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Prorektorat für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement

Prorektor Univ.-Prof.Dr. habil. Hans-Michael Merzendorfer


Tamara El-Sheik
AR-NA 210
Telefon: +49 271 740-4954
E-Mail: tamara.el-sheik@zv.uni-siegen.de

Stronger together

Stronger together - mental health and self-care for international students

Ausgangslage/Problemstellung

Für internationale Studierende stellt ein Studium in Deutschland eine besondere Herausforderung dar. Neben den allgemeinen Schwierigkeiten, denen auch deutsche Studierende begegnen (Umstellung auf einen neuen Lebensabschnitt, Orientierung auf dem Campus, Erwartung der Lehrenden, Prüfungsdruck, etc.), haben internationale Studierende oftmals mit einer Vielzahl weiterer Aspekte zu kämpfen. Dazu gehören unter anderem das Leben in einer neuen sprachlichen Umgebung, oftmals eine große Umstellung hinsichtlich interkultureller Aspekte, teilweise finanzielle Sorgen und insbesondere aufenthaltsrechtliche Probleme, die oftmals zu einem großen gefühlten Druck und, damit einhergehend, zu schlechteren Studienleistungen führen. Kulturell bedingt gibt es häufig einen großen familiären oder gesellschaftlichen Druck, das Studium mit Erfolg abschließen zu müssen. Gleichzeitig fehlt es meist an den Fähigkeiten zur Selbstreflexion sowie an Problemlösungskompetenz. Viele internationale Studierende tun
sich schwer damit, ihre Sorgen und mentalen Probleme offen anzusprechen, da dies oftmals in ihren Herkunftsländern Tabuthemen sind. Die Beraterinnen in der Abteilung International Student Affairs wie auch die Psychologische Beratung der Universität Siegen beobachten seit Jahren einen Anstieg der Anzahl internationaler Studierender mit psychologischen Problemen. Die Corona-Zeit hat viele dieser Herausforderungen weiter verstärkt. Hilflosigkeit, Einsamkeit und Ängste haben dazu geführt, dass internationale Studierende vermehrt das Beratungsangebot der Psychologischen Beratung in Anspruch nehmen. Diese kann jedoch nur einen Teil der Bedarfe dieser Studierenden abdecken. Unterstützende Workshops der Zentralen Studienberatung
zu Themen wie Zeitmanagement, Prüfungsangst etc. wären eine gute Hilfe, werden jedoch nur auf Deutsch angeboten, sodass viele der internationalen Studierenden daran nicht teilnehmen können. Ebenso wird oftmals fehlende Kenntnis über die bestehenden Angebote erkennbar.

Die hohe psychische Belastung bei internationalen Studierenden führt häufig zu einer Verlängerung des Studiums, die wiederum die aufenthaltsrechtlichen Probleme verstärkt. In vielen Fällen kommt es auch zum Studienabbruch, da die Studierenden dem Druck, der in dieser Situation auf ihnen lastet, nicht mehr standhalten können. Viele Studierende fühlen sich mit ihren Nöten alleingelassen und scheuen sich, mit Familie oder Freunden über ihre Sorgen zu sprechen.

Ziel des geplanten Projekts

Durch das Projekt sollen internationale Studierende während ihrer Studienzeit in Hinblick auf ihre mentale Gesundheit auf diversen Ebenen unterstützt werden. Studierende sollen sensibilisiert werden hinsichtlich Problemen und Problemlösungsstrategien; dazu gehören auch das Bewusstmachen von Stärken und die Auseinandersetzung mit Schwächen. Durch niederschwellige Maßnahmen werden Ängste und Barrieren abgebaut, die Studierenden bekommen mehr Sicherheit, werden gestärkt und sorgen dadurch für eine positive Persönlichkeitsentwicklung.

Durch das Erlernen von Techniken und Lösungsmechanismen sowie die Vermittlung nötiger Informationen werden die Studierenden zur Selbsthilfe befähigt, die sie nachhaltig bis zum Studienende und darüber hinaus begleitet. Das Knüpfen von Kontakten und die gegenseitige Unterstützung geben den Studierenden Rückhalt sowie deren Gesprächspartner oder gar Freunde aus der Peer-Gruppe.

Die Maßnahmen führen insgesamt zu größerer Ausgeglichenheit, erhöhter Konzentration auf das Studium und dadurch zu einer besseren Studierfähigkeit. Das Projekt verfolgt insgesamt einen präventiven Ansatz. Neben der Verringerung der Wahrscheinlichkeit eines Studienabbruchs entstehen weitere Effekte. Motivierte, kompetente und interkulturell versicherte Studierende bzw. Graduierte haben einen leichteren Übergang in den Arbeitsmarkt. Erfolgreiche internationale Studierende mit fachlichen und sozialen Qualifikationen sind gesuchte Fachkräfte.

Zielgruppe

An der Universität Siegen studieren rund 1.400 internationale Studierende aus der ganzen Welt. Die Angebote richten sich an die gesamte Gruppe; insbesondere an die internationalen Fachstudierenden, da diese, im Gegensatz zu Austauschstudierenden, mindestens zwei Jahre in Siegen bleiben werden und in der Regel durch die geschilderten Rahmenbedingungen auf größere Schwierigkeiten treffen. Die Aussicht auf ein erfolgreich abgeschlossenes Studium ist für die Zukunftsperspektive dieser Gruppe essenziell.

Ein Fokus soll vorwiegend auf Angebote für englischsprachige Studierende gerichtet werden. Diese Studierenden können, sprachlich bedingt, nur einen kleinen Teil der universitären Zusatzangebote, hauptsächlich im Gesundheitsbereich, wahrnehmen, sodass es hier ein großes Defizit gibt. Aber auch deutschsprachige internationale Studierende sollen sich in den
Angeboten wiederfinden können. Erfahrungsgemäß ist es wichtig, auch für diese Gruppe ein eigenes Angebot zu stellen, da die Problematiken oftmals von denen der Bildungsinländer abweichen.Die Angebote können einzeln wahrgenommen werden, sodass eine Anmeldung / Teilnahme jederzeit möglich ist und es keine festen Gruppen gibt. Dies ermöglicht eine flexible Handhabung, sowohl für die Studierenden als auch für die Organisator*innen.

Maßnahmen

  • Erstellung von Informationsmaterialien
    Es zeigt sich, dass es im Bereich Gesundheit / Beratung eine Vielzahl an Angeboten und Informationen gibt, über die internationale Studierende jedoch keine Kenntnisse haben oder die nicht auf Englisch vorliegen. Viele kennen sich beispielsweise nicht mit dem deutschen Gesundheitssystem aus, das in der Regel sehr von dem ihres Heimatlands abweicht. Informationen über Angebote, Möglichkeiten und Vorgehensweisen fehlen oder sind nur auf Deutsch verfügbar. Daher sollen durch umfassende Recherche diverse Informationen und Angebote zu bestimmten Themen zusammengetragen werden. Dazu gehören spezifische Angebote an der Universität Siegen (Psychologische Beratung, Familienservicebüro, International Office etc.) sowie in der Stadt Siegen; digitale Angebote, Beratungstelefonnummern, Informationsvideos, Podcasts etc. Ebenso sollen Abläufe erklärt werden, z.B. Arztsuche, Vorgehen im Notfall usw. Aus diesen Informationen soll eine übersichtliche und hilfreiche Homepage entstehen, ggf. kann auch ein Flyer mit den wichtigsten Angaben erstellt werden. Sinnvoll ist insbesondere auch die Recherche zu englischsprachigen Angeboten sowie beispielsweise die Abfragebei Hausärzten in Siegen hinsichtlich der Sprachkenntnisse behandelnder Ärzt*innen. Bei Defiziten von Informationsquellen können auch eigenständig digitale Medien produziert werden, so z.B. kleine Videos als Tutorials. Auch über Social Media können Informationen stückweise vermittelt sowie Angebote beworben werden. Dies ermöglicht den Studierendeneinen niederschwelligen Zugang zu den Angeboten. Diese Maßnahme verfolgt einen nachhaltigen Ansatz, da die Informationen auch über die Projektlaufzeit hinaus bestehen bleiben und nur von Zeit zu Zeit aktualisiert werden müssen. Damit stehen sie auch zukünftigen Studierenden als Unterstützung zur Verfügung.
  • Workshops
    Weiterhin soll es, als Pendant zum deutschsprachigen Angebot der Zentralen Studienberatung, Workshopangebote für ausländische Studierende, insbesondere auf Englisch, geben zu Themen wie Resilienz, Achtsamkeit, Prüfungsangst, Zeitmanagement, aber auch spezifisch zu interkulturellen Aspekten. Die eintägigen Workshops sollen internationale Studierende für die jeweiligen Themen sensibilisieren, ihnen ermöglichen, sich selbst zu reflektieren, sowie ihnen Methoden an die Hand geben, die sie dazu befähigen, sich zukünftig in schwierigen Situationen selbst zu stärken. Kontakte bestehen bereits zwischen der Abteilung International Student Affairs und erfahrenen freiberuflichen Trainer*innen, die sowohl in psychologischen wie auch interkulturellen Themen erfahren sind und zur Durchführung diverser Workshops bereit wären.
  • Vernetzung
    Der dritte Maßnahmenbereich zielt auf Vernetzung und Austausch ab. Für internationale Studierende soll es ein regelmäßiges Gesprächsangebot geben, das ihnen in schwierigen Zeiten eine Anlaufstelle bietet, bei der sie auf Gleichgesinnte treffen. Das Angebot soll möglichst niederschwellig und auf Peer-to-Peer-Ebene sein, begleitet und durchgeführt von studentischen Hilfskräften aus dem Bereich Psychologie. Es soll alle zwei Wochen für eine Stunde stattfinden, beginnend mit 15 Minuten Input, indem eine Methode (Entspannung, Konzentration, Achtsamkeit o.ä.) vorgestellt und eingeübt wird. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Dafür können angeleitete „Icebreaker“ dienen, um die Studierenden miteinander zu verbinden, so zum Beispiel ein Speed-Dating zum Freunde finden.
    Je nach Situation kann anschließend ein gemeinsames Gespräch angeleitet werden oder aber die Studierenden können sich untereinander austauschen. Die beiden Hilfskräfteübernehmen dabei die Moderationsrolle geben aber selbst auch Tipps und Rückmeldungen. Für Koordination, Durchführung und Bewerbung der Maßnahmen sollen zwei studentische Hilfskräfte aus dem Fachbereich eingestellt werden. Beide studentischen Antragstellerinnen haben Interesse, diese Aufgaben durchzuführen. Sie verfügen über eine ausgezeichnete Ausgangsbasis: Beide Studentinnen studieren im Master Psychologie und haben im Rahmen ihres Studiums ein breites Know How erlernt, um ihren Kommiliton*innen ideale Unterstützung im Bereich mentaler Gesundheit zu geben. Weiterhin haben beide ausgeprägte Erfahrungen im interkulturellen Bereich. Eine der beiden Antragstellerinnen ist selbst internationale Studentin, gebürtig aus Peru, und lebt seit ihrem Bachelorstudium in Deutschland. Sie kennt daher die Schwierigkeiten internationaler Studierender in Deutschland aus eigener Erfahrung. Die zweite Antragstellerin hat wiederum ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ecuador absolviert, hat daher ebenso Fremdheitserfahrungen gemacht und engagiert sich in der Vorbereitung weiterer Freiwilliger, sodass sie mit interkulturellen Trainings bereits Erfahrungen hat. Beide sind sehr motiviert, internationalen Studierenden ihre Unterstützung anzubieten, und gleichzeitig interessiert daran, im Studium Gelerntes nun anwenden zu können. Für eine zeitige Umsetzung der Maßnahmen, die einer genauen Planung bedarf, sowie für eine zügige Erstellung der Informationen sollen beide Hilfskräfte in den ersten Monaten mit einem höheren Stundenumfang eingestellt werden.<
    Das gesamte Projekt wird von einer Mitarbeiterin der Abteilung International Student Affairs begleitet, die ausgeprägte Erfahrung in der Betreuung von sowie Kenntnisse über die Schwierigkeiteninternationaler Studierender hat, die Bedarfe kennt und mit vielen Studierenden bereitsin Kontakt steht.

Projektlaufzeit: abgeschlossen

 

Kontakt

Eva Grottschreiber
Abeilung International Student Affairs
Email: eva.grottschreiber@zv.uni-siegen.de
Tel: 0271/740-3916

weitere Projektbeteiligte (Studierende):

Carina Becker
Fakultät V / Master Psychologie

Luciana Pierina Salcedo Nieto
Fakultät V / Master Psychologie

 
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Tamara El-Sheik
AR-NA 210
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E-Mail: tamara.el-sheik@zv.uni-siegen.de