Dagmar Schulte
Die Teilnehmenden an Lehrveranstaltungen sind zunehmend heterogen zusammengesetzt. Dies liegt zum einen an der Erhöhung des Anteils Studierender insgesamt, die Menschen mit unterschiedlichstem kulturellen, nationalen, familiären, sozialen und Bildungshintergrund an die Hochschulen bringt, zum anderen an der zunehmenden Variabilität der Studiengänge. Dies macht die Lehre anspruchsvoller, birgt aber auch viele Chancen. Heterogen zusammengesetzte Gruppen erfordern eine individualisierende Lehre. Die Lehrenden müssen die unterschiedlichen Voraussetzungen der Studierenden berücksichtigen, allen Lernenden positive Erfolgserlebnisse ermöglichen und dabei das Leistungsniveau halten. Lernen ist ein einzigartiger und konstruktiver Vorgang den alle Teilnehmenden an einer Veranstaltung individuell vollziehen. Das führt letztlich zu einer Veränderung der Rolle der Lehrenden: weg vom frontalen, lehrzentrierten, fragend-entwickelnden Lehren, bei dem die Studierenden im Wesentlichen in einer passiven und rezeptiven Rolle sind, hin zu einer Lehre, in der die Konstruktion des Wissens durch die Studierenden im Mittepunkt steht. Hier sind die Lehrenden die OrganisatorInnen der individuellen Lernprozesse der Studierenden. Die Aufgabe besteht darin, passende Lernumgebungen bereitzustellen, in denen lehrzentrierte und individuelle (partnerschaftliche, kollektive) Phasen einander abwechseln, wobei jeweils den Gelenkstellen besondere Bedeutung zukommt. Wichtig ist auch die Planung von Phasen der Rückmeldung und der Sicherung der Ergebnisse. Methoden dafür sind u.a.. Sandwich-Prinzip, Advance Organizer, Mind-map, Concept-Map, Lernen durch Lehren Gruppenpuzzle, Konstruktive Kontroverse, etc.[GK]
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Ort: WS-A-301, Weidenauerstraße 118, 57076 Siegen
Veranstalter: Universität Siegen, Hochschuldidaktik