Forschung

Forschungsbereich/Projekte

Übersicht


Projekte der Juniorprofessur IT für die alternde Gesellschaft unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Müller


ACCESS – Supporting digital literacy and appropriation of ICT by older people

Laufzeit: 2018 – 2021
Leitung: Prof. Dr. Claudia Müller
Förderung: Europäische Union, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

ACCESS ist ein multidisziplinäres und transnationales Forschungsprojekt, das sich mit der digitalen Kompetenz älterer Menschen beschäftigt. Es werden sozial eingebettete Lernmöglichkeiten untersucht und erforscht, die es älteren Menschen mit geringen technischen Fähigkeiten und Fertigkeiten ermöglichen, mit moderner Technik in Kontakt zu kommen. Auf diese Weise sollen sie in der Lage sein, sinnvolle Wege zur Umsetzung der Technologie im täglichen Einsatz zu erlernen.
Das Projekt konzentriert sich auf den oft vernachlässigten Aspekt des lebenslangen Lernens für ältere Menschen, insbesondere im Hinblick auf assistive Technologien. ACCESS setzt auf unterschiedliche Lernprozesse (informell, non-formell und formal) in verschiedenen Lernarrangements als eine mögliche Lösung zur Bewältigung der Herausforderungen, denen ältere Menschen im Umgang mit Technik ausgesetzt sind.

 

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Kontakt: claudia.mueller@uni-siegen.de

Website: http://access.wineme.fb5.uni-siegen.de/

 

ACI – Active City Innovation

Laufzeit: 2019-2022
Leitung (Projektanteil der Universität Siegen): Prof. Dr. Claudia Müller
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

In einem experimentalen Szenario mit dem Schwerpunkt „Tanz und Bewegungsfreude im öffentlichen Raum“ sollen Bürger*innen der Stadt Siegen mit Hilfe technischer Alltagslösungen im öffentlichen Raum zum (gemeinsamen) Tanzen und Bewegen motiviert werden. Erfahrungen und Ergebnisse dieses Szenarios und der entwickelten Anwendungen, sollen dem Projekt „Active City Innovation“ zu Verfügung gestellt werden, das als Ziel den Aufbau eines anwendbaren Leitfadens zur Entwicklung von aktiven Städten anstrebt. Aktive Städte versuchen durch innovative Konzepte die Bewegung und das Wohlbefinden der BürgerInnen zu steigern und damit die Lebensqualität zu verbessern.

„Active City Innovation“

(ACI) ist ein Teilprojekt des internationalen Sport-Innovations-Netzwerks Projekts (SINN-I), das sich zum Ziel gesetzt hat, Innovationen in den Bereichen Bewegung, Gesundheit und Lebens- und Bewegungsfreude weltweit zu fördern.

Kontakt: david.struzek@uni-siegen.de

Weitere Informationen zu ACI und SINN-I: https://www.sinn.international/

 

CareComLabs – Innovative Home Care Models for People with Comprehensive Care Needs: Caring Community Living Labs

Laufzeit: 2019-2022
Leitung (Projektanteil der Universität Siegen): Prof. Dr. Claudia Müller
Förderung: Schweizer Nationalfond, Förderlinie: National Research Programme NRP74 – Smarter Health Care

In Kooperation mit der Forschungseinrichtung der Zürcher Careum Hochschule Gesundheit werden in dem Projekt CareComLabs innovative und gemeinschaftsbasierte Versorgungsmodelle für die häusliche Langzeitpflege erforscht und umgesetzt.
Mit Caring Communities und Living Labs verbindet das Projekt dabei zwei hochinnovative Ansätze. Es fragt erstens, wie die Verantwortung für die häusliche Pflege, Betreuung und Versorgung von Einzelpersonen und Familien auf lokale Gemeinschaften ausgedehnt werden kann. Zweitens will das Projekt entsprechende Möglichkeiten partizipativ erkunden, das heißt zusammen mit allen Betroffenen – mit Gesundheitsfachpersonen, mit Personen aus der Politik und Forschung sowie mit der Zivilbevölkerung.

Kontakt: claudia.mueller@uni-siegen.de

 

Be+BeRobot – (Pflege)Wissenschaftliche Begründung und Bewertung von Robotik für die Pflege

Laufzeit: 2019 – 2022
Leitung (Projektanteil der Universität Siegen): Prof. Dr. Claudia Müller
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Das Begleitprojekt Be+BeRobot erarbeitet (pflege)theoretische und empirische Begründungen zu Robotik in der Pflege. Es wird ein Konzept von Pflege im Sinne von „Care“ zugrunde gelegt, das Pflege in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Häuslichkeit und auch den Pflegebedarf von Menschen mit Behinderung umfasst.
Ziel ist es die Debatte um Robotik in der Pflege in der Versorgungspraxis und der Pflegewissenschaft systematisch und nachhaltig zu verankern sowie langfristig ein im Fachdiskurs (einschl. Praxis der pflegerischen Versorgung) konsentiertes, pragmatisch handhabbares Bewertungs-Tool für die bedarfsgerechte Entwicklung, handlungsfeldspezifische Anwendung und angemessene institutionelle Rahmung von Robotik in der Pflege zu entwickeln, zu erproben und empirisch zu validieren.

Kontakt: claudia.mueller@uni-siegen.de

 

IDES kmu – Inklusive DMS / ECMS und Branchensoftware in KMU

Laufzeit: 2018 – 2021
Leitung (Projektanteil der Universität Siegen): Prof. Dr. Claudia Müller
Förderung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

„Inklusive DMS / ECMS und Branchensoftware in KMU“ kurz iDES kmu bezeichnet das neue Forschungsprojekt der Universität Siegen in Kooperation mit dem Blinden- & Sehbehindertenverein Hamburg e.V. (BSVH) und dem Dienstleistungsunternehmen für Programm- und Datenmigration HAVI Solutions. Erforscht wird dabei die Zugänglichkeit von Dokumentenmanagementsystemen, Enterprise Content Management Systemen und Branchensoftware am Arbeitsplatz in klein- und mittelständischen Unternehmen für Menschen mit Sehbehinderungen. In Zusammenarbeit mit Unternehmen und betroffenen Mitarbeitern sollen konkrete Einschränkungen der Zugänglichkeit (Accessibility) an Arbeitsplätzen ermittelt werden. Gestartet ist das Projekt im Mai 2019 mit einer Förderlaufzeit von drei Jahren (2019 bis 2022).

Kontakt: sven.bittenbinder@uni-siegen.de

 

Kooperative Herstellung von Nutzerautonomie im Kontext der alternden Gesellschaft – Teilprojekt A05 im Sonderforschungsbereich 1187 Medien der Kooperation

Laufzeit: 2016-2020
Leitung des Teilprojekts: Prof. Dr. Claudia Müller
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Das Teilprojekt zielt auf die Untersuchung der selbstbestimmten Nutzung und Aneignung digitaler Medien durch technikaffine sowie technikferne ältere Nutzer. Hierzu werden Aneignungskonzepte medialer Artefakte und Diskurse zur Selbstbestimmung im Kontext der alternden Gesellschaft aufgegriffen. Mittels ethnographischer Aktionsforschung und mit Hilfe von Designfallstudien werden die situierten Praktiken, sowie die Ermöglichungs- und Hinderungsfaktoren innerhalb des sozialen Umfelds von älteren Menschen erhoben, zu sensibilisierende Konzepten verdichtet und in einem partizipativen Prozess gestalterisch ausgedeutet.

Kontakt: martin.dickel@uni-siegen.de

Website: https://www.mediacoop.uni-siegen.de/de/projekte/a05/

Projekte unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves


NäPas: Ausweitung der Tätigkeiten Nicht-ärztlicher Praxisassistenten/Praxisassistentinnen zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im Kreis Altenkirchen

Projektauftraggeber/Förderung durch: Landkreis Altenkirchen

Um die hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen Südwestfalens gleichermaßen zu sichern als auch zu verbessern, werden im Projekt „NäPas“ erweiterte Handlungsspielräume für Nichtärztliche Praxisassistenten/innen [kurz:NäPas] zur Entlastung von Hausärzten/innen exploriert. Zur Sicherstellung dieser Extension von assistiven ärztlichen Tätigkeiten können digitale Technologien wertvolle Hilfen bereitstellen. Im Projekt werden zusammen mit Hausärzten/innen, NäPas und Patienten/innen nutzerorientierte Lösungen entwickelt, um in nächsten Schritten ein praktisch umsetzbares Modellprojekt zu konstruieren und wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in die Regelversorgung zu überführen. Zur Realisierung des Vorhabens werden.

  • Qualitative Befragungen der beteiligten Zielgruppen hinsichtlich möglicher Potentiale einer projekthaften Erweiterung der Delegation hausärztlicher Tätigkeiten an NäPas durchgeführt.
  • Die so gewonnenen Ergebnisse wissenschaftlich analysiert und mit Hilfe der Zielgruppen validiert.
  • Ein Delegationskatalog und Handlungsempfehlungen erstellt im Kontext praktischer Relevanz und Implementierbarkeit.

Durch diesen sowohl partizipativen und interdisziplinären, als auch theoretisch geleiteten Forschungsansatz sollen zielgruppennahe Ergebnisse generiert werden, die als Grundlage für weitere Forschung und Entwicklung dienen können.

Kontakt:

Webseite: https://fokos.de/projekt/naepas/

MeDiKuS – Medizin, Digitalisierung, Kompetenz und Sicherheit in Sundern

Projektauftraggeber/Förderung durch: Stadt Sundern

Das Innovationspotenzial des Projektes MeDiKuS liegt in der Ergründung der Digitalisierung landärztlicher Prozesse, sowie damit einhergehend die Integrationsmöglichkeit innovativer, bevorzugt mobiler Technologielösungen. Vor dem Hintergrund aktueller Technologietrends in der Medizin werden digitale Konzepte empirisch erarbeitet und exemplarisch im Praxisalltag evaluiert. Ein Ziel ist es, die Kommunikation zwischen den Praxen, sowie zu den Patienten, Kliniken und Pflegediensten zu analysieren. Im Mittelpunkt stehen dabei zielgruppenspezifische Befragungen, Workshops und Interviews, die auf die Eigenschaften und Anforderungen im ländlichen Raum eingehen. Dabei sollen Handlungsempfehlungen und Akzeptanztreiber für künftige Digitalisierungsprozesse in ländlichen Raum abgeleitet werden. Ebenfalls wird eine exemplarische Umsetzung und Evaluation ausgewählter telemedizinischer Ansätze verfolgt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Bedürfnissen und Perspektiven der Patienten. Die Auswertung der Fokusthemen werden klare lokale und regionale Bezüge erkennen lassen, welche neben der Status-Quo Analyse Anknüpfungspunkte für mögliche umsetzungsorientierte Nachfolgeprojekte aufzeigen.

 

 

Kontakt:

Webseite: https://fokos.de/projekt/medikus/

DIPRA – Exploration und Konzeption Digitaler Praxen zur Verbesserung der Versorgung im ländlichen Raum

Projektauftraggeber/Förderung durch:Sparkasse Siegen

Das Vorhaben DIPRA verfolgt das Ziel, elementare Grundlagen hinsichtlich der Digitalisierung landärztlicher Prozesse sowie damit einhergehender Erfolgsfaktoren zu schaffen (exemplarisch im Kreis Siegen-Wittgenstein). Vor dem Hintergrund aktueller Technologietrends in der Medizin, neuer Interventions- und Interaktionsmöglichkeiten (z.B. Telemedizin) sowie dem demografischen Wandel und einer alternden Gesellschaft werden digitale Konzepte empirisch erarbeitet, mit dem Ziel, arzt- sowie patientenseitige Akzeptanzfaktoren und Abläufe hinsichtlich der Nutzung und Integration digitaler Technologien in den Alltag besser zu verstehen.

Kontakt:

Webseite: https://fokos.de/projekt/dipra/

SUnSTAR – Spielerische Interventionen zur Stärkung des kommunalen Radverkehrs

Projektauftraggeber/Förderung durch: PT: Frankfurt HOLM (House of Logistics and Mobility), Förderer: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Das Einzelvorhaben SUnSTAR kann als grundlegender Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren gesellschaftlichen Mobilität verstanden werden. Die zentrale Annahme des Projektes geht davon aus, dass die Motivation von Bürgerinnen und Bürgern für eine verantwortungsvolle Mobilität durch einen aktiven Eingriff in das Anreizsystem gesteigert werden kann. In diesem Zusammenhang wird mit Hilfe der Erkenntnisse aus der Welt der (Video)Spiele die Nutzung von spielerischen Designs vorgeschlagen. Das spielerische Design umfasst digitale Elemente aus den Domänen Gamification und Serious Gaming (u.a. Punkte, Ziele, Level, Status, Bestenlisten, virtuelle Güter, Abzeichen, Zeitdruck, Verlustaversion). Gamification bezeichnet dabei die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext und Serious Gaming nutzt die intrinsische Motivation von Individuen im Rahmen eines Lernspiels. Hierfür untersucht SUnSTAR systematisch spielerische Designelemente beider Domänen im Hinblick auf ein motivational verändertes Mobilitätsverhalten. Dabei nutzt das Projekt das Beispiel des Fahrradverkehrs und exemplarisch eine digitale Applikation, um ein generisches Konzept des grundlegenden Funktionsprinzips zwischen individueller Motivation der Fahrradnutzung und spielerischem Design zu veranschaulichen. Das Projektziel ist die empirische Entwicklung einer Mobilitätsmatrix mit den Dimensionen domänenspezifischer Zielgruppen und einer Systematisierung bestehender Ansätze und Designoptionen von Gamification und Serious Gaming, welche einerseits auf grundlagenwissenschaftlicher Ebene bisherige theoretische Ansätze aus den Bereichen Gamification und Serious Gaming erweitert und andererseits auf Anwendungsebene die theoriegeleitete Erarbeitung eines öffentlichkeitswirksamen Leitfadens der Steigerung der Motivation der Fahrradnutzung vorschlägt.

Projekte unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Simon Forstmeier


Pferdegestützte Biografiearbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte (PBA-E)

Projektauftraggeber/Förderung durch: Rittal Foundation, J.J. Darboven, Bürgerstiftung Siegen, weitere Stiftungen.

Das Medium Pferd wird aufgrund seiner vielfältigen Wirkfaktoren in den diversen sozialen, pädagogischen, therapeutischen sowie medizinischen Handlungsfeldern eingesetzt. Die primäre Zielgruppe dieser ergänzenden Interventionsmaßnahme sind Kinder und Jugendliche, die einen ganzheitlichen Förderbedarf aufweisen. Trotz des demografischen Wandels finden präventive Angebote für ältere Menschen sowohl in der Fachliteratur als auch in der pferdegestützten Praxis bisher kaum Berücksichtigung, obwohl diese möglicherweise auf eine gemeinsame Entwicklungsgeschichte mit dem Pferd als Arbeits- und Nutztier zurückblicken können. Die zweite Lebenshälfte (ab dem 50. Lebensjahr) ist vielfach von bedeutsamen emotionalen, sozialen, sensorischen, motorischen und kognitiven Veränderungen geprägt. Hinzukommen können kritische Lebensereignisse, z.B. der Verlust von Bezugspersonen, Beziehungsprobleme, Veränderungen am Arbeitsplatz, Armut, Auftreten von Krankheiten. Die genannten Veränderungen können bei Betroffenen zu einer subklinischen Depression führen, d.h. das depressive Symptome vorhanden sind, die aber nicht so stark sind, um die Diagnose einer klinischen Depression zu rechtfertigen. Eine subklinische Depression ist dennoch sehr häufig mit einer schlechteren Lebensqualität und einer größeren Benutzung des Gesundheitssystems verbunden. Bisherige Studien zur psychologischen Behandlung einer subklinischen Depression zeigen mittelgroße Effektstärken (vgl. Cuijpers et al., 2014). An dieser Stelle kann die Pferdegestützte Biografiearbeit anknüpfen, damit Klienten, denen möglicherweise ein Zugang zu einer psychotherapeutischen Maßnahme fehlt, trotzdem eine Unterstützung erhalten. Die Pferdegestützte Biografiearbeit ist ein eigenständiges und bisher unveröffentlichtes Konzept, welches sich aus Elementen der Pferdegestützten Interventionen und der Biografiearbeit (Maercker & Forstmeier, 2012) zusammensetzt (vgl. Schmidt, 2017). Unter Einbezug des Pferdes werden biografisch relevante Themen bearbeitet und dabei die einzelnen Lebensphasen des Menschen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter betrachtet. Die allgemeine Studienlage im Bereich der Pferdegestützten Interventionen ist dürftig; zur Pferdegestützten Biografiearbeit existiert bisher lediglich eine Einzelfallstudie (vgl. Schmidt, 2017). Das Ziel dieser Studie ist es, die Wirksamkeit einer präventiven, pferdegestützten, altersspezifischen Behandlung von Klienten mit einer subklinischen Depression zu evaluieren. Zudem werden mögliche Veränderungen u.a. hinsichtlich Angst, Selbstwirksamkeitserwartung, Ich-Integrität, Dankbarkeit sowie der Reminiszenzfunktionen ermittelt. Es handelt sich um eine multizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Wirksamkeitsstudie. Die Pferdegestützte Biografiearbeit besteht aus acht Einheiten über einen Zeitraum von acht Wochen. Die Klienten werden vor der ersten und nach der letzten Einheit anhand einer standardisierten Fragebogentestbatterie zu ihrer psychischen Befindlichkeit befragt. Darüber hinaus wird die psychische Befindlichkeit unmittelbar vor und nach jeder der acht Einheiten mittels eines Selbstbeurteilungsbogens erfasst. Das Follow-Up wird nach sechs Monaten im Anschluss an das Interventionsende durchgeführt. Erforderlich ist eine Gesamtstichprobengröße von 52 Probanden. Die Studie wird von geschulten Fachkräften bundesweit durchgeführt, wobei sich ca. 15 Studienzentren beteiligen.

Kontakt: Julia Schmidt info@reittherapie-wittgenstein.de

Webseite: https://www.bildung.uni-siegen.de/mitarbeiter/forstmeier/project9.html

Lebensrückblicktherapie für Holocaust-Überlebende (LRT-HS)

Projektauftraggeber/Förderung durch: DFG

Der Holocaust war eine der schlimmsten Katastrophen überhaupt. Überlebende, die heute mit mehr als 70 Jahren psychotherapeutische Hilfe suchen, erleben die Belastung der Vergangenheit vermehrt mit depressiver, ängstlicher Stimmung auf dem Hintergrund einer zugrundeliegenden Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Etablierte psychologische Therapieformen für PTBS (z. B. kognitive Verhaltenstherapie, psychodynamische Therapien) wurden bisher hauptsächlich mit jungen und mittelalten Erwachsenen untersucht, ganz selten nur im höheren Lebensalter. Keine einzige kontrollierte Studie existiert, in der sie bei Holocaust-Überlebenden angewendet werden. Außerdem gibt es dringenden Bedarf nach einer alters-spezifischen Behandlung von PTBS und assoziierter Syndrome. Ein narrativer Ansatz mit einem Lebensrückblick und narrativer Exposition begegnet sehr gut dem natürlichen Bedürfnis älterer Menschen, auf ihr Leben zurück zu blicken, und ist zudem nachgewiesener Weise hochwirksam. Allerdings fokussieren die meisten Studien zur Wirksamkeit der Lebensrückblicktherapie (LRT) Depressionen im Alter. Es gibt keine Wirksamkeitsstudie, die die Wirkung von LRT auf PTBS-Symptome bei Älteren evaluiert, die während ihres Lebens traumatische Ereignisse erleben mussten. Daher ist das Hauptziel dieser Studie, die Wirksamkeit der LRT für Holocaust-Überlebende auf Symptome einer PTBS und verbundener psychischer Syndrome (Depression, Angst, anhaltende Trauer) zu evaluieren, verglichen mit einer unterstützenden Kontrollgruppe. Ein zweites Ziel ist, die Merkmale von Teilnehmern zu identifizieren, die sie besonders von der Intervention profitieren lassen. Es handelt sich um eine randomisierte, kontrollierte Studie mit Holocaust-Überlebenden mit einer oder mehreren Trauma-bezogenen Störungen. LRT besteht aus 20 Sitzungen über 6 Monate. Vor und nach der Therapiephase werden die Teilnehmer in beiden Bedingungen untersucht. Das Follow-up wird 6 Monate nach Therapieende stattfinden. Eine Stichprobengröße von 80 wird benötigt. Der israelische Projektpartner ist Prof. Danny Brom (Universität Jerusalem), der ein Pionier in der psychologischen Traumabehandlung ist. Diese Studie kombiniert seine Expertise mit der alters-spezifischen LRT. Er und sein Team kooperieren mit Amcha, dem Nationalen israelischen Zentrum für psychosoziale Unterstützung für Überlebende des Holocaust und die zweite Generation. Ungefähr 7000 Holocaust-Überlebende werden derzeit von Amcha versorgt. Die Teilnehmer dieser Studie werden aus 6 Amcha-Zentren rekrutiert und von erfahrenen Psychotherapeuten mit einem speziellen Training in LRT behandelt. Wirksame Interventionen für Trauma-bezogene Störungen bei Älteren sind von großer Wichtigkeit, auch weil die Wahrscheinlichkeit einer Traumatisierung mit dem Alter zunimmt. Gerade weil diese Studie mit dieser Gruppe mehrfach-traumatisierter Menschen durchgeführt wird, sind wir davon überzeugt, dass sich die Ergebnisse leicht auf andere Stichproben übertragen lassen.

 

Kontakt: Sarah Zimmermann Sarah.Zimmermann@uni-siegen.de

Webseite: https://www.bildung.uni-siegen.de/mitarbeiter/forstmeier/projekt1.html

Cognitive-behavioral treatment for patients with mild Alzheimer’s dementia (CBTAC): A randomized controlled trial

Projektauftraggeber/Förderung durch: SNF

Mit 15 Millionen Fällen weltweit machen Patienten mit leichter Alzheimer-Demenz (AD) den größten Teil aller AD-Patienten aus. Die meisten Patienten werden von Familienmitgliedern zu Hause versorgt. Ungefähr 90% aller leichten AD-Fälle erleben neuropsychiatrische Symptome, die häufigsten sind Depressivität, Angst und Reizbarkeit. Diese Symptome sind mit einer größeren Morbidität, einer reduzierten Lebensqualität für den Patienten, einer größeren Belastung und Depressivität des Angehörigen, höheren Kosten der Pflege und dem früheren Übergang ins Pflegeheim assoziiert. Daher können Interventionen, die diese Symptome behandeln, einen enormen Nutzen für den Patienten, den pflegenden Angehörigen und die Gesellschaft bedeuten. Psychosoziale Interventionen, die auf lerntheoretischen Prinzipien und verhaltenstherapeutischen Strategien basieren, gehören zu den effektivsten Behandlungsansätzen neuropsychiatrischer Symptome. Allerdings gibt es bisher unseres Wissens keine Studie, die ein umfassendes, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Multikomponenten-Behandlungsprogramm evaluiert. Viele bisheriger Interventionsstudien in diesem Bereich weisen methodologische Schwächen auf, randomisierte, kontrollierte Therapiestudien mit state-of-the-art methodischem Vorgehen fehlen. CBTAC ist eine randomisierte, kontrollierte Therapiestudie, die ein Behandlungsprogramm evaluiert hat, das auf der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) basiert und aus 8 Modulen (Diagnose und Zielsetzung, Psychoedukation, Aufbau angenehmer Aktivitäten, kognitive Umstrukturierung, Lebensrückblick, Training des Angehörigen in Verhaltensmanagement-Techniken, Interventionen für den Angehörigen, Paarberatung) besteht und 25 Sitzungen umfasst. Diese Therapiestudie zielte darauf ab, die depressiven und anderen neuropsychiatrischen Symptome bei dem Patienten mit AD zu reduzieren sowie sekundär die Belastung und depressive Symptomatik des Angehörigen zu reduzieren. Patienten mit reiner AD sowie Gemischte Alzheimer und Vaskuläre Demenz, welche einen leichten Demenzschweregrad aufweisen und unter irgendeinem neuropsychiatrischen Symptom leiden, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten und ihre Angehörigen wurden randomisiert entweder einer KVT-basierten Intervention oder einer Kontrollbedingung zugeteilt, die die Standardbehandlung (treatment as usual, TAU) erhält. Insgesamt wurden 50 Probanden mit ihrem Angehörigen in die Studie aufgenommen werden. Die Zwischenergebnisse der Prä-Post-Analysen sind vielversprechend. Die primäre Outcome-Variable Depression verbessert sich von Prä- zu Posttest nur in der Interventionsgruppe. Dies gilt auch für Apathie und Beziehungsqualität mit dem Angehörigen. Dieses Forschungsprojekt hat auch das Ziel, ein umfassendes und empirisch evaluiertes psychotherapeutisches Behandlungsprogramm psychotherapeutisch arbeitenden PsychologInnen und ÄrztInnen zur Verfügung zu stellen, so dass in der nahen Zukunft viele KollegInnen entsprechende Angebote für Personen mit Alzheimer-Demenz und ihre Angehörigen in ihr Repertoire aufnehmen. Es ist unsere Vision, in der interdisziplinären Behandlung und Beratung von Personen mit Demenz im deutschsprachigen Raum und international die Facette der Psychotherapie zu stärken, um letztendlich die Lebensqualität von Betroffenem und Angehörigem zu verbessern.

Kontakt: Simon Forstmeier

Webseite: https://www.bildung.uni-siegen.de/mitarbeiter/forstmeier/projekt5.html

Motivational Reserve in Alzheimer’s (MoReA) study: Motivationale Reservekapazität als protektiver Faktor bei leichte Alzheimer-Demenz und leichter kognitiver Beeinträchtigung

Projektauftraggeber/Förderung durch: SNF und diverse Stiftungen

Die Reservekapazität des Gehirns ist seine Fähigkeit, neuropathologische Veränderungen zu tolerieren, ohne dass diese Veränderungen klinisch manifest werden. Welche Prozesse zu dieser Reservekapazität beitragen, ist seit einigen Jahren Thema verschiedener Forschungsbemühungen. Die allgemeine Annahme ist, dass verschiedene Arten von Training während des gesamten Lebens zu einem effizienteren Gebrauch der neuronalen Netzwerke sowie einer Kompensation geschädigter Netzwerke führen. Fast alle Studien haben sich bisher auf die Rolle kognitiver Aktivitäten wie Bildung („kognitive Reservekapazität“) oder körperliche und soziale Aktivitäten beschränkt. Obwohl es einige Hinweise gibt, dass auch motivationale Aktivitäten zur Reservekapazität beitragen, gibt es noch keine Längsschnittstudien zu ihrem Einfluss auf die Manifestation und Progression einer AD. Dies ist das Thema dieses Projektes. Das Konzept der „motivationalen Reservekapazität“ (MR) nimmt an, dass motivationale Fähigkeiten und Aktivitäten zur Reservekapatität beitragen. MR fasst vier Subprozesse der Regulation von motivationalen Handlungen zusammen: Entscheidungsregulation, Aktivierungsregulation, Motivationsregulation und Selbstwirksamkeit. Diese motivationalen Fähigkeiten sind nötig, um schwierige Intentionen auszuführen, z. B. in Situationen, wenn kognitive Fähigkeiten nicht ausreichen, um ein Ziel zu erreichen. Unsere Forschung hat bereits gezeigt, dass die motivationalen Fähigkeiten des mittleren Erwachsenenalters leichte kognitive Beeinträchtigungen im Alter vorhersagen. In der Längsschnittstudie wurden drei Ziele verfolgt. MR wird untersucht (a) als Prädiktor kognitiven Abbaus bei AD- und MCI-Patienten, (b) als Prädiktor der Konversion von MCI (mild cognitive impairment) zu Demenz, sowie (c) als Prädiktor von Depression und Apathie bei AD- und MCI-Patienten. 111 AD- und MCI-Patienten wurden über kooperierende geriatrische und gerontopsychiatrische Kliniken in der Deutschschweiz rekrutiert und zu vier Zeitpunkten untersucht (Baseline, Follow-up nach 1, 2 und 3 Jahren). Alle Patienten wurden einer state-of-art medizinischen und neuropsychologischen Untersuchung unterzogen. Zusätzlich wurden zur ersten Untersuchung verschiedene Masse der motivationalen und kognitiven Reservekapazität erhoben. Alle Masse der MR wurden bereits in einer Pilotstudie erfolgreich evaluiert. Die Ergebnisse der Studie werden zu einem Entstehungsmodell der AD beitragen. Sie werden dabei helfen, Menschen mit einem Risiko für AD zu identifizieren. Darüber hinaus sind motivationale Fähigkeiten modifizierbare Risikofaktoren für AD. Motivationale Fähigkeiten können trainiert werden, wie frühere Forschung zeigte. Zukünftigen Präventionsstudien sollten ein Training dieser Kompetenzen beinhalten, falls sich MR als Prädiktor kognitiven Abbaus bei AD erweist.

Kontakt: Pia Brettschneider Pia.Brettschneider@uni-siegen.de

Webseite: https://www.bildung.uni-siegen.de/mitarbeiter/forstmeier/projekt6.html

Projekte unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Rainer Brück


ANTARES

In einem interdisziplinären Verbund und mit einer transdisziplinären Forschungsmethodik entwickelt das Projekt ANTARES eine digitale Therapieinfrastruktur zur Behandlung von Nikotinsucht aus ethischen, gesellschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Der aus der psychotherapeutischen Forschung bekannte „Approach-Avoidance-Task“ (AAT) ist ein erfolgsversprechender Ansatz für die Suchttherapie, der bislang nur als einfache, stationäre Desktop-PC-Anwendung eingesetzt wird. Mit dem Ziel der Nutzbarmachung für die breite Gesellschaft wird in ANTARES eine mobile Smartphone-App in Form eines Demonstrators entwickelt, die die AAT-Therapie in den Alltag der zu behandelnden Suchtabhängigen integriert (App-Demonstrator). Weitere Informationen: https://www.eti.uni-siegen.de/mim/forschung/projekte/antares/?lang=de

Drahtlose EKG-Messung

Das Ziel dieses Projektes ist die kontinuierliche und/oder intrainterventionelle Herzüberwachung ohne störende Verdrahtung. Weitere Informationen: https://www.eti.uni-siegen.de/mim/forschung/projekte/drahtlose_ekg-messung/?lang=de