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"His flesh did not see corruption (Acts 2:31)" - Internationale Tagung - Bericht

19. bis 21. März 2025

Wie stellten  sich christliche Autoren der Spätantike den Körper eines Gottmenschen vor? Hatte Jesus von Nazareth einen Körper wie wir? – immerhin berichtet das Neue Testament davon, dass er zornig und müde wurde, Durst hatte, weinte und vor Angst zitterte und am Ende sogar am Kreuz starb. Aber andererseits soll dieser Körper unter außergewöhnlichen Umständen entstanden sein und es wurden ihm heilende Kräfte zugeschrieben, ja am Ende erstand er sogar von den Toten auf. Wie muss man die biblisch bezeugten Phänomene der Leiblichkeit Jesu interpretieren und welche Bedeutung haben jene Passagen, die dem Körper Jesu ‚übernatürliche‘ Qualität zuschreiben?

Diese Fragen beschäftigten (und verfeindeten) viele der bedeutendsten christlichen Denker der Alten Kirche. Eine besonders heftige Auseinandersetzung um die Beschaffenheit des Leibes Jesu entzündete sich im sechsten Jahrhundert und führte in den östlichen Gebieten der damaligen Christenheit sogar zu Kirchenspaltungen. In dieser literarisch höchst produktiven Auseinandersetzung um den sog. „Aphthartodoketismus“ brachen Probleme auf, die die Debatten um den Körper Jesu schon seit Abfassung der Evangelien im ersten nachchristlichen Jahrhundert begleitet hatten.

Mit dieser Thematik befasste sich die internationale Tagung Patristic conceptions of Jesus’ body and their foundations in the New Testament , die vom 19.-21. März 2025 an der Universität Siegens stattfand. Die Konferenz wurde zum Abschluss eines gemeinsamen DFG-Projekts „Von der Fleischwerdung des Logos zur Unverweslichkeit seines Körpers. Johannesauslegung im aphthartodoketischen Streit und seiner Vorgeschichte“ (WE 4122/4-1) von Prof. Dr. Hans-Ulrich Weidemann (Seminar für Katholische Theologie der Universität Siegen) und Dr. Ute Possekel (Harvard Divinity School) organisiert. Es wurden 22 Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus zehn Ländern gehalten, zu denen sich weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesellten. Alle christlichen Konfessionen, einschließlich der orientalischen Kirchen, waren vertreten.

Von fünf Bibelwissenschaftlern wurden jene neutestamentlichen Aussagen über den Körper Jesu analysiert, die die Problemstellungen der späteren Debatten vorgaben und diese immer weiter antrieben. Dies betrifft insbesondere das lukanische Doppelwerk, das Johannesevangelium und das Corpus Paulinum. Die daran anschließenden altkirchlichen Diskussionen wurden von Vertreterinnen und Vertretern der historischen Theologie, der Patristik und der Erforschung des christlichen Orients anhand von lateinischen, griechischen, syrischen und armenischen Autoren und Quellentexten vorgestellt. Die Fragestellungen wurden bis in den Koran verfolgt und auch anhand archäologischer Befunde eines Klosters in Ägypten illustriert.

Die Beiträge der äußerst vielfältigen und anspruchsvollen Tagung werden im kommenden Jahr in einem wissenschaftlichen Aufsatzband zugänglich gemacht.

 

Zum Programm geht es hier.

Zum Flyer geht es hier.

Teilnehmer Tagung Aphtharsia

 
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