Friedrich Kittler, Hans Ulrich Gumbrecht, Irmela Schneider, Hartmut Winkler, Erhard Schüttpelz, Geert Lovink, Karl Ludwig Pfeiffer
Ohne Ãbertreibung kann man Mediengeschichte und Medientheorie als eine eigenständige Entwicklung der Kulturwissenschaften in Deutschland beschreiben, für die es im Ausland kein Pendant gibt. Weltweit nehmen deshalb einschlägig interessierte Forscher an deutschen Publikationen MaÃ. Trotzdem lässt sich der Glaube an deutschen Universitäten nicht unterdrücken, dass das Mekka der Medientheorie im Ausland seinen Ort haben müsse. Für Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) kommt in dieser unangemessenen Bescheidenheit auch ein Effekt von interkulturellem Provinzialismus zum Tragen. Denn wenn die deutschen Medienforscher schon ihre eigene Vorrangstellung nicht anerkennen können, so würden sie es wohl für noch undenkbarer halten, dass eine Forschungsrichtung, die sie fasziniert, in vielen akademischen Nationalkulturen überhaupt nicht präsent ist.
Ort: Audimax, Universität Siegen
Veranstalter: Forschungskolleg Medienumbrüche und die Graduiertenschule "Locating Media"