"Mythen, Bilder, Plots. Wie Heldinnen gemacht und gebraucht werden."
PD Dr. Margareth Lanzinger
Helden und Heldinnen sind immer gemacht. Die Konstruktionsprozesse zu analysieren, ist Ziel des im Rahmen des Kolloquiums vorgestellten Projekts. Dieses geht von der Geschichte einer Bauernmagd aus, die in der Schlacht von Spinges, nahe Brixen in Südtirol gelegen, am 2. April des Jahres 1797 in einer fast aussichtslosen Situation mit einer Heugabel bewaffnet Franzosen von der Friedhofsmauer aus abgewehrt und durch ihr mutiges Auftreten den bereits erschöpften Männern des Tiroler Landsturms neue Kraft gegeben, die Feinde aber in Angst und Schrecken versetzt haben soll. Die zentrale Frage zielt darauf ab, unter welchen Voraussetzungen dieses Mädchen von Spinges später unter dem Namen Katharina Lanz bekannt zu einer Heldin werden und unter welchen Bedingungen sie ihre Präsenz als Symbolfigur über einen langen Zeitraum verstetigen konnte. Wie ließ sich eine kämpfende Bauernmagd in die auf Haus und Herd fokussierten Geschlechternormen des 19. Jahrhunderts integrieren?
Ort: Adolf-Reichwein-Straße, SK-207
Veranstalter: figs