WAZ Press published an article about COMALAT Project
On 14.12.2014, the WAZ Press has published an article about the COMALAT project. The article is in German.
Sich dem Schüler anpassen
Siegen. Zusammen mit zwei weiteren europäischen Universitäten haben Forscher der Uni Siegen angefangen, eine Online-Lernplattform für Fremdsprachen zu entwickeln, die sich dem Nutzer anpasst. Sie soll für alle EU-Bürger kostenlos sein und es einfacher machen, in anderen Ländern zu arbeiten.
„Sprach- und IT-Kenntnisse sind die wichtigsten Kriterien, wenn jemand im Ausland arbeiten möchte“, erklärt Mahdi Bohlouli vom Institut für Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement der Uni Siegen.
„Bisher gibt es aber keine effiziente Plattform, die speziell Arbeitnehmern hilft, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.“ Die Idee hatten er und sein Forscher-Kollege Hamed Shariat Yazdi vom Institut für praktische Informatik. Das Programm soll sich wie ein Lehrer auf das Lernverhalten des Schülers einstellen. „Wir können den Lehrer zwar partiell imitieren, ersetzen können wir ihn aber nicht“, betont Udo Kelter, ebenfalls vom Institut für Praktische Informatik.
Ein Lehrer ist nicht zu ersetzen
Das Problem: Ein Computer kann einen Schüler nicht korrigieren, wenn er etwas falsch ausspricht. „Es gibt noch keine Methode mit der ein Programm komplizierte Texte erkennen kann“, erklärt Kelter. „Gesprochene Texte erst recht nicht.“
Ziel sei es viel mehr, einen Grundwortschatz zu vermitteln. Je nach dem, welchen Job jemand in einem fremden Land machen will, solle das Programm spezifisches Zusatzvokabular vermitteln. Los geht es mit Englisch, Deutsch und Spanisch. Später soll es für alle Fremdsprachen einsetzbar sein. Es soll aber nicht nur online, sondern auch offline als App für Smartphones zur Verfügung stehen. Lernfortschritte synchronisiert es automatisch. „Mit einer App können wir noch viel mehr Leute erreichen“, erklärt Madjid Fathi, Lehrstuhlinhaber des Instituts Wissensbasierte Systeme und Wissenmanagement. „Die Leute können für sich zu Hause lernen und müssen nicht zu einem Sprachkurs gehen, wo sie vielleicht noch ausgelacht werden, wenn sie Fehler machen.“
Projekt von EU finanziert
Auch die Aristoteles Universität im griechischen Thessaloniki und das Sprachzentrum an der Universität in Alicante, Spanien, arbeiten an dem Projekt. Die spanischen Forscher entwickeln die Lernmaterialien. Thessaloniki ist für die Aufbereitung der Daten und die Statistik zuständig.
Die EU finanziert das Projekt, dass für insgesamt drei Jahre angesetzt ist, mit rund 445 000 Euro. Im nächsten Jahr solle ein erster Prototyp für Tests fertig sein, so Udo Kelter.
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