UMD Ute Debus
Das uniOrchester musiziert die um 1812 entstandene Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 von Ludwig van Beethoven. Das Werk setzte sich verhältnismäßig rasch durch und gehört heute zu den beliebtesten des Meisters. Von allen Beethoven-Sinfonien ist die Siebte wahrscheinlich diejenige mit dem weltlichsten Klanggewand, erfüllt von Sinnlichkeit und weniger von Philosophie oder heroischer Schwermut. Im zweiten Teil des Konzertes wird von Carl Orff seine berühmte und beliebte Carmina Burana
- für Soli, Kinderchor, großen Chor, 2 Klaviere und Schlagwerk aus dem Jahr 1935 aufgeführt. Die Gesänge dieses opulenten und sehr perkussiv ausgerichteten Werkes gehen alle auf Texte aus dem 11. und 12. Jahrhundert zurück, die in einem bayerischen Kloster gefunden wurden. In drei Sprachen, Latein, Mittelhochdeutsch und Altfranzösisch, verwendet Orff in seinem Werk Teile daraus, um das Erwachen des Frühlings, die Sitten und Unsitten des Lebens und natürlich die Liebe zu besingen. Eingerahmt sind diese drei Teile von einem der wohl wuchtigsten Chorstücke aller Zeiten. Das O Fortuna, welches die Schicksalsgöttin und ihr sich unerbittlich drehendes Rad thematisiert, ist nicht zuletzt aufgrund seiner maßlosen Energie mittlerweile fester Teil der Popkultur geworden. Schon an diesem einzelnen Chorsatz lässt sich Wesentliches des Werkes ablesen: nicht nur Beethoven hat die Macht des Rhythmus in seiner Siebten entdeckt, auch Orff erkundet ihn hier extensiv. Beschwörende Repetitionen, ein großer Schlagwerk-Apparat, einfache Melodien, Bordunklänge und Kirchentonarten zeugen von der Archaik des Stückes, die zwar lose Reminiszenzen an das Mittelalter aufleuchten lässt, im Kern jedoch eine pure Inszenierung Orffs ist. Karten sind ausschließlich am Konzerttag ab 19.00 Uhr an der Abendkasse erhältlich.
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Ort: Siegerlandhalle (großer Saal), Koblenzer Straße 151, 57072 Siegen
Veranstalter: Chor und Orchester der Universität Siegen; Kinderchor Cantus Creuzthal; Vokalklassen 6