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Alles Kapitalismus?!

Das FORUM Siegen geht ab dem 08. November dieser Frage nach.

Die Welt scheint aus den Fugen. Ungleichheit und Ungerechtigkeit, wie Klimaerwärmung und Naturzerstörung bedrohen das Leben auf der Erde. Einige sprechen von einem Epochenwandel, andere von der großen Transformation. Eine Kritik dieser Krisenzustände besteht in der Offenlegung der Zusammenhänge, dem Diskurs über Ursachen und Lösungswege sowie dem Engagement für eine Veränderung hin zu mehr Gerechtigkeit und Maß.

In diesem Semester wollen wir im FORUM Siegen gemeinsam klären, wie sich ökonomische Zwänge ausgebildet haben, welches Ausmaß an Machtungleichgewichten sowie an Ungleichheiten und ökologischer Zerstörung beschreibbar ist. Wir werden eine kritische Reflexion des Bestehenden betreiben und vor allem Lösungen und Möglichkeiten in zentralen Bereichen wie Demokratie und Mitwirkung, Landwirtschaft und Ernährung, Regulierung der Wirtschaft, Mobilität und Energie, neue Lebensformen und Wirtschaftsweisen aufzeigen. Auch in diesem Semester wurde ein sehr vielfältiges und anspruchsvolles Programm realisiert.

Am Donnerstag, 8. November beginnt das FORUM mit einem Bericht aus Brasilien. Thomas Fischermann hat als Südamerika-Korrespondent der Zeitung DIE ZEIT einen berührenden und ungewöhnlichen Bericht aus der Lebenswelt eines indigenen Volkes am Amazonas vorgelegt. Er wird über die eigentlichen Erfinder der Nachhaltigkeit berichten und deren Kampf um ihre Lebensgrundlagen. Auch zeigt er Zusammenhänge zum westlichen Lebensstil auf.

Zum Inhalt: Der junge Krieger Madarejúwa Tenharim ist einer der letzten Herren des Amazonaswaldes. Sein traditionsreiches Volk umfasste einmal mehr als 10.000 Menschen, ist aber auf knapp 1000 geschrumpft. 2013 ist ihm der Zeit-Journalist Thomas Fischermann zum ersten Mal auf einer Expedition begegnet. Seither ist Fischermann mehrfach pro Jahr in die Gegend gereist, wurde als erster Weißer zu heiligen Stätten des Volkes geführt, hat am Leben der Tenharim teilgenommen und hunderte Stunden Interviews geführt und aufgezeichnet – mit Madarejúwa selbst, den Häuptlingen, Heilern und den Stammesältesten. „Der letzte Herr des Waldes“ ist aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Madarejúwa erzählt – aufgeschrieben von Thomas Fischermann. Fischermanns abenteuerliche Expeditionen mit Tenharim machen begreifbar, was der Wald für den jungen Mann und sein Volk bedeutet: Wenn die Natur stirbt, dann sterben auch sie. Aus dem Wald beziehen Sie ihre Nahrung, ihre Naturheilmittel, ihre Identität und Spiritualität. Aus erster Hand erfahren wir von einem uralten Verständnis der Balance zwischen Mensch und Natur.

Zur Eröffnung der Mittwochsakademie werden Prof. Dr. Nils Goldschmidt und Prof. Dr. Gustav Bergmann Vorträge zur Wirtschaftsordnung der Zukunft halten und machen ihre unterschiedlichen Auffassungen zur Lösung deutlich. In diesem Rahmen präsentieren Sie den Studiengang plurale Ökonomik.

Am 15. November begrüßt das FORUM den renommierten Ökonomen Heinz Bontrup, der als Arbeitsdirektor bei Thyssen die Auseinandersetzungen in der Wirtschaft erlebt hat. Neben seinem aktiven Wirken hat er die Entwicklung sowie den Niedergang der Mitbestimmung beschrieben und setzt sich bis heute für eine Ausweitung des Mitbestimmungsrechtes und mehr Teilhabe ein. Unter aanderem wurde er dafür kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Die Siegener Sprachwissenschaftler Clemens Knobloch und Friedemann Vogel sprechen am 22. November in einem Dialog über moralisierten Konsum.

Verfassungsrechtler Gerd Morgenthaler referiert zum Beginn des neuen FORUM Jahres am 10. Januar zum Spannungsfeld von Freiheit und Eigentum. Er wird als Staatsrechtler kritisch zur Verwendung des Eigentumbegriffs sowie der mangelnden Verantwortung und Haftung in der gegenwärtigen Wirtschaft Stellung nehmen.

Am 17. Januar beschreibt die Politologin Friederike Habermann mit der „Ecommony“ gegenwärtige Tendenzen einer Commons basierten Produktion, basierend auf den Hauptprinzipien „Besitz statt Eigentum“ und „Beitragen statt Tauschen“. Hiermit verbindet sie die Vision eines nichtkapitalistischen, gesamtgesellschaftlichen Wirtschaftens, das auf „struktureller Gemeinschaftlichkeit“ statt auf dem „strukturellen Hass“ der Konkurrenz beruht. Kürzlich hat sie ein Buch mit dem Titel „Ausgetauscht! Warum das gute Leben für alle tauschlogikfrei sein muss“ veröffentlicht.

Die Philosophin Lisa Herzog wird das FORUM am 24. Januar mit einem komplexeren Liberalismus vertraut und die Problematik von Marktgesellschaften in einer Podiumsdiskussion mit den Pluralen Ökonomen deutlich machen.

Die erfahrene Sozio-Ökonomin Adelheid Biesecker präsentiert zum Abschluss der Veranstaltungsreihe am 31. Januar ihren Entwurf einer vorsorgenden Wirtschaftsweise.

Das FORUM Siegen Team sowie die Stabstelle „Wissenschaft in der Stadt“ freuen sich, alle Interessierten ab dem 08. November 2018 wie gewohnt Donnerstags um 20 Uhr, im LYZ zum FORUM Siegen begrüßen zu dürfen und in den Dialog zu treten. Freunde und Bekannte sowie weitere Interessierte sind ebenfalls alle ganz herzlich willkommen. Der Eintritt ist wie immer frei.