Allgemeines zum Projekt
Dozent
Prof. Dr. Gebhard Rusch
Angaben
Projekt, 5 SWS
Studienfächer / Studienrichtungen
WPF MPEB ab 5 D9 (D10)
Voraussetzungen / Organisatorisches
Als prominenter Organisationspartner konnte für das Projekt die IFOAM (International Federation of Organic Agricultural Movements) gewonnen werden, deren Head Quarter in Bonn (Abtl. Public Relations) mit uns zusammenarbeiten wird. Die IFOAM ist die internationale Dachorgansiation der öko-Anbauverbände, sie verfolgt und fördert eine ökologisch, sozial und ökonomisch ausgewogene und verantwortliche Politik. In dieser Eigenschaft berät sie Regierungen, die EU und die Vereinten Nationen. Sie führt weltweit Kongresse und Veranstaltungen zu Themen der ökologischen Landwirtschaft durch. Sie hat maßgeblichen Anteil an der Entwicklung internationaler Qualitätsstandards (QM-Systeme, Zertifizierung) und nationaler und EU-Gesetzgebungen (z.B. EU-Agrarreform). Als weiterer Projektpartner zum Thematik "Globale Ökowirtschaft" ist das Entwicklungsbüro für ökologischen Landbau, Lindenberg, beteiligt. Gemeinsam mit dem Entwicklungsbüro hat ein Team des Medienstudiengangs im Februar und März in Costa Rica Filmaufnahmen zur Situation des ökologischen Landbaus gemacht, die im Projekt weiter bearbeitet und mit Interviews, etc. ergänzt werden sollen.
Die IFOAM ist - trotz ihrer internationalen und politischen Bedeutung - der deutschen Öffentlichkeit praktisch unbekannt. Die Öko-Diskussion wird – wie auch die jüngste Debatte um die Seehofer-Pläne zeigt – primär gar nicht im globalen Rahmen gesehen und geführt; selbst in den Schulen wird ein Bild der Ökowirtschaft und des Öko-Landbaus als kleinbäuerlicher Nischenproduktion vermittelt, das wesentlich an der Realität vorbei geht. Nicht nur die betriebliche Wirklichkeit und – neben der Nahrungsmittelsicherheit - die sozio-ökonomischen Chancen der Biowirtschaft sind in der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt, auch die globale Vernetzung ökologischer Wirtschaft in Produktion und Handel, und die Internationale Zusammenarbeit auf der Ebene von Verbänden (FAO, IFOAM, etc.) und deren Rolle z.B. im Zusammenhang der Zertifizierung ist nicht präsent. Deshalb wird jeder Einsatz für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft (vor allem z.B. mit Blick auf die EU-Agrarsubventionen) in der Öffentlichkeit auch immer wieder nur als Bevorzugung einer Nischenproduktion und als Benachteiligung des konventionellen Landbaus im nationalen Rahmen wahrgenommen. Deshalb besteht Bedarf für die Präsentation der Anliegen und Leistungen der IFOAM in der deutschen Öffentlichkeit. Dieser Aufgabe widmet sich das Projekt-Seminar „Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsmanagement in NPOs / NGOs“. Es entwickelt eine Image-Kampagne und PR-Konzeption sowie die entsprechenden Kommunikationsinstrumente in Absprache mit der IFOAM und den speziellen Belangen dieser Organsiation. Die IFOAM gibt als Organisationspartner – soweit dies möglich und nötig ist - Einblick in Ihre Arbeit, Ihre Strukturen und Planungen. Die SeminarteilnehmerInnen werden mit Informationen und internationalen Kontakten unterstützt, um eine die Kampagne zu konzipieren und bis in die Vorschläge für konkrete Maßnahmen hinein zu gestalten. Die Arbeitsergebnisse stehen am Ende des Seminars (Feb. 2007) zur Verfügung (Broschüren, Flyer, Website, Plakate, DVD / Video / Film).
Die thematische Ausrichtung auf „Globale Ökowirtschaft“ führt das Seminar mit einem Projekt in Kooperation mit dem Entwicklungsbüro für ökologischen Landbau zusammen. Schon im März d.J. war ein Filmteam des Medienstudiengangs der Uni Siegen mit Herrn Hartmut Wöllner in Costa Rica, um Ökobetriebe, Vertreter der Politik und internationaler Organisationen zu besuchen. Das dort entstehende Filmmaterial stellt eine Grundlage des im Sommer und den Winter 2006 stattfindenden Seminars dar.