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entrafin

entrafin ist ein Anbieter alternativer digitaler Finanzierungsmodelle für mittelständische Unternehmen. Gründer und Geschäftsführer Christoph Bauer gründete 2015 das Start-up, welches heute 5 Mitarbeiter beschäftigt, die in Köln, Frankfurt und Utrecht (Niederlande) arbeiten. Mit rund 250 mittelständischen Kunden und mehr als 800 Lieferanten aus 3 Ländern expandiert die entrafin GmbH zudem im Sommer dieses Jahrs nach Südostasien.

Wie bist du auf die Idee zu „entrafin“ gekommen?

Das Finanzierungsproblem, das wir mit entrafin lösen, habe ich schon früh in meinen Jobs nach dem Studium identifiziert. Oft erhalten mittelständische Unternehmen eine Warenlieferung, die seitens des Lieferanten möglichst umgehend bezahlt werden soll. Das Problem besteht darin, dass nach der Lieferung erst mit der Produktion und dem Verkauf der daraus gefertigten Produkte begonnen wird, die Finanzmittel aus dem Verkauf somit erst nach einer gewissen Zeit zur Bezahlung der Warenlieferung zur Verfügung stehen. Zur Überbrückung dieser Zeitdifferenz nutzen gerade mittelständische Unternehmen häufig Bankkredite, bedienen sich Unternehmen häufig, die jedoch häufig in der gewünschten Höhe schwierig zu erhalten sind, einen hohen bürokratischen Aufwand und oftmals weitere Sicherheiten verlangen. Daher haben wir eine neue und digitale Art der Unternehmensfinanzierung entwickelt, die unseren Kunden – den Mittelständlern – mehr Liquidität und damit mehr Flexibilität beim Einkauf ermöglicht.

Was steckt hinter der Idee zu „entrafin“?

Reichen bisher eingeworbene Fremdmittel für den Betrieb und das Wachstum nicht aus, können mittelständische Unternehmen ihre Warenbestellungen ganz einfach und schnell über entrafin als Zwischenhändler abwickeln. Das selbst entwickelte Handelsportal sorgt dafür, dass die Finanzierung des Warengeschäftes zwischen Lieferanten, entrafin und dem Kunden mit nur wenigen Klicks und binnen Minuten realisiert wird. Dabei wird der Lieferant der Vorprodukte von uns sofort bezahlt, der Kunde erhält die Waren und produziert während eines verlängerten Zahlungsziels von 120 Tagen, wonach wir dann unser Geld zurückerhalten.

Für welche Aufgaben bist du in deinem Unternehmen tätig?

Eigentlich ist man als Geschäftsführer – gerade zu Beginn – natürlich für alles verantwortlich, wodurch sich ein enormer Lerneffekt einstellt. Mit der Zeit differenzieren sich dann die Aufgaben und verteilen sich auf die hinzukommenden Mitarbeiter/innen. Für mich als Geschäftsführer bedeutet dies, dass ich operativ für alle Themen rund um die Bereiche Geschäfts- und Produktentwicklung im In- und Ausland, administrativ für alle Themen im Bereich Investoren, Finanzen sowie für rechtliche Angelegenheiten verantwortlich bin.

Was war die größte Herausforderung bei der Gründung?

Die größte Herausforderung war es, die erste Finanzierung für unser Unternehmen einzuwerben. Gerade institutionelle Investoren wollen häufig die ersten Kunden bzw. die ersten Umsätze sehen, bevor nennenswert investiert wird. In unserem Fall hatten wir das Glück, über bereits bestehende Netzwerke und Kontakte recht früh die erste Finanzierungsrunde bestehend aus einem Venture Capital Fonds zusammen mit Eigenmitteln von mir selbst abschließen zu können. In der Folge bestand dann die Herausforderung darin, die zuweilen sehr ambitionierten Wachstumsanforderungen der institutionellen Investoren zu erfüllen und gleichzeitig immer genug Finanzmittel zur Verfügung zu haben, um weiter wachsen zu können. Da wir im Bereich der Unternehmensfinanzierung tätig sind, steht bei uns die Sicherheit unserer Handelsgeschäfte jedoch immer vor unbedingtem Wachstum. Entscheidungen zwischen diesen beiden Polen kann zuweilen auch psychisch sehr belastend sein, da man mit seinen jeweiligen Entscheidungen nicht jede Einzelerwartungen erfüllen kann.

Was treibt dich an? Was ist dein Leitspruch?

Ich bin ein Typ, der eigentlich nie aufgibt. Auch wenn es zu Beginn teilweise richtig hart war, als es Zeiten gab, in denen nicht klar war, ob wir die Firma überhaupt gründen und in der Folge in ein gesundes Wachstum führen können, habe ich den Ehrgeiz gehabt, immer weiterzumachen. Ich musste allerdings eine gewisse Resilienz gegen Verlustangst und die Angst, zu scheitern entwickeln.

Was rätst du jungen Gründern?

Ich rate ihnen, sich so früh wie möglich in Businessnetzwerke und Investorennetzwerke einzuklinken, denn das hilft ungemein. Ich würde, wenn es irgendwie geht, nicht allein gründen, im Team macht es deutlich mehr Spaß und man darf auch mal einen Teil der Verantwortung im Gründungsteam abgeben. Außerdem sollte man nicht meinen, man wüsste und kann alles, sondern sich Hilfe und Rat holen.


Dieses Porträt basiert auf einem Interview mit Christoph Bauer im März 2022 und wurde von Janice Gust verfasst.

 

Hier zur Homepage des Start-ups.

 
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