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Prorektorat für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement

Prorektor Univ.-Prof.Dr. habil. Hans-Michael Merzendorfer


Tamara El-Sheik
AR-NA 210
Telefon: +49 271 740-4954
E-Mail: tamara.el-sheik@zv.uni-siegen.de

Doppelt Sehen

Peer-to-Peer-Lehre und -Beratung im Fach Kunstgeschichte

Ausgangslage/Problemstellung

Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens der jeweiligen Fächer zu erlernen, gehört zu den grundlegenden Zielen eines jeden Studiums. Im Fach Kunstgeschichte – sowohl im Bachelorstudium Kunstgeschichte als auch als Teilfach der Lehramtsstudiengänge Kunst – gehört zu den Grundkenntnissen des wissenschaftlichen Arbeitens der sichere Umgang mit
überaus diversen Gegenständen: Die Bestandsaufnahme und Beschreibung von Kunstwerken – vom Fresko bis zu Objektkunst oder Lichtinstallationen – muss genauso erlernt werden wie der Umgang mit unterschiedlichen Textsorten – von historischen Quellen über Forschungsliteratur zu Ausstellungskritiken und ästhetischer Theorie. Dazu kommen neben dem Bibliographieren
das korrekte Verwalten und Katalogisieren von Abbildungen.

Wissenschaftliches Arbeiten wird insbesondere in der Studieneingangsphase eingeübt, nämlich in den beiden Lehrveranstaltungen Einführung in die Kunstgeschichte (Pflichtveranstaltung BA Kunstgeschichte und Lehramtsstudiengänge Kunst, Wahlpflichtveranstaltung Studium Generale) und Einführung in die Bildwissenschaft (Pflichtveranstaltung BA Kunstgeschichte,
Wahlpflicht in den Lehramtsstudiengängen Kunst und im Studium Generale). Von Seiten der Studierenden und der Lehrenden mehrere Probleme festgestellt: Die Einführung in die Kunstgeschichte muss neben dem wissenschaftlichen Arbeiten
eine große Anzahl anderer Themen abdecken (u.a. Methoden der Kunstgeschichte, Geschichte der Kunstgeschichte und Überblick über die verschiedenen Epochen vom Mittelalter bis heute). Ähnliches gilt für die Einführung in die Bildwissenschaften, in der zahlreiche Themenfelder abgedeckt werden müssen. Erfahrungsgemäß kommt daher der Vermittlung des wissenschaftlichen
Arbeitens aufgrund des straffen Semesterplans nicht die von den Studierenden benötigte Zeit zu. Darüber hinaus ist durch die große Anzahl Studierender in der Einführung (ca. 60) der Betreuungsschlüssel nicht ideal. In den Lehramtsstudiengängen kommt es zudem je nach Fächerkombination dazu, dass mehrere Semester vergehen, bis wieder ein kunsthistorisches Modul studiert wird. Studierende und Lehrende bemängeln die Kompetenzen und die Sicherheit im Umgang mit Kunstwerken, Literatur und dem eigenen Schreiben. In den Lehramtsstudiengängen Kunst kommt hinzu, dass die Bestandsaufnahme von Kunstwerken auch
für die Dokumentation des eigenen künstlerischen Schaffens, also auch im Teilfach Kunstpraxis, grundlegend ist.

Die Universität Siegen bietet zurzeit bereits eine studentische Schreibberatung an. Diese richtet sich aber allgemein an Studierende aller Fächer und fokussiert den Schreibprozess. Für den wissenschaftlichen Umgang mit Texten, Bildern und Objekten in der Kunstgeschichte werden spezifische Formate benötigt, die das Tandemlehrlernprojekt Doppelt sehen: Peer-to-peer-Lehre und -Beratung im Fach Kunstgeschichte umsetzen soll. Das Projekt scheint aktuell besonders dringlich, weil es unterstützende horizontale Strukturen unter den Studierenden fördert, die sich insbesondere bei den Studienanfänger:innen durch die digitale Lehre in der Corona-Pandemie nicht wie bisher bilden konnten.

Ziel(e) des geplanten Projekts

Hauptziel des Tandemlehrlernprojekts Doppelt sehen: Peer-to-peer-Lehre und -Beratung
im Fach Kunstgeschichte
ist die Verbesserung der Kompetenzen im Bereich des wissenschaftlichen
Arbeitens in der Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft von der Studieneingangsphase an. Damit verbundene Ziele sind die stärkere Integration des wissenschaftlichen Arbeitens in den Studienalltag und die Etablierung von Peer-to-peer-Beratungen. Traditionelle Muster von Wissens- und Kompetenzvermittlung im Semesterverlauf und der anschließenden Produktion
von wissenschaftlichen Arbeiten, die die Studierenden weitestgehend auf sich gestellt in der vorlesungsfreien Zeit anfertigen, sollen aufgehoben werden. Zu diesem Zweck arbeiten studentische Hilfskräfte mit den jeweiligen Lehrenden der Einführung in die Kunstgeschichte bzw. Einführung in die Bildwissenschaft eng zusammen, bereiten einzelne Sitzungen im Tandem vor und bieten ergänzende Vertiefungen und Beratungsformate an. Innerhalb der Lehrveranstaltungen gestalten die Tutor:innen einzelne Seminarsitzungen (Themen: Recherche in der UB und gängigen Datenbanken, Bibliografieren, Input zu Präsentationen, Schreibwerkstatt zum Verfassen von Seminararbeiten, Umgang mit Bildern und Bildquellen), an die direkt die Produktion eigener Präsentationen und Texte anschließt.

Diese Werkstattsitzungen sprechen eine große Zielgruppe in den Einführungsseminaren direkt an. Die Studierenden der Studieneingangsphase (ca. 20 Studierende aus dem Bachelor Kunstgeschichte, 40 Studierende der Lehramtsstudiengänge Kunst, 20 Studierende des Studium Generale) erhalten so die Möglichkeit, Bild- und Textkompetenz niedrigschwellig mit studentischen Lehrenden zu vertiefen. Die Sitzungen dienen der anschaulichen Vermittlung von Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens
auf Augenhöhe und werden durch einzelne Vertiefungssitzungen ergänzt, die die Tutorinnen eigenständig leiten.

Im Verlauf des Semesters werden zudem zwei Beratungsformate angeboten, die für alle Studierenden, die kunsthistorische bzw. kunstwissenschaftliche Veranstaltungen besuchen, offen sind (betrifft alle Studierenden des Bachelors Kunstgeschichte Kern- und Ergänzungsfach, alle Studierenden der Lehramtsstudiengänge Kunst sowie Studierende des Studium Generale, die kunsthistorische Module wählen). In einer wöchentlichen studentischen Sprechstunde wird eine niedrigschwellige Peer-to-peer-Beratung angeboten. Inhalt der Sprechstunde können alle Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten im Fach sein. Besonders die Regelmäßigkeit der offenen Sprechstunden ist essenziell, da Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten zu jedem Zeitpunkt während des Studiums auftauchen und es für die Anfertigung von Texten, Präsentationen und anderen Aufgaben wichtig ist, diese schnell und unkompliziert lösen zu können. Die Sprechstunde ersetzt selbstverständlich nicht die inhaltliche Beratung durch die Dozierenden.

Ergänzend wird ein eintägiger ‘Kliniktag’ angeboten: Jeweils zu Beginn und Ende der vorlesungsfreien Zeit – der Zeit, in der die meisten größeren schriftlichen Arbeiten verfertigt werden – wird eine intensive Schreibberatung und Beratung zum wissenschaftlichen Arbeiten gemeinsam von den Dozentinnen Dr. Anne Röhl und Ute Reimers mit den Tutorinnen Carolina
Jusic und Hannah Mingers durchgeführt. Studierende haben hier die Möglichkeit mittels eines ‘drop in’ Peer-to-peer-Beratung zu ihren aktuellen Fragen zu erhalten. Die Dozentinnen sind anwesend und können bei schwierigeren Fragen beratend zur Seite stehen. Die offene Sprechstunde und die Klinik stehen nicht nur Studierenden der Studieneingangsphase offen, sondern
sollen alle Studierenden dazu anregen, ihre Kompetenzen aufzufrischen.

Durch monatliche Reflexionssitzungen werden die Tutorinnen in ihrer Beratungstätigkeit von den Lehrenden begleitet. Die Erarbeitung der Inhalte der Werkstattsitzungen zum wissenschaftlichen Arbeiten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Lehrenden. Sofern das Schreib-Peer-Tutoring-Programm (Ute Reimers und Sonja Sälzer) im Sommersemester 2022 durchgeführt werden kann, werden die Tutorinnen Carolina Jusic und Hannah Mingers diese universitätsinterne Fortbildung durchlaufen. Sollte das Schreib-Peer-Tutoring-Programm im Sommersemester 2022 nicht bewilligt werden, wird neben der Schulung durch die Lehrenden des Fachs eine weitere individuelle eintägige Fortbildung zu Beratungskompetenzen gebucht.

Der innovative Charakter des Projekts zeigt sich daran, dass Inhalte nicht von den Lehrenden festgelegt werden (top-down), sondern aus studentischer Perspektive, von den studentischen Tutorinnen, gestaltet werden (bottom-up). Die Peer-to-peer-Beratungen sind nicht nur eine niederschwellige Hilfestellung, sondern die Erfahrungen aus den Beratungen bieten ein direktes Feedback, welche Fragen, Probleme und Themen des wissenschaftlichen Arbeitens in den Einführungsveranstaltungen noch vertieft werden sollten. Auch die Tutorinnen des Projekts profitieren davon, ihr Wissen und ihre Kompetenzen der Methoden der Fachwissenschaft zu vertiefen, die Fortbildung regt zur Reflexion des eigenen Schreibprozesses an, die eigenverantwortliche, aber begleitete Sitzungsgestaltung gibt die Möglichkeit, Vermittlungs- und Beratungskompetenz aufzubauen und erste Lehrerfahrung zu sammeln. Diese Kompetenzen sind für die spätere Karriere als Kunsthistoriker:innen und/oder Kunstlehrer:innen ungemein wichtig.

Projektlaufzeit: abgeschlossen

 

Kontakt:

Dr. Anne Röhl
Fakultät II / Kunst und Musik
Email: roehl@kunst.uni-siegen.de
Telefon: 0271-740 3371
 

Dr. Ute Reimers
Fakultät I / Anglistik - Angewandte Sprachwissenschaft
Email: reimers@anglistik.uni-siegen.de
Telefon: 0271-740 2349

Weitere Projektbeteiligte (Studierende)

Carolina Jusic
Lehrmat GymGe, Fächer Kunst und Deutsch

Lina Maxeiner
BA Kunstgeschichte / Literatur, Kultur Medien
Fakultät I

Hanna Mingers
BA Kunstgeschichte / Geschichte
Fakultät I

Luca Friedrich
Ba Medienwissenschaft / Kunstgeschichte
Fakultät I

Gianna Wagner
Ba Literatur, Kultur, Medien / Kunstgeschichte
Fakultät I

 

 


 
 

 
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