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Forschung

Forschungsschwerpunkte

  • deutschsprachige Gegenwartsliteratur
  • Schreibweisen der Gegenwart
  • Gegenwartsästhetiken
  • ästhetische Kategorien
  • literarische Verfahren im Anthropozän

Promotionsprojekt

Arbeitstitel: Our aesthetic categories. Ästhetische Selbstbeschreibung und aisthetische Register in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“

Kann eine Erzählung ‚cute‘, ein Roman ‚nice‘ sein? Ist Literatur ‚gut‘ oder ‚wertvoll‘, weil sie ‚inklusiv‘ oder ‚divers‘ ist? Wie kommt es zu derartigen Zuschreibungen und was bedeutet eine solche Kategorisierung für den Status der Literatur? Die ‚Gegenwartsliteratur‘ ist häufig Exklusionsmechanismen eines akademischen und feuilletonistischen Diskurses ausgesetzt. Sind die Register, mit denen Werke ihre ästhetischen Programme konstituieren, nicht kompatibel mit dem, was als ‚wahre‘ und ‚gute‘ Kunst angesehen wird, muss es sich wohl um etwas anderes als Kunst handeln – z.B. Konsumprodukte zum Zweck der Unterhaltung oder moralischen Erbauung. Die (normative) Scheidung der Kunst in Hoch- und Populärkultur ist altbekannt, scheint beinahe überwunden und lässt sich derzeit doch wieder beobachten.

Die spannende Beobachtung, dass sich neue ästhetische Kategorien entwickelt haben, ist derzeit virulenten Studien und Debatten zu verdanken, aber die Frage nach ästhetischen Programmen lässt sich nicht normativ auf der Ebene der Unterscheidung zwischen Kunst und Nicht-Kunst beantworten, indem Kategorien von außen an die Texte herangetragen werden, sondern aus den Texten selbst: Was bieten die Texte selbst an? Wie vermitteln sie Erfahrung von Welt? Wie modellieren sie das Verhältnis von Literatur und Gegenwart? Nur so lassen sich, ohne die Verzerrungen und Blockaden normativer Vorannahmen, Vorschläge zur Beschreibung unseres gegenwärtigen Literatursystems machen.

Das Promotionsprojekt möchte herausfinden, warum die kurrenten ästhetischen Programmierungen literarischer Werke uneindeutiger hinsichtlich ihrer Zuschreibbarkeit zu einem autonomen Kunstsystem zu werden scheinen. Vor dem Hintergrund eines von formalistischen Verfahren und der Autonomieästhetik geprägten Kunstideals drängt sich die Schlussfolgerung auf, es schlichen sich außerliterarische Maßstäbe und Unterscheidungen in die Werke und deren Rezeption ein. Solche Irritationssymptome verweisen auf Transformationsprozesse, die sich in der Breite der Gegenwartsliteratur beobachten lassen. Die Exklusion bestimmter Werke ist eine Reaktion darauf, diese Texte nicht wie gewohnt einordnen zu können (oder zu wollen).

Um über gegenwartsliterarische Werke – und insofern über das literarische System – adäquat sprechen zu können, muss Arbeit an der Analyse ihrer immanenten Ästhetiken geleistet werden. In diesem genuin literaturwissenschaftlichen Projekt sollen Werke danach untersucht werden, welche ästhetische Kategorien sie vorschlagen, um aisthetische Erfahrungen zu artikulieren. Deshalb werden die Selbstprogrammierungen deutschsprachiger Gegenwartsliteratur beobachtet. Die literarischen Texte selbst sollen ins Zentrum gestellt werden: Wie reflektieren sie das, was sie als ‚schön‘, ‚gelungen‘, ‚crsip‘‚ ‚cool‘, ‚nice‘‚ ‚juicy‘ usf. erachten und vermitteln? Wie lassen sich die an ihnen erarbeiteten Kategorien und Semantiken über einzelne Werke hinaus systematisieren?

 



 

 

 
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