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    Evolution in der Öffentlichkeit (1859-2009)

    Die Auseinandersetzung mit einer naturwissenschaftlichen Theorie
    von Charles Darwin bis heute

    Call for Papers:

    Als Charles Darwin seine Theorie der Evolution durch natürliche Auslese veröffentlichte, war Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit bewusst, dass dieses Konzept mehr als nur eine wissenschaftliche Erklärung für natürliche Phänomene war. Sie ahnten schon, was wir heute nach hundertfünfzig Jahre der Debatte wissen: Die Theorie der Evolution wirft eine große Anzahl von grundsätzlichen Fragen theologischer, philosophischer, moralischer, sozialer und politischer Art auf, die den Kern der menschlichen Existenz und Gesellschaft betreffen. Sie eröffnet dem Menschen neue Freiheiten und Möglichkeiten, von denen zugleich neue Gefahren des menschlichen Eingriffs in den evolutionären Prozess ausgehen.

    Zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts stehen vor allen Dingen Entwicklungen der Bio-und Gentechnologie im Zentrum kontroverser Debatten. Darwins Theorie entfachte bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung aufsehenerregende Diskussionen um die Vereinbarkeit von Religion und Evolution, die bis heute nicht abzuflauen scheinen. Die Übertragung von Darwins Ideen in andere Bereiche offenbarte neue Möglichkeiten und Risiken für Individuen, für bestimmte soziale und nationale Gruppen und für die Gesellschaft im Allgemeinen. Insbesondere der Sozialdarwinismus, die Eugenik und die Einflussnahme auf die Schöpfung beflügelten und beflügeln die Fantasie des Menschen.

    Die Tagung wird diese öffentlichen Debatte um die Evolutionstheorie in ihrer gesamten Vielfalt mit einem regionalen Schwerpunkt in Europa und Nordamerika, in den Blick nehmen. Hierbei werden alle Ebenen der Gesellschaft, von der Diskussion in akademischen Kreisen bis zu zwanglosen Gesprächen unter Laien, betrachtet. Darüber hinaus wird die Debatte in den verschiedenen Medien der Populär- und der Hochkultur (Literatur, Presse, Rundfunk, Fernsehen, Film, Internet, Museen etc.) beleuchtet. Mit der Analyse der Debatte über die Evolution in der Öffentlichkeit soll der Fokus zugleich auf die Frage nach den damit verbundenen Transformationen der Öffentlichkeit selbst, die Evolution der Öffentlichkeit, gelenkt werden.

    Die Vorträge und Diskussionen der Tagung werden englischer Sprache gehalten und sind in sieben thematische Schwerpunkte gegliedert:

    1. Die Geburtsstunde einer öffentlichen Debatte
    2. Evolution und Religion
    3. Der Wissenschaftler im Fokus der Öffentlichkeit von Darwin bis heute
    4. Vom Darwinismus zum Sozialdarwinismus
    5. Eugenik in Europa und Nordamerika: Definitionen des idealen Menschen und Versuche ihrer Verwirklichung
    6. Die Debatte im Zeitalter des Genoms: Biotechnologie, Gentechnik und der Mensch in der Schöpferrolle
    7. Evolution (in) der Öffentlichkeit: die Darwinschen Theorien als Teil der Populärkultur

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