Nadine Anskeit (M. Ed.), Nina Gersdorf (M.A.)
Sprache ist konstitutiv für das Lehren und Lernen in allen schulischen Fächern: Inhalte werden in jedem Fach anhand von Sprache vermittelt und mittels Sprache erworben. Fachlichkeit und Sprachlichkeit sind daher nicht voneinander zu trennen (vgl. Becker-Mrotzek et al. 2013, Schmölzer-Eibinger et al. 2013). In der Primarstufe stellt der Sachunterricht für die Sprachbildung und -förderung einen besonders relevanten Fachbereich dar, da hier der Grundstein für die Entwicklung bildungssprachlicher Kompetenzen für zahlreiche Fächer der weiterführenden Schulen gelegt wird (vgl. Perspektivrahmen Sachunterricht, Benholz/ Rau 2011, S.1). Dort fungiert die Bildungssprache als innersprachliche Verkehrssprache (vgl. Ortner 2009) zwischen den einzelnen Fachsprachen und hilft den Lernenden, sich komplexe fachliche Inhalte kognitiv und kommunikativ zu erschließen. Im Rahmen des Projektes Sachunterricht vernetzen Perspektiven öffnen beschäftigt sich unsere Forschungsgruppe mit der Rolle von Bildungssprache im Sachunterricht. Ziel der Studie ist es, ein exemplarisches Konzept zur Förderung der Bildungssprache durch fächerverbindendes Arbeiten im Deutsch- und Sachunterricht zu entwickeln. Dazu soll zunächst der produktive und rezeptive Umgang mit verschiedenen Lehr- und Lernmaterialien des Sachunterrichtes analysiert werden. In einer explorativen Studie soll weiterführend untersucht werden, ob mithilfe einer Optimierung der Materialien neue Potenziale einer fächerverbindenden Kooperation entstehen können. Im Vortrag möchten wir den Projektplan und das Forschungsdesign vorstellen, einen Einblick in erhobene Daten aus Fragebögen und Experteninterviews geben sowie erste optimierte Materialien zur Erprobung im Unterricht präsentieren. Darüber hinaus erhoffen wir uns, Anregungen für die Durchführung der explorativen Studie zu gewinnen.
Ort: AR-NB 0103 (Adolf-Reichwein-Campus)
Veranstalter: Universität Siegen, ZLB, Geschäftsstelle Bildungsforschung