Leitung: Susanne Schlegel und Martin Herchenröder
Das Konzert, das die Freunde der Uni-Konzerte an diesem Abend erwartet, ist entstanden in Verbindung mit einem Seminar von Prof. Martin Herchenröder, das die Analyse von Schumanns Liederkreis op.39 nach Gedichten von Freiherr Joseph von Eichendorff zum Inhalt hatte.
- Der Zyklus, der unter anderem die berühmte Mondnacht enthält, ist in dem so genannten Liederjahr 1840 entstanden. In diesem einen Jahr hat Schumann etwa die Hälfte seines gesamten Liedschaffens komponiert, nachdem er sich bis dahin eher der absoluten, also nicht text- oder programmgebundenen Musik verschrieben hatte.
- Die erstaunliche Tiefe und Vielfalt der Ausdrucksmittel, die den Liederkreis auszeichnet, ist sicherlich zu einem großen Teil der Kongenialität der Eichendorffschen Gedichte zu verdanken, die Schumann zu unvergleichlichen Seelenbildern inspiriert haben.
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- Die Verbindung von analytischer mit praktisch-interpretatorischer Beschäftigung hat sich als außerordentlich fruchtbar herausgestellt, und die Sänger, alle Studierende des Fachs Musik, haben die Gelegenheit genutzt, in das Verständnis der Lieder auf besondere Weise einzutauchen und haben im Laufe des Semesters eine ausgereifte Interpretation entwickelt.
- Als Begleiter der Sänger konnten wir erfreulicherweise Michael Hönes gewinnen, der als Dirigent und Repetitor am Dortmunder Theater arbeitet und an der Uni Siegen seit einigen Jahren einen Lehrauftrag für Korrepetition innehat.
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- Auch in dem Klavierzyklus Waldszenen op. 82, der in diesem Konzert dem Eichendorff-Zyklus vorangestellt wird, finden wir ähnlich wie im Liederkreis Stimmungsbilder, die geprägt sind von der für die Romantik so typische Verbindung von Naturerleben und Seelenbewegung des Betrachtenden. Das vielleicht berühmteste Beispiel hierfür ist das siebente Stück des Zyklus, der Vogel als Prophet. Alle Stücke beschreiben konkrete Phänomene oder Ereignisse, das vierte Stück (Verrufene Stelle) bezieht sich sogar ungewöhnlich für Schumanns Klavierwerk direkt auf eine literarische Vorlage, nämlich ein Gedicht von Friedrich Hebbel.
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- Auch die Interpreten der Waldszenen sind ausnahmslos Studierende des Fachs Musik.
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- Man kann sich auf eine sehr poetische Stunde freuen, und wir hoffen, das Ergebnis dieser intensiven interpretatorischen Arbeit mit vielen Zuhörern teilen zu können!
Ort: Musiksaal der Universität