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Die Anderen? Jugendarbeit & Flucht - empirische und theoretische Perspektiven

Flucht ist kein neues Phänomen, hat jedoch mit den zunehmenden Fluchtmigrationsbewegungenseit 2015 eine Zuspitzungimpolitischen, öffentlichen und erziehungswissenschaftlichen Diskurs erfahren. Häufig wird Flucht unter Themen wie Differenz(ierung), (nationale) Normen und Werte oder einer wie auch immer gearteten ‚Kultur‘ verhandelt – dies häufig aus einer defizitorientierten oder skandalisierenden Perspektive mit dem Fokus auf eine gelingende oder gar misslingende ‚Integration‘.

Die Gründe, warum Menschen fliehen, sind vielfältigen Ursprungs. Doch allein der Prozess, aus einem Land zu fliehen, macht aus Menschen keine ‚Flüchtlinge‘. Erst die (politischen) Regularien im Aufnahmeland, die Zu- bzw. Aberkennung von bestimmten Rechten und Pflichten positioniert Menschen in diesen (rechtlichen) Status. Eine derart (national-)räumliche Perspektive eröffnet die Möglichkeit, Flucht nicht nur als den Herkunftsort verlassenden Prozess von Gruppen oder Einzelnen zu betrachten, sondern auch die Bedingungen des Aufnahmelands als konstitutiv für das Thema Flucht zu fassen (Seukwa 2016).

Neben viel betrachteten asylrechtlichen Rahmungen sind auch die wohlfahrstaatlichen Verhältnisse in diesem Zusammenhang nicht außer Acht zu lassen. Gerade weil viele Kinder und Jugendliche – mit oder ohne ihre Eltern – geflüchtet sind, ist hier insbesondere den Bedingungen der Kinder- und Jugendhilfe Beachtung zu schenken. Richtet man den Fokus auf die Lebens- und Alltagswelten der geflüchteten Kinder und Jugendlichen, erscheint vor allem die Jugendarbeit als ein erkenntnisreiches Feld. Jugendarbeit hat den Auftrag und schreibt sich in vielen Zusammenhängen auch selbst zu, junge Menschen zu einer eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung zu befähigen (§ 11 SGB VIII) und dabei ‚offen‘ gegenüber allen Personen ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Religion oder ihrer Herkunft zu sein (z.B. Plößer 2013). Doch wie positioniert sich Jugendarbeit im Kontext Flucht?

Dieser Frage soll im Rahmen der Tagung aus unterschiedlichen empirischen und theoretischen Perspektiven nachgegangen werden. Die Tagung bietet Einblick in sowohl quantitative als auch qualitative Forschungsprojekte in den Themenfeldern Flucht und Jugendarbeit, welche zudem aus einer theoretischen Perspektive in den übergeordneten Kontext der Jugendhilfe eingeordnet werden

Anlass der Tagung, die wir zusammen mit Frankfurter Kolleg*innen ausrichten, ist die Präsentation und reflexive Diskussion der vorläufigen Endergebnisse des an der Universität Siegen angesiedelten und von der Stiftung Ravensburger Verlag geförderten Projekts „Junge Geflüchtete in den Angeboten der Jugendarbeit“ (Thomas Coelen, Jennifer Buchna, Moritz Schumacher). Gegenstand der multiperspektivisch angelegten qualitativen Studie ist, wie junge geflüchtete Adressat*innen Jugendarbeit mit Sinn ausstatten, welche Perspektive die Fachkräfte auf Jugendarbeit im Kontext Flucht werfen und in welchem Verhältnis die Sichtweisen der Geflüchteten und der Fachkräfte zueinander stehen.

Anmeldungen bis zum 31.10.2018 an: moritz.schumacher@uni-siegen.de
unter Angabe folgender Daten: Name, Organisation, Anschrift, E-Mail, Telefon.

Ein Tagungsbeitrag wird nicht erhoben.
Maximale Teilnehmer*innen-Anzahl: 60 Personen.

Die Tagung wird gefördert von der Stiftung Ravensburger Verlag.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

Hier finden Sie noch weitere Tagungsbeiträge zum Download:

 
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