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12. Die Standhaftigkeit der Christen als Beweis der Unbescholtenheit (Justin, apol II 12)
12. Die Standhaftigkeit der Christen als Beweis der Unbescholtenheit (Justin, apol II 12)
Καὶ γὰρ αὐτὸς ἐγώ, τοῖς Πλάτωνος χαίρων διδάγμασι,
διαβαλλομένους ἀκούων Χριστιανούς, ὁρῶν δὲ ἀφόβους πρὸς θάνατον
καὶ πάντα τὰ ἄλλα νομιζόμενα φοβερά, ἐνενόουν ἀδύνατον εἶναι ἐν
κακίᾳ καὶ φιληδονίᾳ ὑπάρχειν αὐτούς. τίς γὰρ φιλήδονος ἢ
ἀκρατὴς καὶ ἀνθρωπίνων σαρκῶν βορὰν ἀγαθὸν ἡγούμενος δύναιτο ἂν
θάνατον ἀσπάζεσθαι, ὅπως τῶν αὐτοῦ ἀγαθῶν στερηθῇ, ἀλλ’ οὐκ ἐκ
παντὸς ζῆν μὲν ἀεὶ τὴν ἐνθάδε βιοτὴν καὶ λανθάνειν τοὺς
ἄρχοντας ἐπειρᾶτο, οὐχ ὅτι γε ἑαυτὸν κατήγγελλε φονευθησόμενον;
Quelle: C. Munier (ed.): Justin. Apologie pour les chrétiens (=
Sources Chrétiennes 507), Paris: 2006, 356.
Denn auch ich selbst kam, als ich noch in Platons Lehren
meine Befriedigung fand und von den verleumdeten Christen
hörte, beim Anblick ihrer Furchtlosigkeit vor dem Tode und vor
allem anderen, was für entsetzlich gilt, zu der Einsicht, daß
sie unmöglich in Lasterhaftigkeit und Sinnenlust befangen sein
könnten. Denn welcher Lüstling oder Schlemmer, der gar
Menschenfleisch für einen Leckerbissen hält, könnte wohl den
Tod willkommen heißen, um so seiner Genüsse verlustig zu gehen?
Würde er nicht, statt sich selbst zur Hinrichtung zu melden,
vielmehr um jeden Preis sein Leben hier auf immer fortzuführen
und vor der Obrigkeit verborgen zu bleiben suchen?
Quelle: Frühchristliche Apologeten und Märtyrerakten, Bd. 1.
Die beiden Apologien Justins des Märtyrers. Übersetzt von Dr.
Gerhard Rauschen (= BKV 12). Kempten/ München 1913, 152