Studierende des Fachs Musik
Dieser Kammermusikabend zeichnet ein musikalisches Portrait des großen brasilianischen Komponisten.
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- Wenn Karl Kraus mit seiner Behauptung Recht hat, der Platz zwischen zwei Stühlen sei der richtige, dann hat sich der brasilianische Komponist Heitor Villa-Lobos (18871959) perfekt positioniert. Denn er war zeitlebens dazwischen. Seine musikalische Bildung war einerseits europäisch (sein Guru war zweifelsohne Bach), andererseits liebte Villa-Lobos die Volksmusik seines Landes, mochte sie afrikanischer oder indianischer Natur sein. Zweifelsohne war er auch ein Freund des Wohlklangs, des Belcanto. Aber im Gegenzug konnte er mit aggressiven Klängen aufwarten, die selbst die Hardcore-Avantgardisten der Pariser Szene verstörten, einer Szene, in der er sich während der 1920er Jahre tummelte. Zu seinen größten Verdiensten gehört es aber, die Spielmöglichkeiten der Gitarre erweitert zu haben, in einem Maß, die an den pianistischen Innovationsschub eines Franz Liszt denken lässt. Villa-Lobos, ein brasilianischer Tonkünstler und doch ein Weltenbummler in Sachen des Sounds.
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- Neben den Werken für Gitarre werden auch Lieder, eine Fantasie für Saxophon und Klavier sowie Auszüge aus einem Streichquartett zu hören sein. Der Abend wird moderiert von Prof. Dr. Matthias Henke.
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Ort: AR-B 2311 (Musiksaal), Adolf-Reichwein-Campus
Veranstalter: Fak II, Department Musik