muss dem Kunden einen guten Preis bieten und gleichzeitig sich keinesfalls unter Wert verkaufen.

Inwieweit hat euch das Gründerbüro der Uni unterstützt?

Jiannis: Unterstützung bekamen wir in Form von nützlichen Coachings und aufschlussreichen Veranstaltungen. Ebenso erhielten wir kostenlose Büroräume. Aber besonders wertvoll waren für uns die Kontakte zu den anderen Gründern und der kreative Austausch untereinander.

Was ratet ihr jungen Gründern?

Peter: Ich glaube es ist wichtig, immer zu reflektieren, was man tut. Die Welt um einen herum ändert sich und damit muss sich auch die Geschäftsidee manchmal ändern.

Jiannis: Ich finde es auf jeden Fall sehr wichtig, das richtige Team zu haben. Man sollte sich fragen: Kann man nach der Euphorie auch gemeinsam durch schwierige Zeiten gehen? Ich denke die Kommunikation untereinander muss gut sein und es muss menschlich passen.

Würdet ihr nochmal gründen?

Jiannis: Ja, das würde ich, wenn sich die Chancen ergäben. Ich suche nicht nach großen Businessmodels. Wenn es sich aus meinen eigenen Ressourcen ergibt und sich eine Gelegenheit bietet, dann würde ich noch einmal gründen.

Peter: Für mich hinge es ganz stark davon ab, ob man wieder im Bereich der Dienstleistung gründet oder mit einer Technologie. Mittlerweile würde ich wahrscheinlich keine Dienstleistung mehr ausgründen. Der Markt ist einfach zu groß und schnelllebig.


Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Peter Kubior und Jiannis Giatagantzidis im September 2020 und wurde von Janice Gust verfasst.

 

Hier zur Homepage des Start-ups.

 
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