Vom 02. bis 04. Oktober diskutieren Wissenschaftler an der Universität Siegen über den Zusammenhang von Sprache und Demokratie. Die Tagung untersucht die sprachlich-kommunikativen Voraussetzungen für das Funktionieren einer Demokratie: Gibt es eine (un)demokratische Sprache oder eine (Un)Sprache der Demokratie? Kann man die westlichen Gesellschaften heute überhaupt als Demokratien bezeichnen angesichts der Rhetorik machtpolitischer Debatten, angesichts Folterverhöre und überwachter Kommunikation? Kann eine allvierjährliche Abgabe von Stimm-Losen an den Wahlurnen eine auf Verständigung und Partizipation angelegte Kommunikation ersetzen? Zu diesen und ähnlichen Fragen sprechen Sprach-, Literatur-, Kommunikations- und Medienwissenschaftler, Politologen, Juristen und Sozialwissenschaftler. Ziel der Tagung ist, für das spannungsvolle Verhältnis von Sprache und Demokratie zu sensibilisieren und überkommene demokratietheoretische Dogmen der empirischen Wirklichkeit gegenüberzustellen.
- Zur Eröffnung der Tagung spricht die renommierte Diskursanalytikerin Prof. Dr. Ruth Wodak (Lancester) über die Normalisierung nach Rechts? Nationalismen und (Sprach)barrieren.
- Die Tagung wird von den beiden Sprachwissenschaftlern Prof. Dr. Clemens Knobloch (Siegen) und Jun.-Prof. Dr. Friedemann Vogel (Freiburg im Breisgau) veranstaltet.
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Ort: AR-UB 032 (Senatssaal)
Veranstalter: Germanistisches Seminar und Institut für Medienkulturwissenschaft, Universität Siegen