Dirk von Petersdorff, geboren 1966, lebt in Jena, wo er an der Friedrich-Schiller- Universität unterrichtet. Er veröffentlichte u. a. Essays und mehrere Gedichtbände, zuletzt Nimm den langen Weg nach Haus und die Erzählung Lebensanfang (beide C.H.Beck, 2010 und 2007). Er erhielt u. a. den Kleist-Preis (1998) und den Preis der LiteraTour Nord (2000), hatte die Tübinger Poetikdozentur (2013) inne und war Writer-in-Residence an der Washington University in St. Louis (2013).
- Im Rahmen der Poetry@Rubens-Reihe liest von Petersdorff aus seinem neuen Gedichtband Sirenenpop. Darin widmet sich der Lyriker, Essayist und Literaturwissenschaftler der Erfahrung des Verschwindens, schreibt Lieder, die zeigen, dass auch unsere nachromantische Welt welche besitzt, folgt in einer Art stoischem Programm den Jahreszeiten und Szenen aus dem Innenhof eines Hauses und zeigt Paare: vom Kennenlernen über Emphase, Zweifel, Abstand bis zum Festhalten oder Loslassen. Eine Gruppe von Liebesgedichten beschließt den Band, die noch einmal die Formenvielfalt der Petersdorffschen Dichtkunst zeigen. Erzähl die Mythen auch zu Ende zwischen Flirren, Gleißen, Kirke und einer Ausziehcouch in Hannover sind diese Gedichte angesiedelt, die aus ihrer Nähe zur Musik leben. Sie erkunden eine Welt der Rätsel und der intensiven Berührungen, eine Postmoderne, die sich durchaus nach Urzeit sehnt, sie im Jetzt sogar erahnt und sich ihr doch nicht mehr ausliefern kann, zum Preis fortdauernder, aber auch produktiver
- Unsicherheit.
Ort: Museum für Gegenwartskunst, Unteres Schloss 1, 57072 Siegen