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Ramona: Formung

Lyrik

Lass mich rennen wie der Wind
Lass mich sein und spiel'n das Kind
Lass mich flieh'n vor den Zwängen
Weichen, meiden diese Mengen.

Nicht mehr weilen bei den Freunden,
Die im Notfall Dich verleumden
Nicht mehr sitzen in Systemen,
Die die Bildung doch nur lähmen.

Nicht mehr hängen an Maschinen,
Druck und Angst nur so bedienen
Und nie mehr auch nur erwägen,
Eig'ne Werte anzusägen.

Hier mal hämmern, da mal schneiden,
Jegliche Kritik vermeiden
“Brauchst Du wirklich diese Tugend?“,
Staucht und formt Dich Deine Jugend.

Und so schrumpfst Du weit und weiter
Brauchst für Meinung eine Leiter
Im Warten auf die Sicherheit
Endgültiger Zufriedenheit.

Irgendwann sitzt Du dann da
Und bist endlich vorzeigbar
Dein Lächeln, das sitzt nun perfekt
Als wäre es Dir angesteckt.

Lass mich rennen wie der Wind
Lass mich sein und spiel'n das Kind
Lass mich flieh'n vor den Zwängen
Weichen, meiden diese Mengen.

Denn das hier ist nicht mein Leben
Stoppt den Film doch bitte eben
War das wirklich meine Stimme,
Als ich einfach zustimme?

Wann ist das hier nur gescheh'n?
War Ich von mir nur ein Verseh'n?
Bin ich denn noch umkehrbar?
Was von mir ist wirklich wahr?

Streife einfach ab die alten
Urteile, die nicht mehr halten
Denn sobald Dein Ich entdeckt,
Ist das Alte unperfekt.

Haut und Haare passen nicht
Löse Deine kalte Schicht
Ängste und auch Zweifel plagen,
Sind sie doch nicht leicht zu tragen.

Das neue Kleid muss sich erst richten
Dein wahres Ich musst Du selbst dichten
Wörter finden ist nicht leicht
Dein letztes Ziel noch nicht erreicht.

Doch im Kleinen kannst du ahnen,
Wo verlaufen Deine Bahnen
Frustriert suchst Du nach dem Beginn,
Dabei stehst Du schon mittendrin.

Lass mich rennen wie der Wind
Lass mich sein und spiel'n das Kind
Wirbeln frei und unbestimmt
Wer weiß schon, ob die Richtung stimmt.
Mit ihrem Gedicht gibt Ramona auch anderen die Möglichkeit, durch die Identifikation mit dem darin ausgedrückten Leistungsdruck eine Verbindung zu Mitleidenden zu verspüren. Auf diese Weise könne Abstand von dem Problem selbst genommen werden und die Absurdität der Situation erleichtere die Erkenntnis, dass man selbst Herr bzw. Frau* über das eigene Leben ist. „Das Gedicht beschreibt ein abruptes Innehalten mit einem anschließenden Umorientieren, das nicht immer leicht ist, sich aber zum Vorbild genommen werden kann, indem der Neustart-Spirit des Endes die eigene Motivation erfasst und befreiend wirkt.“