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Nach 50 Jahren zurück an die Uni

Seit ihrem Studienabschluss 1968 sind 50 Jahre vergangen. Grund genug für die Alumni, die damals noch an der „Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen“ in Siegen ihr Examen absolvierten, mit Damenbegleitung nach Siegen und an die Universität zurückzukehren.

Zum runden Jubiläum ihres Ingenieurexamens kamen die Jubilare im April wieder wie in alten Zeiten an ihrer ehemaligen Bildungs- und Wirkungsstätte zusammen. Die Herren begannen damals noch ihr Studium in der Fachrichtung Verkehrsbau an der aus der bereits 1853 gegründeten Wiesen- und Wegebauschule hervorgegangenen „Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen“ am Häusling, eine der Vorläufereinrichtungen der 1972 zunächst als Gesamthochschule gegründeten heutigen Universität Siegen. Die Ingenieurschule wiederum war der Grundstein für das heutige Department Bauingenieurwesen der Universität am Campus Paul-Bonatz-Straße. Auf dem Paul-Bonatz Campus, wo die Jubilare 1968 ihr Studium mit rund 20 Kommilitonen erfolgreich abschlossen, nahmen sie noch einmal im Hörsaal Platz. Dort begrüßten sie der Departmentsprecher der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät und gleichzeitiger Inhaber des Lehrstuhls Massivbau im Department, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Torsten Leutbecher, die Lehrstuhlinhaberin der Praktischen Geodäsie und Geoinformatik und Vorsitzende im Prüfungsausschuss, Prof.´in Dr.-Ing. Monika Jarosch sowie Prof. Dr.-Ing. Mathias Wirths als Vorsitzender des Alumniverein Bauwesen. Besonderer Gast war der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller. In seiner Ansprache hieß er die Gäste in der Stadt Siegen sowie der Region herzlich willkommen.

Vorstellung des Wasserbaulabors: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen und seine Mitarbeiterin, Dipl.-Ing. Jessica Kelln

„Alles ist im Fluss“

In den letzten 50 Jahren hat sich nicht nur viel im Studiengang Bauingenieurwesen, sondern auch allgemein an der Universität ist zur Zeit einiges an der Universität im „Aufbruch“. Dank zwei Präsentationen konnten sich die Alumni, die sich mittlerweile zum Teil weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus verstreut haben, ein genaueres Bild davon machen. Dr. Susanne Padberg, an der Universität im Prorektorat für Kooperation, Internationales und Marketing für die Alumni-Arbeit zuständig, die die Koordinatorin des Jubiläumstreffens übernahm, gab zunächst interessante Einblicke in die neuesten Entwicklungen am Campus und in der Forschung. Dass auch im Studium und in der Forschung des Bauingenieurwesens im heutigen Department in der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät „alles im Fluss“ ist, veranschaulichte Monika Jarosch anhand eines unterhaltsamen Überblickes. Die Professorin zeigte sich begeistert von der Stimmung, die durch das Siegufer in die Siegener Innenstadt eingezogen ist. Bei dem Thema Studium äußerte sie sich hinsichtlich der Umstrukturierung durch den Bolognaprozess kritisch, weil dadurch teilweise Studieninhalte hätten gestrichen werden müssen. Deshalb empfiehlt sie den heutigen Studierenden das Masterstudium zur fachlichen Vertiefung und Spezialisierung. Dennoch seien die Strukturen und Studienbedingungen im Bauingenieurwesen gut. „Wir sind bemüht, das alles weitestgehend am Laufen zu halten“, so Monika Jarosch. Die Professorin, die im Übrigen bereits seit 1995 die einzige Dame im Department ist, wünscht sich außerdem für die Zukunft mehr Frauen im Bauwesen. Ihr Fazit fiel eindeutig aus: „Ich schaue ganz hoffnungsvoll nach vorne, denn da gibt es viel Potenzial“, so die Professorin über die Zukunft von Studium und Forschung im Department.

Im Wasserbaulabor: Blick auf die Anzeige der Strömungsgeschwindigkeit des Versuchsmodells der bei Dresden gelegenen Talsperre Malter

Über 500 Jahre Berufserfahrung

Zum 50. Jubiläum überreichten die Gastgeber den ehemaligen Bauingenieur-Studenten eine persönliche Urkunde. Da die elf Bauingenieure in „summa summarum“ heute auf 550 Jahre Berufserfahrung zurückblicken, konnten sie von zahlreichen interessanten Tätigkeiten und Erfahrungen berichten.

Einige der Alumni führte es nach ihrem Abschluss bzw. im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn in die Straßenbau-Branche. Ein Großteil war langjährig in der städtischen Verwaltung tätig. Einer der Alumni berichtete sogar von vielfältigen internationalen Erfahrungen in verschiedenen Ländern im arabischen Raum nach seinem Abschluss. Während seines Aufenthalts entdeckte er eine Stellenausschreibung bei der Gemeinde Wilnsdorf, was ihn dazu veranlasste, wieder zurück in die Heimat zu kommen. Letztendlich war er ganze 30 Jahre im ortsansässigen Bauamt beschäftigt. Ein anderer Alumnus ging wiederum in eine studienfremde Branche, u.a. zu einem weltbekannten Reifenhersteller, wo er eine leitende Funktion innehatte.

Besichtigung der Labore: alte Erinnerungen und neue Eindrücke

Mit zum Programm gehörte auch eine Besichtigung der Labore des Departments. An erster Stelle stand das Straßenbaulabor von Prof. Dr.-Ing. Michael M. Baier, mit Empfang durch den kürzlich promovierten Dipl.-Ing. Micha Buch. Dieser präsentierte den Damen und Herren neueste Entwicklungen und Innovationen in puncto Straßenbelag. Dipl.-Ing. Rüdiger Graf, der die Besichtigung begleitete, bot den Gästen mit einer kleinen Vorlesung interessante Einblicke in die Lehre sowie Siegerländer Projekte der Stadt- und Verkehrsplanung. Rüdiger Graf veranschaulichte seine Beschreibung seiner Lehrpraxis anhand von Verkehrsplänen, wodurch sich die Alumni noch einmal in die Rolle der Studierenden zurück versetzen konnten. So ergab sich reichlich Gesprächs- und Diskussionsstoff zwischen ihm und den Gästen. Zudem hatten die Alumni die Gelegenheit, Einblicke in das Wasserbaulabor von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen zu erhalten, das er persönlich vorstellte. Seine Mitarbeiterin, Dipl.-Ing. Jessica Kelln, präsentierte der Jubiläumsgruppe zusätzlich das Versuchsmodell der bei Dresden gelegenen Talsperre Malter. Die Alumni zeigten sich beeindruckt. Beim Rundgang wurden bei den Alumni viele Erinnerungen an die Studienzeit geweckt.

Im Straßenbaulabor: Dr. Dipl.-Ing. Micha Buch und die Alumni diskutieren über die neuesten Entwicklungen in puncto Straßenbelag

Ein Jubiläums-Wochenende mit Ausblick

Der Besuch an der Uni war nur der Anfang und offizielle Teil des Jubiläumstreffens. Der im Siegerland lebende Alumnus und Initiator des Treffens, Karl-Heinz Petri, hatte für den Anlass ein ganzes Jubiläums-Wochenende mit verschiedenen Programmpunkten organisiert. Eine Stadtbesichtigung durch die Siegener Innenstadt durfte dabei selbstverständlich nicht fehlen. Zusätzlich plante die Jubiläumsgruppe einen Besuch im Eisenerzbergwerk "Pfannenberger Einigkeit" in Neunkirchen-Salchendorf. Auch für die Verpflegung war bestens gesorgt: Am Freitag war ein geselliges Abendessen in einem Siegener Gasthaus geplant. Für den abschließenden Restaurant-Besuch am Sonntagabend hatte sich ihr ehemaliger Professor Dr. Hans- Dieter Gruhle aus dem Bereich Stadtentwicklung angekündigt. Mit dem Wiedersehen stand somit einem schönen Abschluss nichts mehr im Wege. Die Alumni und Siegener Lehrenden freuen sich schon jetzt auf ein weiteres Treffen in fünf oder sogar zehn Jahren, wenn ein neues rundes Jubiläum ansteht.

Bettina Stephan, Redaktion Alumni-Team

 
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