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Lili - Heft 145


Thema: Sprachliche Perspektivierung

Herausgeber dieses Heftes:

Wolfgang Klein und Christiane von Stutterheim






Inhalt

 

Wolfgang Klein und Christiane von Stutterheim

Einführung 

Introduction

 

Wolfgang Klein

Zwei Leitgedanken zu ‚Sprache und Erkenntnis’

Two key thoughts on ‘Language and Cognition’

 

Christiane von Stutterheim und Mary Carroll

Durch die Grammatik fokussiert

Focussed by Grammar

 

Cathrine Fabricius-Hansen

Dreimal (nicht) dasselbe: Sprachliche Perspektivierung im Deutschen, Norwegischen und Englischen

Three times (not) the same: Linguistic perspectivation in German, Norwegian and English

 

Kåre Solfjeld

Informationsverteilung im Deutschen und Norwegischen. Das Beispiel der Adjunkte

Information distribution in German and Norwegian: The case of adjuncts

 

Hannes Kniffka

‚Name and address withheld’. Zur kulturspezifischen Semiotik der Anonymisierung

‚Name and address withheld’. On the culture-specific semiotics of anonymisation

 


Labor

 

Jörg Räwel

The relationship between irony, sarkasm and cynicism

Zum Verhältnis von Ironie, Sarkasmus und Zynismus

 

Sofie Decock

Der Engel des Demawend als Richter zwischen Paradies und Ende der Welt. Orientalismus in Annemarie Schwarzenbachs Roman Das glückliche Tal

The angel of the Demawend as judge between paradise and end of the world. Orientalism in Annemarie Schwarzenbach’s novel Das glückliche Tal








 

Wolfgang Klein und Christiane von Stutterheim

 

Mit anderen Worten


 

Der ganz in Schwarz gekleidete Mann deutete auf einen kaum wahrnehmbaren Punkt einige Meter vor dem weißen Gebälk und pfiff dabei, mit anderen Worten: der Schiedsrichter gab einen Elfer.

 

Es sind zwei Beschreibungen desselben Sachverhalts, die da mit dem Ausdruck “mit anderen Worten” in eins gesetzt werden. Aber ist es wirklich derselbe Sachverhalt? In gewisser Weise ist es derselbe, in anderer Weise wieder nicht. Es sind zwei unterschiedliche Sehweisen desselben “apparentia”, die hier sprachlich verschieden vermittelt werden. Wo entstehen die Unterschiede - liegen sie bereits in der Wahrnehmung des mit Aug und Ohr Beobachtbaren, ergeben sie sich erst aus der vom Vorwissen der Beteiligten bestimmten Deutung, rühren sie aus der anderen sprachlichen Formulierung, die sich hier in Wortwahl und Satzbau niederschlägt? Ist es überhaupt sinnvoll, von einem Sachverhalt unabhängig von einer bestimmten Sehweise, einer bestimmten Perspektive auf ihn zu reden?

In diesem Fall werden die beiden Sehweisen in derselben Sprache dargestellt - Deutsch. Es ist eine “sprachinterne Perspektivierung”, die sich aus der Entscheidung des Sprechers ergibt, im einen Fall diese und im anderen Fall jene Mittel aus dem Gesamtbestand auszuwählen, den ihm die jeweilige Sprache zu diesem Ende zur Verfügung stellt. Dieses Bild ist allerdings etwas verkürzt, weil es sozusagen nur den Werkzeugkasten und die Baumaterialen betrachtet, mit deren Hilfe man einen Text bildet. Es kommt aber nicht nur darauf an, wie Farbkasten, Pinsel und Leinwand aussehen, sondern wie man damit malt. Das einzelsprachliche System stellt nur die verschiedenen Optionen bereit:

 

- Im Jahre 333 schlug Alexander die Perser bei Issos.

- Im Jahre 333 hat Alexander die Perser bei Issos geschlagen.

- Im Jahre 333 schlägt Alexander die Perser bei Issos.

- Im Jahre 333 wurden die Perser von Alexander bei Issos geschlagen.

- Alexander schlug die Perser im Jahre 333 bei Issos.

- Bei Issos schlug Alexander die Perser im Jahre 333.

- Die Perser schlug Alexander im Jahre 333 bei Issos.

- Die Niederlage der Perser gegen Alexander bei Issos im Jahre 333.

 

usw. usw.

 

All diese Sätze spiegeln morphologische und syntaktische Optionen wieder, die zum Ausdrucksrepertoire des Deutschen zählen. Ebenso gibt es lexikalische Optionen, deren man sich bedienen kann; statt “Alexander” kann man “der Mazedonier” oder “der furchtbare Eroberer” sagen, statt “schlagen” “besiegen” oder “unterliegen”, statt “bei Issos” “in der Nähe von Issos” usw. Mit jeder Entscheidung für das eine oder andere Mittel stellt der Sprecher das Geschehen etwas anders dar. Diese Entscheidungen sind oft nicht unabhängig voneinander. Wenn man “unterliegen” wählt statt “besiegen”, müssen Subjekt und Objekt vertauscht werden, wenn man “die Griechen” statt “Alexander” sagt, muss das Verb in den Plural gesetzt werden, usw. Die “sprachinterne Perspektivierung” ist ein komplexes Geflecht von Entscheidungen, die der Sprecher fortwährend mit großer Schnelligkeit treffen muss, wenn er einen bestimmten Inhalt in Worte kleiden will. Diese Entscheidungen betreffen aber nicht nur die Wortwahl und Satzbau; der Sprecher muss auch entscheiden, was er überhaupt explizit macht, denn ein großer Teil der Information, die beim Hörer ankommen soll, kommt ja aus anderen Quellen. Es entstammt dem, was zuvor gesagt worden ist, dem, was der Sprechsituation entnommen werden kann, dem gesamten Weltwissen der an der Kommunikation Beteiligten. Der Sprecher muss daher auch fortwährend “Ausdrucksinformation” - das ist das tatsächlich Gesagte - und “Kontextinformation” - das ist alles, was anderen Quellen entnommen werden kann - austarieren. Ebenso muss er bei komplexeren Sachverhalten entscheiden, in welcher Reihenfolge die einzelnen Inhalte angeordnet werden, in welche “Granularität”, also in welchen Grad an Detaildarstellung, sie aufgelöst werden, usw. In all diese Entscheidungen geht das jeweilige sprachliche System mit seinen verschiedenen Optionen als eine von verschiedenen Einflussgrößen ein.

Sprachen unterscheiden sich darin, welche morphologischen, syntaktischen und lexikalischen Optionen sie zur Verfügung stellen. Das Tempussystem ist verschieden, die Wortstellung ist unterschiedlich frei, es gibt kein Passiv oder mehrere Passivarten, der Wortschatz - letztlich die Grundlage einer jeden sprachlichen Kommunikation - ist unterschiedlich; dies betrifft nicht nur den Umfang, sondern vor allem die Art und Weise, wie Bedeutungen mit Formen gekoppelt sind. Heißt dies, dass eine bestimmte Sprache ihre Sprecher zu einer bestimmten Perspektivierung zwingt? Das kann nicht sein, denn es gibt ja innerhalb einer jeden Sprache eben ein reiches Spektrum, die eben genannte “sprachinterne Perspektivierung”. Was aber sehr wohl sein kann, was sogar fast mit Sicherheit der Fall ist, ist, dass diese Spektren von Sprache zu Sprache unterschiedlich sind: sie unterscheiden sich in ihrem “Perspektivierungspotential”, vielleicht auch darin, welche Perspektiven von den Sprechern der betreffenden Sprache bevorzugt, welche als nachgeordnet behandelt werden.

Dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, einen Sachverhalt sprachlich zu perspektivieren, ist altbekannt und unumstritten. Ebenso ist altbekannt, dass sich die einzelnen Sprachen in der Art, wie sie etwas abbilden, unterscheiden, auch wenn hier etwas umstritten ist, wie sehr das jeweilige sprachliche System eine bestimmte “Weltsicht” erzwingt oder umgekehrt widerspiegelt. Erstaunlich wenig ist aber darüber bekannt, wie die “sprachliche Perspektivierung” tatsächlich zustande kommt. So entzündet sich die lebhafte Diskussion über ein “sprachliches Relativitätsprinzip” - also eine bestimmte, mit der jeweiligen Sprache einhergehenden “Weltsicht” - zumeist an einigen wenigen, bisweilen höchst pathetisch vorgetragenen Beispielen, von denen man gar nicht weiß, für wie typisch man sie halten soll - einmal abgesehen davon, dass sie oft einer empirischen Nachprüfung nicht standhalten; das berühmte Märchen von den vielen Wörtern für “Schnee”, die der Eskimo angeblich hat, ist das bekannteste Exempel dieser Art. Nun ist der Vergleich über Sprachen hinweg eine heikle Sache, weil er bei den hier anstehenden Fragen wirklich tiefe Kenntnisse verlangt. Das wird deutlich, wenn man sich, als Sprecher des Deutschen, klarzumachen versucht, was denn wirklich der “perspektivische Unterschied” zwischen den obigen Sätzen über die Issoskeilerei ist; man fasst es und fasst es doch nicht, selbst wenn man mit der Sprache sehr gut vertraut ist, und schwieriger noch ist es, diese subtilen Unterschiede einer sauberen, stichhaltigen Untersuchung zugänglich zu machen; erst recht gilt dies natürlich, wenn man unter diesem Aspekt Sprachen wie - sagen wir - Deutsch, Chinesisch und Inuktitut vergleichen will; es ist daher kein Wunder, dass man hier leicht ins Faseln kommt. Aber merkwürdigerweise gibt es bislang auch nur sehr wenig Versuche, die Perspektivierung innerhalb einer Sprache systematisch mit den Methoden der empirischen Wissenschaft zu analysieren und auf Prinzipien zu bringen. Der Grund ist derselbe - die Aufgabe wird rasch sehr schwierig, sobald man über die Betrachtung einiger vereinzelter Beispiele hinausgehen will. Eine jegliche Perspektivierung ist das Ergebnis eines außerordentlich komplexen Prozesses von Entscheidungen, die der Sprecher in einer bestimmten Situation zu treffen hat. In diesen Prozess gehen zahllose Faktoren ein, die sich nur schwer isolieren lassen. Aber wenn man wirklich verstehen will, nach welchen Prinzipien man einen bestimmten Sachverhalt so und nicht anders darstellt - und damit, wenn man überhaupt verstehen will, wie die menschliche Sprache funktioniert -, dann bleibt nichts anderes, als diesen mühseligen Weg in Angriff zu nehmen.

Den Beiträgen dieses Heftes ist nicht zuletzt diese Überzeugung gemeinsam. Der Aufsatz von Wolfgang Klein, ursprünglich als Einleitung zu diesem Heft gedacht, setzt vor dem Hintergrund der langen Diskussion über das Verhältnis von Sprache und Denken einen gewissen Rahmen, innerhalb dessen sich konkrete Untersuchungen bewegen müssen, wenn sie uns einem Verständnis der sprachlichen Perspektivierung näherbringen wollen. Die folgenden drei Beiträge stehen für zwei große Projekte, in denen die sprachliche Perspektivierung über verschiedene Sprachen hinweg vergleichend studiert wird; bei beiden ist die Leitfrage, wie die Mittel des jeweiligen Systems eine bestimmte Darstellungsweise zwar nicht erzwingen, aber doch nahelegen. In dem von Christiane von Stutterheim geleiteten Vorhaben wird mit einem weiten Spektrum an Methoden, von Corpusanalyse bis zu Augenbewegungen, untersucht, wie Sprecher verschiedener Sprachen die gleiche sprachliche Aufgabe - beispielsweise die Nacherzählung eines kurzen Films - lösen. Die beiden Aufsätze von Cathrine Fabricius-Hansen und Kare Solfjeld berichten über Ergebnisse aus einem an der Universität Oslo durchgeführten Vorhaben, in dem Übersetzungen aus und in verschiedene Sprachen verglichen werden. Der abschließende Beitrag von Hannes Kniffka befasst sich mit einem ganz anderen Thema, geht aber gleichwohl empirisch vor: was bestimmt in einer bestimmten Kultur, ob und wie ein bestimmter Text anonymisiert werden soll.

Kein sprachliches Thema hat hierzulande in den letzten zehn Jahren so viel leidenschaftliche Diskussionen geweckt wie die Frage, ob man “rau” oder “rauh” schreiben soll, “dass” oder “daß”, “zu Gange” oder “zugange” oder ob man einen nicht erweiterten Infinitivsatz mit Komma abtrennen soll oder nicht. Als ob das letztlich nicht ganz egal wäre. Nicht egal ist aber, ob jemand in der Lage ist, einen Sachverhalt verständlich, klar, schön, überzeugend darzustellen, und dies in unterschiedlicher Weise, je nachdem, an wen sich die Darstellung wendet und ob man sich der mündlichen oder der schriftlichen Sprache bedient. Dafür sollte man die Stunden in der Schule aufwenden, darüber sollte man Lehrbücher schreiben, das sollte die Wissenschaft von der Sprache erforschen, wenn sie für die Allgemeinheit von Nutzen sein will.

 

Summaries

 

Wolfgang Klein

Two key thoughts on ‘Language and Cognition’

In a way, the entire history of linguistic thought from the Antiquity to present days is a series of variations on two key themes: 1. In a certain sense, language and cognition are the same, and 2. In a certain sense, all languages are the same. What varies is the way in which “in a certain sense” is spelled out. Interpretations oscillate between radical positions such as the idea that thinking without speaking is impossible to the idea that it is just language which vexes our cognition and hence makes it rather impossible, and similarly between the idea that all differences between natural languages are nothing but irrelevant variations in the “vox”, the “external form” to the idea that it our thought is massively shaped by the particular structural features of the language we happen to speak. It is remarkable how little agreement has been reached on these issues after more than 2500 years of discussion. This, it is argued, has mainly two reasons: (a) The entire argument is largely confined to a few lexical and morphological properties of human languages, and (b) the discussion is rarely based on empirical research on “language at work” - how do we manage to solve those many little tasks for which human languages are designed in the first place.

 

 

Christiane von Stutterheim and Mary Carroll

Focussed by Grammar

The present crosslinguistic study relates to narratives based on a film retelling task and focuses on the way speakers of German, English, and French proceed at the level of macrostructural planning. The type of information organisation required in carrying out a task of this kind can be described at different levels of analysis. There are questions involving information selection (deciding what to say), thematic continuity (e.g. topic assignment), referential framing, which relates to predicate-argument structures and how they are anchored with respect to times, worlds, and spaces. In order for a sequence of propositions to be coherent, these referential properties have to be related in consistent terms across utterances. The study presents evidence for a hierarchy of factors and associated constraints at the level of macrostructural planning that are both grammatically based and perspective driven.

 

Cathrine Fabricius-Hansen

Three times (not) the same: Linguistic perspectivation in German, Norwegian and English

Languages, even when closely related in structure and history, such as German, Norvegian and English, often differ in salient ways when encoding the same content. This is partly due to certain normative traditions (“Avoid long sentences!”), but more importantly to parametric variation in the structural potential of these languages. This paper reports results from a large project on language contrasts (SPRIK, University of Oslo). It examines 13 typological contrasts between German, English and Norvegian, such as existence of a Progressive or a Subjunctive, verb position, richness of prenominal adjuncts, and others. Some of these are absolute, most however are gradual. It is then shown how these contrasts influence and sometimes determine the particular form of translations across the three languages: in their entirety, they lead to a language-specific perspectivation of the content to be expressed.

 

Kåre Solfjeld

Information distribution in German and Norwegian: The case of adjuncts

Often adjuncts on NP- and VP-level in German triggers sentence splittings when translated into Norwegian. In this way adjuncts of the German version are frequently rendered as independent sentences or as conjuncts in coordinative structures in Norwegian. This article argues that the translation process sheds light on the informational contribution of the adjuncts in the original. The main tendency is that adjuncts relatively far to the left in the source sentence give some kind of background knowledge and/or embody consequential relations. This is shown by the fact that they are often rephrased in the Norwegian version as first conjuncts in coordinative structures. Adjuncts further to the right in the original sentence are often an integrated part of the informational focus and trigger translation strategies aiming at conveying elaboration relations, e.g. largely blocking the possibility of coordinative structures.

 

 

Hannes Kniffka

‚Name and address withheld’. On the culture-specific semiotics of anonymisation

The identity of the person who is responsible for a - spoken or written - text can surface in many ways in the linguistic properties of this text, for example voice quality, deictic expressions, choice of special words or constructions, or explicit identification by name and address. Sometimes, this is not desirable, for example in letters whose content concerns, in one way or the other, a delicate issue. In this case, name and address may be - fully or partly - withheld. The way in which this is done is culture-specific and language-specific. This paper examines 39 letters that were sent to the religious editor of two English-language newspapers in Saudi Arabia; in most of these letters, the authors ask for advice on religious or legal matters. The editor decides in which way - if at all - the identy of the writer should be revealed, when the letter is published - fully, in abbreviated (and practically anonymous) form, or not at all. It is shown that his anonymisation strategies are not so very much dictated by the content of the letter, as one might suppose, but by its linguistic properties, such as its structural complexity, the use of certain pronouns, and a number of other devices.

 

Jörg Räwel

The Relationship between Irony, Sarcasm and Cynicism

Ironie, Sarkasmus und Zynismus werden – im Rückgriff auf die systemtheoretische Konzeption von Kommunikation des Soziologen Niklas Luhmann – als Kommunikation reflektierende Formen der Kommunikation erklärt. Kommunikation wird nach dem theoretischen Modell der Systemtheorie nicht als (gegenseitige) Übertragung von Information zwischen Subjekten verstanden, sondern als die sequentielle, intra-systemische Selektion der kommunikativen Unterscheidungen „Information“, „Mitteilung“ und „Verstehen“ (z.B. in Interaktionssystemen). Damit wird es möglich die drei rhetorischen Figuren sehr genau zu unterscheiden: Ironie wird als selbstreferentielle, Sarkasmus als fremdreferentielle Form der Reflektion von Kommunikation durch Kommunikation unterschieden. Der Zynismus reflektiert genau diesen Zusammenhang zwischen Ironie und Sarkasmus erneut. Abstrakterweise lässt sich so Zynismus als die Einheit der Differenz von Ironie und Sarkasmus verstehen.

 

Sofie Decock

The angel of the Demawend as judge between paradise and end of the world. Orientalism in Annemarie Schwarzenbach’s novel Das glückliche Tal

The article’s central theme is the relation of the Swiss author Annemarie Schwarzenbach to the Orient, and in particular to Persia, starting from her novel Das glückliche Tal. This research subject is important and relevant in the light of the contemporary debate about the connection between gender issues and Orientalism. The fact that the female and lesbian writer Schwarzenbach travelled to the Orient several times and that she dealt with her experiences in this region by writing about them, makes her a very interesting case study in this context. The article seeks specific answers to the questions whether Schwarzenbach as a homosexual woman skirts the orientalist discourse, which is usually considered to be exclusively male and heterosexual, or whether she confirms and expands it at the same time by adding the aspects of femininity and homosexuality. After a thorough analysis it becomes clear that the latter is the case. Several orientalist motifs can be found in Schwarzenbach’s novel Das glückliche Tal: the dichotomy between East and West and the representations of the Orient as paradisiacal homeland on the one hand and as dark land of disorientation on the other hand. Her outsider status in society as a woman and a homosexual does not – in contradiction to the prevailing view – undermine the orientalist discourse. On the contrary, I will argue that it fits perfectly in the whole framework of orientalist motifs that draw her to the Orient.